Die Sommerferien sind nicht mehr lange hin, die Urlaubsplanung ist bereits erledigt?
Oft steht am Anfang dabei die Frage: „Berge oder Meer?“
Mit einem Familien-Strandurlaub wähnt man sich mit Kindern praktisch immer auf der sicheren Seite – Erholung für Groß und Klein inklusive: Meer, Wellen, endloser Sandstrand und (hoffentlich) traumhaft schönes Wetter – da kommt bestens ausgerüstet mit Schaufel und Eimer, Luftmatratze und Ballspielen auch ohne Programm selten Langeweile auf.
Und spätestens, wenn der Nachwuchs Urlaubsbekanntschaften zwecks gemeinsamen Spiels geschlossen hat und regelmäßig ein Eis zugestanden bekommt, lässt sich in durchweg zufriedene Gesichter blicken.
Ein Wanderurlaub mag da vielleicht auf den ersten Blick weniger unkompliziert anmuten.
In einem gewissen Alter gilt Wandern gemeinhin gerne einmal als absolut „uncool“. Vor Ort angekommen geht es den größeren Kindern bei Wanderungen dann nicht schnell genug voran; die Jüngeren indes können auf ihren kürzeren Beinen nicht so mithalten, wie sie es gerne würden, und entdecken darüber hinaus so viel Spannendes am Wegesrand, dass die Wanderung sich als fortwährender Zickzacklauf präsentiert – frühzeitiges Ermüden eingeschlossen.
Gelegentliches, allgemeines Quengeln (weil das Wetter zu kalt/zu heiß/zu sonnig/zu regnerisch zum Wandern ist, weil die gewählte Route zu steil/zu anstrengend/zu lang/zu öde ist…) und getrübte Urlaubsstimmung scheinen da vorprogrammiert…
Keine Frage: Es geht auch anders!
Viele Familien blicken auf erholsame Wanderurlaube zurück und können sich nichts Schöneres für ihre Ferien vorstellen! Und nicht wenige Kinder, die tolle Wanderurlaubserfahrungen machen durften, würden für schöne Touren durch Wälder und auf Berge sicherlich sogar manches Meer links liegen lassen.
Um diese Voraussetzung zu schaffen, hier unsere Tipps für einen entspannten Wanderurlaub mit Kindern:
„Abwechslung“ heißt das Zauberwort
Um Kindern das Wandern attraktiv zu machen, muss man ihnen etwas bieten!
Schöne Landschaft allein lockt in jungen Jahren wohl nur wenige Kinder hinter dem Ofen hervor.
Attraktiv für den Nachwuchs sind hingegen abwechslungsreiche Wege, auf denen es etwas zu sehen und zu erleben gibt.
Routenvielfalt mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Bergauf und Bergab sollte bei der Planung ganz groß geschrieben werden!
Auch wer gerne alles im Vorfeld der Reise organisiert weiß, sollte in puncto Wanderurlaub ein hohes Maß an Flexibilität aufbringen: Je nach Wetterlage sollten geplante Touren durchaus mal verkürzt, mal verlängert werden können. Immer sollten sich jedoch schöne Orte für ausgiebige Pausen am Wegesrand finden lassen.
„Wo wandern wir heute hin?“
Mit einem Ziel vor Augen oder der Aussicht auf Besonderheiten, die auf der Wanderroute auf Eltern und Kinder warten, fällt der Aufbruch zur Wanderung oft leichter. Besonders, wenn die Begeisterung fürs Wandern per se nicht allzu ausgeprägt ist.
Dabei sollte vor dem Start idealerweise soviel über Sehenswertes auf der Route verraten werden, dass auch die Kleinsten voller Elan starten, jedoch nicht so viel, dass der Weg keinerlei Überraschungen mehr bietet.
Unerlässlich für die Zusammenstellung solch abwechslungsreicher Touren ist eine gute, detaillierte Wanderkarte mit großem Kartenmaßstab, um im Vorfeld Entfernungen genau abschätzen sowie unterwegs bei Bedarf die Wanderung abkürzen oder – weil es gerade so richtig viel Spaß macht, unterwegs zu sein! – verlängern zu können.
Kurze Beine lange unterwegs?
Vielleicht bringt der Wanderurlaub Überraschungen mit sich: Der ansonsten eher kleine Bewegungsmuffel läuft in seinen Wanderschuhen plötzlich zur Höchstform auf und kann gar nicht lange genug unterwegs sein? Dann kann die ursprüngliche Tourenplanung selbst mit einem Kindergartenkind natürlich um den einen oder anderen Kilometer erweitert werden.
Umgekehrt stellt sich das Gelände vielleicht als anspruchsvoller heraus als erwartet oder das Wetter will partout nicht mitspielen? Dann kann schon eine Wanderung von eigentlich recht kurzer Dauer für Kinderbeine zu anstrengend werden.
