Es sind viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass ein Kind übergewichtig wird. Steigender Medienkonsum, Bewegungsmangel, zu viele süße Getränke und fettige Snacks sind einige davon. Tatsache ist jedenfalls: „Mehr als jede siebte Kind ist zu dick“. Und oft werden aus diesen „kräftigen“ Kindern später übergewichtige Erwachsene. Mit allen bekannten Folgen für Körper und Seele.
Oftmals belastet das Übergewicht dabei nicht nur das Kind selbst, sondern es wird zum Thema für die ganze Familie. Essen ist schließlich nichts, das man „abstellen“ oder ausklammern kann. So wie Erwachsene beispielsweise konsequent und von einem Tag auf den anderen dem Rauchen entsagen können. Ernährung spielt immer eine Rolle im Familienleben. Gemeinsame Mahlzeiten sind in hektischen Zeiten häufig seltene Gelegenheit zur Begegnung und Entspannung.
Und was die Bewegung angeht? Da ist sicherlich fast immer „Luft nach oben“. Und das schlechte Gewissen nagt im Bewusstsein, zu viel Zeit sitzend im Auto oder liegend auf dem Sofa zu verbringen.
Doch Veränderungen diesbezüglich erscheinen oft anstrengend und unbequem. Erst recht in der dunklen Zeit des Jahres, die viele von Kindheit an mit den schönen Seiten des Lebens assoziieren. Kulinarische Genüsse stehen da ganz oben auf der Wunschliste, umgeben von Plätzchenduft und Weihnachtsmarktgerüchen. Daneben: Es sich gemütlich zu machen auf der Couch. Am liebsten mit heißen, süßen Getränken nach einem langen Tag, wenn es draußen eisig kalt ist. Und Süßigkeiten kann selbst der Willensstärkste kaum entkommen, wenn Weihnachtsfeiern anstehen, der Adventskalender und der Nikolausstiefel prall gefüllt sind.
Kurz und gut: Der Advent ist sicherlich nicht die beste Zeit, um eine Umstellung hin zu einer gesünderen Lebensweise einzuläuten. Nichtsdestotrotz ist eine bewusste Einstellung zu leckeren Versuchungen aber immer überaus empfehlenswert. Und vor allem dann, wenn Übergewicht in der Familie bereits ein Problem ist. Oder zu werden droht.
Unsere 9 Tipps, wie Kinder und Eltern eine genussvollen Advent ohne Reue erleben, folgen sogleich. Und ohne das unangenehme Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen!
1.) Süßes zu einem verdienten Highlight machen
Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne an einem kalten Tag? Herrlich! Wobei man auf die Sahne getrost auch mal verzichten kann. Und das ofenwarme Gebäck noch besser schmeckt, wenn man es sich mit einem Sonntagsspaziergang durch Schnee oder Schmuddelwetter verdient hat!
2.) Aus den Augen? Aus dem Sinn!
Wie oft greift man zu leckeren Dingen, weil sie eben gerade herumstehen? Sorgen Sie dafür, dass Plätzchen in blickdichten Dosen verschwinden, am besten gleich im Keller. So bleiben sie ohnehin länger frisch, als wenn sie auf dem Präsentierteller im Wohnzimmer liegen!
3.) Backen in Maßen – oder aber bewusst in Massen!
Kinder lieben Plätzchenbacken. Es riecht so schön, es macht Spaß und die Ergebnisse sprechen für sich. Der Haken an der Sache? Sind die Plätzchen erst mal da, isst man sie doch auch! Und dann gilt einmal mehr: Kurz im Mund, ewig auf den Hüften… .
Backen Sie lieber öfter kleine Mengen bei Bedarf, anstatt Plätzchenberge auf Vorrat zu produzieren.
Es sei denn, sie möchten großzügig Paten, Großeltern, Nachbarn und andere liebe Menschen beschenken. Dann kennt das Backvergnügen ohne Reue kaum Grenzen. Und die Beschenkten freuen sich gleichsam garantiert über die kleine Aufmerksamkeit!
4.) Auf Süßigkeiten setzen, die es nicht ganz so „in sich haben“
Adventskalender, die gibt es natürlich auch ganz ohne „Süßkram“. Man kann sie als fertige Spielzeugkalender kaufen oder mit netten Kleinigkeiten füllen, die weder Zähnen noch Figur schaden.
