Bislang wird der Schulweg noch zu Fuß gemeistert, in einiger Zeit wird Bus oder Bahn das Transportmittel der Wahl sein? Für manche Kinder stellt sich diese Herausforderung erst mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Manche dürfen – oder müssen – schon vorher mit öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Ort zum anderen gelangen. In jedem Fall ist es praktisch nie zu früh, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen!
Bei vielen Kindern weckt die Aussicht auf dieses Unterfangen zwar die pure Abenteuerlust. Alleine Bus oder Bahn zu fahren wie die größeren Geschwister und ältere Kinder: Das ist cool! Das ist das sichere Zeichen, endlich auch zu den Großen zu gehören! Bei anderen hingegen gesellt sich vielleicht auch eine gewisse Skepsis hinzu. „Im Bus ist es doch immer so drängelig-voll! Da ist es eng, laut, die Luft ist schlecht und die Chance auf einen Sitzplatz gering! Alle sind größer als ich, haben den besseren Überblick und kennen die Reihenfolge der Haltestellen in- und auswendig. Schaffe ich es, immer pünktlich an der Haltestelle zu sein? Erwische ich stets die richtige Linie? Und schaffe auch rechtzeitig an der Zielhaltestelle den Ausstieg?“
Fragen, die sich Kinder stellen, aber natürlich auch deren Eltern, wenn der Nachwuchs solche neuen Wege beschreitet.
Das beste Mittel, damit alle – Kinder wie Eltern – gelassen der neuen Situation entgegen sehen können? Üben, Üben, Üben! Und das besser zu früh als zu spät. Denn wer eine gewisse Routine hat, dem passieren in der Regel wenige bis gar keine Fehler.
Und wer sich perfekt vorbereitet fühlt, der wird mit gutem, sicherem Gefühl selbstbewusst unterwegs sein.
1.) Wo geht’s lang? Und womit am besten?
Manche Kinder sind es von klein auf gewohnt, mit Bus oder Bahn in die Stadt zu fahren. Für manche Familien, die in der Regel aufs Auto zurückgreifen, mag das öffentliche Verkehrsnetz hingegen ziemliches Neuland sein.
- Schauen Sie, welche Linien Ihr Kind ans Ziel bringen, und welche Haltestelle dazu nicht nur unbedingt die nächste, sondern vielleicht die beste – weil sicherer zu erreichen und nicht so abgelegen? – ist.
- Fragen Sie erfahrene Eltern in Ihrer Nachbarschaft, welcher Bus oder welche Bahn ideal sind, um pünktlich – rechtzeitig, aber auch nicht viel zu früh! – zur Schule zu kommen.
- Ziehen Sie gegebenenfalls auch andere Bus- oder Bahnlinien als die nächstgelegene in Betracht: Selbst wenn der Fußweg zur Haltestelle ein wenig weiter ist, kann es für das Kind einen entspannteren Start in den Tag bedeuten, wenn Bus oder Bahn auf dieser Strecke leerer sind oder zeitlich günstiger fahren.
Auf die „Theorie“ folgt schließlich die Praxis!
Üben Sie mit Ihrem Kind auch die Dinge, die Ihnen vielleicht so selbstverständlich erscheinen! Den Fußweg zur Haltestelle, das richtige Verhalten, wenn der Bus sich nähert, und das Verhalten beim Ein- und Aussteigen. Auch das Drücken des Knopfs zum Öffnen der Türen oder des „Bitte halten“-Knopfs sollte man gegebenenfalls üben. Wichtig dafür ist, auch die Haltestelle vor dem eigentlichen Ziel kennen! Und: Fahren Sie ruhig einmal eine Haltestelle weiter als bis zur neuen Schule. Sollte Ihr Kind aus irgendeinem Grund „seine“ Haltestelle einmal verpassen, wird es nicht in Panik geraten, wenn es weiß, wie es von dort aus zur Schule kommt, beziehungsweise wie und wo es eine Haltestelle wieder zurück fahren kann.
2.) Wie mache ich alles richtig?
Kinder denken sich bestimmt nichts Böses dabei, wenn sie ihren Rucksack während der Busfahrt auf dem Rücken behalten. Oder wenn sie mit diesem einen Sitzplatz für den besten Freund reservieren. Wesentlich rücksichtsvoller den anderen Fahrgästen gegenüber ist es hingegen, die Tasche vom Rücken zu nehmen. Denn auf dem Boden ist sie besser aufgehoben. Auch andere solcher Dinge sollten für rund 10-jährige Kinder selbstverständlich sein. Und dennoch kann und wird es nie schaden, sie auf einige hinzuweisen. Vor allem dann, wenn ältere Jugendliche oder Erwachsene diesbezüglich nicht gerade ein gutes Vorbild abgeben… .
Einige Beispiele?
- Schuhe gehören nicht auf den Sitz.
- Mit Rucksäcken und Sporttaschen blockiert man keine freien Sitzplätze.
- Benötigt jemand den eigenen Sitzplatz, bietet man diesen von sich aus an.
- Man schreit nicht, isst nicht und trinkt nicht. Und drängelt sich nicht ohne Rücksicht auf Verluste nach hinten zu den vermeintlich besten Plätzen.
- An der Haltestelle lässt man aussteigende Fahrgäste zunächst aus Bahn oder Bus heraus, bevor man selbst einsteigt.
Rücksicht bedeutet überdies beispielsweise auch Folgendes.
- Trotz Kopfhörern auf den Ohren bleibt man ansprechbar.
- Man wählt beim Musikhören und Gesprächen – ob mit Freunden oder am Handy – eine moderate Lautstärke.
- Man respektiert fremdes Eigentum, nimmt besondere Rücksicht auf kleine Kinder und ältere Menschen. Und niemals drückt man aus Spaß auf den Haltewunsch-Knopf !
Für ihre Sicherheit ist es für Kinder außerdem ganz wichtig, das Folgende zu verinnerlichen.
- Es wird niemals nach dem Aussteigen vor oder hinter dem haltenden Bus die Straße überquert. Stattdessen heißt es: Warten, bis der Bus wieder abgefahren ist und freie Sicht über die gesamte Straße herrscht.
- Toben und Rangeln an der Haltestelle sind tabu!
- Man weicht einige Schritte zurück, wenn die einfahrende Bahn oder der Bus sich nähern.
3.) Was wäre wenn?
Gehen Sie mit Ihrem Kind mögliche Situationen durch, die im Alltag passieren können.
- Was mache ich, wenn der Bus einfach nicht kommt?
- Wen kann ich ansprechen, wenn mir unterwegs etwas zustößt?
- Was mache ich, wenn ich den Bus verpasst habe?
- Wie verhalte ich mich, wenn ich mal in den falschen Bus gestiegen bin?
Für all solche Fragen gibt es sicherlich eine gute Lösung, sodass solche Szenarien ihr Kind nicht als Schreckgespenster begleiten werden!
Damit stets alles rund läuft? Übermorgen gibt es an dieser Stelle 6 Tipps für das gute Gelingen des Schulwegs mit Bus und Bahn im Alltag!
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