Streift man entlang der Supermarktregale, wundert man sich mitunter, was es alles gibt. Hilfsmittel zum Kochen und Backen beispielsweise, über deren Sinn man trefflich streiten kann.
Um ein Beispiel zu nennen: Sahnesteif. Vielleicht bleibt die Torte mit Sahnecremefüllung ein wenig besser in Form, wenn man Sahnesteif der Schlagsahne beimischt? Gelingen kann eine wunderbare Torte erfahrungsgemäß aber auch ohne.
Andere mögen die Nase rümpfen bei Fertigprodukten wie Kartoffelpüree-Pulver aus der Packung. Einige Kartoffeln zu schälen, zu kochen und zu stampfen bedeutet schließlich wenig Aufwand. Dann ein wenig Butter, Milch, Salz, Muskat dazu und fertig ist das selbstgemachte Püree. Da weiß man, was drin ist. Das schmeckt auch ohne Zusatzstoffe. Und für die Ökobilanz ist es selbstredend ohnehin ein Gewinn, selbst zum Schälmesser und zum Kartoffelstampfer zu greifen.
Geriebene Zitronenschale ist auch so ein Beispiel, über deren Nutzen man geteilter Meinung sein kann. Zitrusfrüchte sind hierzulande schließlich rund ums Jahr erhältlich. Und dennoch kann man Zitronenschale im Backregal des Supermarkts in kleinen Tüten finden. Allerdings bekommt man beim Kauf neben der Zitronenschale womöglich noch einiges an Farbstoff, Konservierungsstoff und mehr dazu. Daher scheint es keine schlechte Wahl zu sein, einfach eine Bio-Zitrone zu kaufen und diese abzureiben. Das Gute daran außerdem? Der Rest der Zitrone ist danach ja auch noch da! Ideal, um mit deren Saft Salate zu verfeinern oder diesen in den Tee zu geben.
Zu guter Letzt würde manch routiniertem Küchenliebhaber wohl nie einfallen, ein Salatdressing mittels Kräutertütchen zuzubereiten. Die Zutaten für eine leckere Sauce stehen schließlich ohnehin in jedem gut sortierten Küchenschrank. Ein wenig Zucker oder Honig, Salz, guter Pfeffer, schmackhafter Essig und hochwertiges Öl kommen in eine Schüssel. Und wer ein wenig Farbe hinein bringen möchte, gibt nach dem Verrühren noch frische Kräuter ins Dressing. Fertig ist die Salatsauce nach Art des Hauses, die immer wieder anders schmeckt.
Käsekuchen selber backen? Ein Klacks selbst für Gelegenheitsbäcker!
Worauf wir aber eigentlich hinauswollten? Auf ein Produkt, das ebenso sicherlich schon vielen Grübelfalten ins Gesicht gezaubert hat. Wofür benötigt man eigentlich „Käsekuchenhilfe“? Muss man diese zwangsläufig verwenden, wenn man einen gelingsicheren Käsekuchen backen möchte? Ist gar jeder Versuch, einen wunderbaren Käsekuchen zu backen, ohne dieses Hilfsmittel von vornherein zum Scheitern verurteilt? Die Antworten darauf? Zweimal ein klares „Nein“!
Denn Käsekuchenhilfe ist kein „Wunderpulver“. Vielmehr besteht es im Wesentlichen aus Stärke. Ebenso wie beispielsweise auch das Pulver, aus dem man schnell und einfach gekochten Vanillepudding herstellt. Der Geschmack eines frisch gekochten, noch warmen Vanillepuddings wiederum weckt sicherlich bei vielen Kindheitserinnerungen und wonnige Gefühle. Und da ist es doch wunderbar, dass man für ein gelingsicheres Käsekuchenrezept das Puddingpulver als entscheidende Zutat benutzen kann. Die Käsekuchenhilfe darf dafür im Supermarkt bleiben. Was stattdessen für den Käsekuchen ins Einkaufskörbchen wandern muss, verraten wir gerne im Folgenden.
Die Zutaten für einen wunderbaren Käsekuchen
Käsekuchen ist nicht gleich Käsekuchen. Viele Familien haben sicherlich ihr ganz eigenes Traditionsrezept, das man aus Omas bewährtem Erfahrungsschatz weiterreicht. Und auch wenn man Käsekuchen aus verschiedenen Konditoreien vergleichen würde, wäre das Geschmackserlebnis sicherlich niemals zweimal identisch. Manch einer bereitet schließlich seinen Käsekuchen ohne Boden zu, manch einer mit. Einer gibt Rosinen, Äpfel, Birnen oder Beeren mit in die Quarkmasse, ein anderer verzichtet gerne auf diese.