Und wenn es doch die kleinen Gaumenfreuden sein sollen? Dann sind zuckerfreie Kaugummis oder Bonbons eine gute Alternative zu klebrigem Zuckerzeug. Auch ein Beutel Mikrowellenpopcorn oder Lakritz kann richtig gut ankommen. Oder auch mal eine Mandarine, die man natürlich erst kurzfristig ins Türchen oder Säckchen steckt.
5.) Unterwegs nicht jeder Versuchung nachgeben!
Ein Weihnachtsmarktausflug sorgt für gute Adventsstimmung. Aber dort lauern eben auch allerhand Versuchungen. Dabei gibt es gute Gründe, nicht auf dem Weihnachtsmarkt zu essen. Ohnehin schon mit Tüten und Taschen beladen ist die Currywurst am Stehimbiss per se immer eine Herausforderung. Vor allem mit Kindern, da einem als Mama oder Papa ja immer mindestens eine freie Hand fehlt. Stehtische sind dazu oft noch zu hoch für Kinder. Geklecker praktisch vorprogrammiert – und lästiges Wischen mit Servietten und Taschentüchern gleich mit. Und zu guter Letzt sind auf dem Weihnachtsmarkt nicht nur die Pommes frites, sondern auch deren Preise häufig gesalzen.
Kurzum: Verzichten Sie auf Kalorienreiches, Paniertes und Frittiertes. Und überlegen Sie sich eine schöne Alternative dazu. Ein Kinderpunsch oder eine Banane in Schokolade ist schließlich auch ein echtes Weihnachtsmarkt-Highlight. Und zu Hause gibt es dann anschließend eine gemütliche, gesunde warme Mahlzeit.
6.) Selber backen statt kaufen
Gekauftes Adventsgebäck enthält oft viel Zucker und Fett. Dabei kann man Plätzchen und Co. auch figurfreundlicher selbst backen. Rezepte für kalorienarme und fettarme Plätzchen gibt es im Internet zuhauf. Und wer ein wenig vom Backen versteht, kann Rezepte natürlich auch selbst abwandeln. Am einfachsten natürlich, indem man auf Zucker- und Schokoguss auf dem fertigen Gebäck verzichtet.
7.) Allerlei Ausgleich zu schwerer Kost
Ist der Advent zu Ende, kommen als Krönung die Weihnachtstage. Und zu denen gehört in vielen Familien herzhaftes Essen einfach dazu. Sei es der Gänsebraten mit Soße oder der deftige Kartoffelsalat. In Maßen genossen ist dies auch kein Problem, doch wie klappt‘s mit der Beherrschung? Beispielsweise, indem man eine Gemüsesuppe vorab serviert. Zu jedem Essen eine bunte Rohkostplatte, Salat oder eine Extraportion Gemüse bereitstellt. Fettarme Klöße statt frittierter Pommers anbietet.
Und nach dem Hauptgang muss es ja auch nicht immer der Sahnepudding oder die schokoladige Mousse sein. Obst zum Nachtisch zusammen mit einer leichten Vanillecreme, Wackelpudding oder Eis liegt deutlich leichter im Magen.
8.) Mit gutem Beispiel voran bei der Weihnachtsfeier
Die Weihnachtsfeier im Advent ist festes Ritual unzähliger Schulklassen. Und in aller Regel ist es an den Eltern selbst, kleine Köstlichkeiten zu einem bunten weihnachtlichen Buffet beizutragen. Dabei muss es nicht immer der Christstollen sein. Mandarinen passen doch wunderbar in diese Zeit. Selbst gemachte Riegel beispielsweise aus Trockenobst und Nüssen sind ebenso weihnachtlich. Oder aber Baiser. Diese sind zwar sehr zuckerreich, dafür aber fast fettfrei. Und so himmlisch leicht, dass die Kalorienaufnahme sich auch bei mehrmaligem Zugreifen in Grenzen hält.
9.) Wider den inneren Schweinehund
Ganz wichtig zu guter Letzt: Wirken Sie aktiv dem Bewegungsmangel entgegen. Man muss doch nicht immer das Auto nehmen, nur weil es draußen dunkel und schmuddelig ist. Wege, die man sommers gerne mit Rad oder zu Fuß erledigt, erlauben dies prinzipiell bestimmt auch in der dunklen Jahreszeit.
Und wenn der regelmäßige „Draußen-Sport“ im Verein ausfällt? Dann gibt es sicherlich Alternativen dazu. Vielleicht hat Ihr Kind Lust, eine Sportart in der Halle auszuprobieren? Oder regelmäßig mit der ganzen Familie einige Bahnen im Hallenbad zu schwimmen?
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