Beim ersten Baby ist alles neu – und der Spielzeugschrank leer, wenn es nicht schon ältere Kinder in der Familie oder im Freundeskreis gibt, von denen man das ein oder andere „vererbt“ bekommen hat.
Babyspielzeug ist – wie der Name vermuten lässt – eine Angelegenheit für eine recht kurze Dauer im Leben des neugeborenen Erdenbürgers.
Das Angebot in Spielzeugläden hingegen ist gigantisch groß.
Aber was braucht ein Baby in Bezug auf Spielzeug zum „Glücklichsein“?
Was und wie viel soll es sein und unter welchen Gesichtspunkten gekauft werden?
Ein kleiner Erfahrungsbericht aus Elternsicht:
Vor der Ankunft
Vorfreude ist die schönste Freude und das Warten aufs Baby lässt sich zweifelsfrei durch das Stöbern in Babygeschäften ungemein versüßen.
Eine gute Gelegenheit, beim Einkaufsbummel (in Gedanken) eine kleine Wunschliste zusammen zu stellen, was von alldem Erhältlichen dem Baby später Freude machen könnte.
Denn Weihnachten, Taufe und andere Feste kommen bestimmt und Großeltern und andere liebe Menschen sind oft für einen Geschenketipp dankbar.
Gleichzeitig kann man genauso gut schauen, was man sich sicher nicht für sein Baby wünscht – und dies bei entsprechender Gelegenheit zur Sprache kommen lassen.
Und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit findet sich beim Umschauen im Babymarkt schon das ein oder andere Stück fürs Baby, das einem direkt ans Herz wächst. Einen Teddy oder eine Spieluhr vielleicht?
Es gibt keinen Grund, diese nicht schon vor der Geburt zu kaufen.
Auf den Kauf von allzu viel Babyspielzeug wird jedoch vorerst besser verzichtet, denn nicht selten werden Eltern zur Geburt ihres Kindes reich mit Spielzeug und Kleidung beschenkt, und so viel braucht ein Baby im ersten Lebensjahr nicht.
Kind ist nicht gleich Kind
Ein schönes buntes Mobile ist der erste Blickfang über Babys Bett und sicherlich eine gute Investition.
Babys haben in der Regel Freude daran und Eltern gefällt es schließlich auch, weil es schön aussieht und das Babybett zu einem heimeligen Plätzchen macht.
Noch schöner und spannender für das Baby als Musik aus der Spieluhr und drehende Stofftierchen ist es natürlich, die Gesichter und Stimmen seiner Eltern zu studieren.
Wer sich intensiv mit dem Baby beschäftigt, ihm viel vorsingt und erste Fingerspiele mit ihm spielt, benötigt vielleicht entsprechende Bücher mit entsprechenden Spielideen, aber sicher nicht mehr als ein Mobile und eine Spieluhr.
Rasseln und Greiflinge?
Babyspielzeug ist für Babys gemacht, viele Kinder sehen den Nutzen in den für sie gemachten Produkten allerdings nicht.
Anders gesagt: Nicht jedes Kind hat Freude an Greifspielzeug – ob naturbelassen oder bunt, aus Holz oder Kunststoff.
Viele haben schon früh die „wirklich interessanten“ Dinge im Blick, nämlich die, mit denen sich auch die Großen beschäftigen.
Die Phase, in denen Greifspielzeuge interessant sind, ist meist eine sehr kurze.
Manche Kinder würdigen sie keines Blickes und beschäftigen sich statt dessen mit viel mehr Wonne im Café auf dem Schoß sitzend mit dem elterlichen Schlüsselbund oder ähnlichen.
Wer auf unnötige Ausgaben verzichten möchte, kann vielleicht bei befreundeten Eltern mit gleichaltrigen Kindern testen, ob das Spielzeug das Interesse des Babys weckt (wobei „fremdes“ Spielzeug beim ersten Ausprobieren natürlich immer interessanter ist als das eigene…), vielleicht für die kurze Zeit auch etwas ausleihen oder gelegentlich Spielzeug miteinander tauschen, um für Abwechslung zu sorgen.
Kurz und gut: Da Greifspielzeug in der Regel auch gerne zur Geburt verschenkt wird, kann man auf Neukäufe meist verzichten.
Schönes Spielzeug dieser Art findet man ansonsten meist auch gut erhalten und günstig auf Kinderflohmärkten.
Rücklings oder bäuchlings?
Babytrapeze gehören zu den Klassikern für Babys: Gestelle aus Holz oder Kunststoff, von denen Spielzeug herab baumelt, die das Baby zum Greifen motivieren sollen.
Die Auswahl reicht von „schlicht“ bis „sehr bunt“, das Aussehen sollte allerdings nicht das entscheidende Kriterium beim Einkauf sein: die richtige Höhe und/oder Höhenverstellbarkeit sind maßgeblich, damit das Baby später Freude an seinem neuen Spielzeug hat!
Bei manchen hängt das Spielzeug so hoch, dass das Baby nur heran kommt, wenn es auf einer Babywippe liegt, oder erst dann, wenn es schon etwas älter und so groß ist, dass es sich vielleicht schon längst auf den Bauch dreht, die ersten Robbversuche unternimmt und dann gewiss nur noch wenig Interesse verspürt, still zu liegen und nach Spielzeugen zu angeln.
Ein Babytrapez kann eine tolle Sache sein, wenn es das Baby anspricht und zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Höhe zum Einsatz kommt, aber auch hier unser Tipp: am besten vorher ausprobieren, um später keinen Fehlkauf in der Ecke stehen zu haben.
Los geht’s!
Ist das Baby erst einmal robbenderweise unterwegs, geht es oft ganz schnell.
Bald krabbelt es vielleicht und zieht sich nicht allzu viel später an Möbelstücken hoch.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist Spielzeug gefragt, das zur Bewegung motiviert und die Feinmotorik trainiert.
Was sicher nie verkehrt ist: Bunte Holzsteine, die lange Zeit für alle möglichen Bauwerke Verwendung finden, Bälle, Stapelbecher – letztere unterwegs auch immer Gold wert als Badewannenspielzeug beispielsweise.
Allen gemein ist der Langzeitspaß und der recht geringe Preis, so dass Fehlkäufe hier unwahrscheinlich sind.
Was sonst noch?
Weniger „Spielzeug“, aber praktisch unentbehrlich im ersten Lebensjahr ist eine kuschelige Decke, denn nirgendwo ist das Baby bei seinen ersten Spielzeugerfahrungen sicherer aufgehoben als auf dem Fußboden, der natürlich von unten nicht kalt sein darf.
Außerdem sind Stofftiere und Schmusetücher stets beliebt – als Begleiter vom ersten Lebenstag an – und später in der Regel auch Bilderbücher.
Alles jedoch in Maßen mit dem Gedanken „Weniger ist mehr!“ und – praktisch gedacht – hochwertig und zeitlos, denn so kommen Spielzeuge bestimmt gerne noch bei kleineren Geschwistern zum Einsatz oder lassen sich auf dem Flohmarkt weiter verkaufen.
Um Platz und Geld für Neues zu schaffen!
5 Kommentare
Nach meiner Erfahrung waren die meisten gekauften Spielzeuge im ersten Jahr nicht halb so interessant wie die Computermaus, die Fernbedienung, Schlüssel, alles was glänzt und blinkt. Und ein Küchenschrank zum ausräumen schlägt jede Spielkiste 😉
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