Unser Rezept beinhaltet einen Boden. Und die „Füllung“ kommt schlicht ohne Früchte, Rosinen oder ähnliches daher. Das bedeutet für die Einkaufsliste beziehungsweise den Griff in den gut sortierten Küchenschrank Folgendes.
Für den Boden benötigt man 200 Gramm Mehl, 75 Gramm Zucker und 75 Gramm Butter oder Margarine. Außerdem ein Ei und ein halbes Tütchen Backpulver.
Die Füllung besteht zum Wesentlich aus 500 Gramm Magerquark. Dazu kommt die bereits erwähnte eine Tüte Pulver für Vanillepudding zum Kochen und eine Zitrone beziehungsweise etwas Zitronensaft. Was man vielleicht ohnehin im Küchenschrank beziehungsweise Kühlschrank hat und nicht extra zu kaufen braucht? 150 Gramm Zucker, eine halbe Tasse geschmacksneutrales Speiseöl, 3 Eier und ein halber Liter Milch.
Sowohl in den Boden als auch in die Füllung kann man zudem – nach Belieben – etwas Salz geben.
Los geht‘s!
So entsteht der Boden für den Käsekuchen
Hat man alle Zutaten bereit gestellt? Dann sollte man vor dem Kneten des Teigs noch die Backform vorbereiten. Ob man eine Springform mit 26 oder 28 Zentimeter Durchmesser wählt, ist egal. In der kleineren wird der Kuchen eben etwas höher. Auf das gute Gelingen und die Dauer der Backzeit hat die Größe der Form jedenfalls keinen bedeutenden Einfluss.
Wichtig ist vielmehr, die Backform mit einem Blatt Backpapier auszulegen. Das verhindert, dass der Boden später am Boden der Form haftet. Den Rand der Form streicht man mit Hilfe eines Backpinsels gleichmäßig mit etwas Margarine ein.
Für den Boden verknetet man die oben genannten Zutaten solange, bis der Teig nicht mehr klebt. Dies gelingt recht gut mit einer Hand in einer Schüssel, während die andere Hand sauber bleiben kann. Anschließend gibt man den Teigklumpen in die Mitte der Backform. Von dort aus drückt man ihn gleichmäßig in alle Richtungen bis leicht den Rand der Backform hinauf. Anschließend sticht man mit einer Gabel vorsichtig viele kleine Löcher in den Teigboden. Dies soll verhindert, dass sich beim Backen im Teig Luftlöcher bilden, die den Boden später krümelig werden lassen.
Für die schmackhafte Füllung: Einfache Zutaten und viel Geduld
Das Schöne an Käsekuchen ist, dass man keine „exotischen“ Zutaten zu kaufen braucht. Wie oft ersteht man schließlich Gewürze beispielsweise für Kochrezepte oder die Weihnachtsbäckerei, die später nie wieder zum Einsatz kommen? Für den Käsekuchen gilt vielmehr: Das Gute kann so einfach sein! Und damit das Ergebnis perfekt gerät, ist es entscheidend, die Zutaten richtig und gründlich miteinander zu verarbeiten.
Die Gefahren bei der Käsekuchenfüllung sind nämlich folgende.
1. Die Masse gerinnt, bildet also kleine Flöckchen und wirkt krümelig
Dies kann man recht zuverlässig verhindern, indem man zunächst die Eier schaumig schlägt, idealerweise lang und gründlich in einer Küchenmaschine. Danach dürfen die übrigen Zutaten nicht allzu kalt hinzukommen. Vor allem die Milch sollte eine Weile außerhalb des Kühlschranks gestanden haben. Alternativ erwärmt man sie leicht.
Die Zutaten gibt man erfahrungsgemäß am besten in der folgenden Reihenfolge unter Rühren in die Schüssel. Eier, Zucker, Öl, Milch, Puddingpulver, Quark, Zitronensaft, Salz. Die nächste Zutat kommt dabei erst hinzu, wenn die vorherige gründlich verrührt ist. Sollte der Teig aber trotz aller Umsicht ein wenig gerinnen, ist das kein Beinbruch. Schmecken wird der Kuchen genauso gut. Er sieht vielleicht nur nicht ganz so schön aus.