Wie lang eine Wanderung mit Kindern angesetzt werden sollte, ist im Vorfeld oft gar nicht so einfach zu entscheiden! Je nach Gelände, Wetter und Alter des Kindes können schon wenige Stunden durchaus mehr als genug für einen Tag sein.
Grundschulkinder sollten generell zwar durchaus in der Lage zu einer Tagestour mit ausgedehnten Pausen sein, wobei Kinder so verschieden sind, dass sich letzten Endes doch keine allgemeinen Empfehlungen geben lassen, wie weit, lang oder hoch im jeweiligen Kindesalter gewandert werden kann.
Natürlich sollte man sich als Familie immer nach der Kondition der Kleinsten richten, denn ist ein Kind überanstrengt, wird seine Wanderdevise für den Rest des Urlaubs lauten: „Einmal und nie wieder!“.
Wer keinerlei Wandererfahrung hat, sollte die eigene Kondition und die der Familie bei der einen anderen Tagestour vor Urlaubsbeginn testen. Ideale Gelegenheit auch, um gleichzeitig neue Wanderschuhe einzulaufen!
Kein Tag wieder der andere
Abwechslung! Was für jede Tagestour gilt, sollte auch das Motto des ganzen Urlaubs mit Kindern sein!
Steht an einem Tag ein anstrengender Aufstieg bevor, sollte am nächsten Tag auch mal ein wenig gefaulenzt werden dürfen, um müden Muskelkater-Beinen eine Pause zu gönnen.
„Faulenzen“ muss dabei natürlich nicht gleichbedeutend mit „Nichtstun“ sein!
Bereits vor der Buchung lässt sich dank Internet heutzutage problemlos herausfinden, welche attraktiven Angebote der potentielle Ferienort oder die Ferienanlage für Familien bereit halten.
Wie oft solche Pausentage vom Wandern eingelegt oder auch mal nur kürzere Wanderungen angesetzt werden, ist dabei natürlich abhängig von den Wanderbedingungen: „Gemütliche“ Touren mit leichten Anstiegen und Gefällen lassen sich sicherlich besser täglich ansetzen als anstrengende Aufstiege Richtung Gipfel, die über lange Zeit stetig bergauf führen.
Und: Je länger der Urlaub dauert, desto weniger „schmerzt“ ein Tag, an dem leidenschaftliche Wanderer auf eine Tour verzichten müssen.
Das perfekte „Drumherum“
Besonders nach einer langen Wanderung, wenn die Beine müde sind, wenn sich wohlige Müdigkeit einstellt und nach einem Weg durch Wind und Regen Aufwärmen und Behaglichkeit gefragt sind, möchte man in eine Unterkunft zurückkehren, die rundherum Wohlfühlatmosphäre ausstrahlt.
Achten Sie bei der Buchung auf die Geräumigkeit von Ferienhaus oder -wohnung, denn wandernd unterwegs zu sein bedeutet in der Regel auch viele sperrige Dinge (Rucksäcke, Wanderschuhe, Jacken…), die zwischen den Touren untergebracht sein wollen.
Besonders im Herbst, wenn es früh dunkel wird, wird der „Wandertag“ vermutlich bereits am späten Nachmittag enden und es bleibt viel Zeit, um es sich als Familie gut gehen zu lassen.
Eine schöne Küche, in der das Kochen Spaß macht, ein großer Tisch für gemeinsame Mahlzeiten und Gesellschaftsspiele, ein Sofa – vielleicht sogar mit Kaminecke? – zum Relaxen und für einen gemütlichen DVD-Abend liefern beste Voraussetzungen dafür.
Ideal ist auch ein angenehm temperiertes Schwimmbad in der Nähe, um den müden Beinen aller großen und kleinen Wanderer Erholung zu gönnen.
Was gehört ins Wandergepäck?
Gute Wanderschuhe sind ein Muss für jeden Wanderurlaub; vieles andere sollte ebenso im Gepäck nicht fehlen.
Um sich beispielsweise als Eltern in der Funktion der „Packesel“ für die ganze Familie zu entlasten, sind altersgerechte Rucksäcke für jedes Kind eine sinnvolle Investition.
In der Regel wollen Kinder sogar – besonders im Kindergartenalter und in frühen Grundschuljahren – gerne dem Vorbild der Eltern nacheifern, ebenso wie sie Gepäck und Verantwortung tragen und als echte kleine Wanderer weithin erkennbar sein!
Dazu gehören ins Wandergepäck neben einem ausreichenden Vorrat an Getränken sinnvolle Pausensnacks, die nicht nur leere Energiespeicher auffüllen, sondern auch die Pause versüßen und die bisherige Leistung belohnen, und natürlich einiges mehr!
Eine kleine „Checkliste Wanderurlaub“ gab es einmal hier bereits ausführlich und fortan auch hier in kompakter Form zum Ausdrucken im praktischen PDF-Format.
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