Sven Nordqvist: Wer denkt bei diesem Namen nicht gleich an die wunderbaren Geschichten über den alten Pettersson und seinen pfiffigen Kater Findus?
Ganz anders, aber ebenso faszinierend ist die Geschichte des schwedischen Zeichners und Kinderbuchautors über „Minus“, einen kleinen Jungen, der beschließt, die Welt kennen zu lernen.
Zum Inhalt von „Minus reist um die Welt“:
Die große, weite Welt lockt den kleinen, blonden Minus!
Und dabei ergeht es ihm erst einmal wie vermutlich allen, die große Vorhaben verkünden: er kann sich nicht auf den Weg machen, ohne vorher gute Ratschläge zu bekommen!
Nicht so viel mit sich herum schleppen soll er!, rät ihm der alte Enok, doch dies ist leichter gesagt als getan.
Denn wohin Minus auch geht, überall begegnen ihm wunderliche, weitgereiste, außergewöhnliche, verrückte, unheimliche, liebreizende, riesige oder tierische Wesen, die ihm große, kleine und zum Teil scheinbar ziemlich nutzlose Dinge mit auf seinen weiteren Weg geben.
Doch am Schluss trifft Minus zwei winzige Gestalten und einen Abenteurer, denen seinen gesammelten Werke gerade recht kommen.
Und Minus? Der steht da, wie und wo er losgezogen ist. Ob er die weite Welt entdecken konnte?
„Minus reist um die Welt“ lautet der Titel, ein kleiner, blonder Wuschelkopf mit wachem Blick ziert den Einband – wer daraus resultierend eine Abenteuergeschichte wie viele andere erwartet, wird staunen!
Denn der Verlauf dieser Geschichte ist vieles – skurril, verrückt, überraschend, lustig, romantisch – aber ganz gewiss weder gewöhnlich noch vorhersehbar.
„Ein Zählbuch mit vielen Wimmelbildern“ ist es, aber eins, das es in sich hat und anders ist als die bekannten „Zählen-Lernen-“ und Wimmelbücher!
Gleich auf der ersten Seite sagt der alte Enok, dass er jedes Teil nur exakt einmal besitzt. Wenn das nicht eine Herausforderung ist, in dem Bild mit den mannigfaltigen Gegenständen ganz genau hinzuschauen, ob sich nicht doch ein Paar (abgesehen von den Schuhen) irgendwo versteckt hat!
Auf der nächsten Seite wartet die nächste Überraschung auf Minus. Diesmal in Form einer Dame, die nach eigenem Bekunden alles genau zweimal besitzt.
Nicht nur zwei Gabeln, Thermoskannen oder Blumentöpfe hat sie im Gepäck: schaut man genau hin, entdeckt man auch gleich zwei Hüte auf ihrem Kopf und allerlei anderes Ungewöhnliches – nicht nur an und bei der Frau, sondern auch im Hintergrund.
Und so geht es weiter. Auf jeder Seite lauert etwas Unerwartetes, die Gestalten werden märchenhafter, Dimensionen umgekehrt und vielen der gezeichneten Dinge, gleichwohl prinzipiell bekannt wie beispielsweise Löwenzahnblätter – hier nur einmal baumgroß – sind einem so garantiert noch nie begegnet!
Damit kleine und große Leser und Zähler angesichts der unvorhersehbaren Geschichte und dem Gewimmel in den Bildern nicht den Überblick verlieren, welche Zahl von 1 bis 10 gerade an der Reihe ist, ist irgendwo auf jeder Doppelseite die Anzahl der Dinge – teils gut versteckt – zu entdecken, die es zu finden und zu zählen gilt.
„Minus reist um die Welt“ ist schwer zu fassen, irgendwo zwischen einer tiefgründigen Geschichte und einem unbeschwerten Kinderbuch, auf jeden Fall aber zeitlos und faszinierend.
Und doch so vertraut dank der humorvollen und detailreichen Illustrationen von Sven Nordqvist und des typischen großen Formats des gebundenen Buches von ca. 21 x 31 Zentimetern.
„Minus reist um die Welt“ von Autor und Illustrator Sven Nordqvist ist erschienen im Ellermann Verlag und unter der ISBN 978-3770753642 für 12,00 € im Buchhandel erhältlich.
Empfohlen ist das 32-seitige Buch für Kinder ab 4 Jahren.