2. Die Masse gelingt nicht homogen
Nochmals: Wichtig ist tatsächlich, die Zutaten recht lange und sehr gründlich miteinander zu verrühren. Dabei kann es passieren, dass manche Zutaten – Zucker, Quark – sich unerreichbar für die Rührer am Boden ansammeln. Damit auch diese Bestandteil eines homogenen Teiges werden, stellt man das Rühren zwischendurch kurz ein. Mit einem Teigschaber kann man Schüsselboden und -wände von anhaftenden Zutaten befreien. So gelangen auch diese in den Teig und später in die Backform.
Endspurt: Das Backen des Käsekuchens
Bitte nicht wundern, wenn die Masse für die Füllung nach einigen Minuten fertig gerührt ist. Sie ist tatsächlich sehr, sehr flüssig! Umso wichtiger ist es, vor dem Einfüllen in die Springform zu überprüfen, dass diese auch wirklich fest verschlossen ist. Mit dem Teig des Bodens kann man den Spalt zwischen Boden und Rand der Form zwar recht dicht abschließen. Eine verbeulte oder verbogene Springform ist für Käsekuchen aber prinzipiell ungeeignet.
Was weiterhin auffällt? Das Ganze ist eine recht schwere Angelegenheit. Daher gilt es, den Weg zum Ofen frei zu machen, bevor die Form hinein soll. Natürlich kommt der Kuchen dabei nicht in den kalten Backofen. Vielmehr heizt man diesen rechtzeitig auf 150°C vor, wenn man mit Heißluft backen möchte. Verfügt der eigene Backofen nicht über diese Option? Dann schiebt man die Backform mittig in den Ofen und stellt etwa 170°C bei Ober-/Unterhitze ein.
Der Kuchen geht beim Backen übrigens nicht wirklich auf, wie man es beispielsweise von Rührkuchen oder Biskuitteig kennt. Ein wenig aber doch! Dies kann ihm erleichtern, indem man nach 30 Minuten zu einem dünnen Messer greift. Damit fährt man (mit Topfhandschuhen! Verbrennungsgefahr!) vorsichtig zwischen Kuchenmasse und Rand der Springform entlang. Danach sollte der Kuchen für – mindestens – 30 weitere Minuten im Ofen verbleiben.
Erst, wenn er goldgelb ist – braun muss er nicht werden! – kann man davon ausgehen, dass er gut durchgebacken ist. Aus dem Ofen sollte man ihn dann aber noch nicht nehmen! Vielmehr öffnet man die Backofentür leicht und steckt beispielsweise ein gefaltetes Küchenhandtuch in den Spalt. So kann der Kuchen ganz langsam abkühlen. Dass sich dabei etwas Flüssigkeit auf dem Kuchen bildet, ist ganz normal!
Und während der Käsekuchen abkühlt, kann man über folgende Frage sinnieren.
Warum heißt der Käsekuchen eigentlich Käsekuchen?
Zum einen ist Quark die klassische Zutat für den Käsekuchen. Und Quark ist eine Art von Frischkäse. So gesehen besteht der Käsekuchen tatsächlich zum Großteil aus Käse. Wobei jeder bei „Käse“ wohl eher an Parmesan für die Spaghetti oder die Scheibe Käse für auf das Brot denkt.
Ebenso plausibel erscheint die Namensgebung, wenn man den Kuchen betrachtet. Er ist goldgelb, er ist rund, er glänzt. Und er sieht zum Anbeißen beziehungsweise Anschneiden aus. Ebenso wie ein Käselaib, wenn dieser noch unversehrt in der Auslage der Käseabteilung liegt.
Den Käsekuchen aufbewahren
Ganz ehrlich: Käsekuchen ist sooo lecker. Da braucht man sich in aller Regel sicherlich keine Gedanken zu machen, wohin mit den Resten! Bleibt etwas übrig, sollte man den Käsekuchen natürlich im Kühlschrank aufbewahren und ihn binnen zwei Tagen verzehren. Alternativ kann man ihn für eine längere Dauer aber auch wunderbar einfrieren. Die Zeit in der eisigen Kälte und das Auftauen übersteht er ohne geschmackliche Einbußen.
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