Wie schön der Anblick sauberer Wäsche, die – wie just dem Werbefernsehen entsprungen – akkurat gefaltet und gebügelt im Schrank gestapelt liegt!
Wie unerfreulich hingegen die knitterige Bluse oder der ungeplättete Hemdkragen, die den Gesamteindruck eines Outfits gründlich verderben können.
Keine Frage: In vielen Fällen ist eine der wohl unpopulärsten Arbeiten im Haushalt – das Bügeln nämlich – gut und sinnvoll.
Die bereits genannten, ungebügelten Hemden mit verdrehten Kragen und krumpeligen Knopfleisten gehen nun einfach mal gar nicht.
Gerade mit Kindern im Haus gibt es aber auch unzählige dieser Momente, in denen einen das frustrierende Gefühl beschleicht: So schnell, wie die Klamotten wieder mit Tomatensaucenfleck/matschig/beim Malen vollgekleckst/mit Zahnpasta gesprenkelt im Wäschekorb landen, lohnt sich das Bügeln irgendwie nicht so wirklich.
Stimmt: Das Leben ist zu kurz, um ständig das Bügeleisen übers Bügelbrett zu schieben. Die gesparte Zeit lässt sich garantiert sinnvoller und angenehmer gestalten.
Und das, ohne dass die Familie „zerknittert“ durch die Gegend laufen muss!
Hier unsere 10 Tipps unter dem Motto „Weniger bügeln! Mehr Freizeit genießen!“
1.) Schon beim Einkauf neuer Kleidung auf gute Qualität und Pflegeleichtigkeit achten
Praktisch jedes T-Shirt sieht gut aus, wenn es im Laden hängend auf einen Käufer wartet. Die Qualität zeigt sich erst nach wenigen Wäschen und gute hat erfahrungsgemäß eben oft ihren Preis.
Häufig lohnt es sich, lieber einige Euro mehr in neue Kinder T-Shirts einer qualitativ erprobten Lieblingsmarke zu investieren, bei der sich später aller Voraussicht nach keine Bündchen in der Wäsche verdrehen und keine Nähte verziehen, die mittels Bügeln wieder mühsam in Form gebracht werden müssen.
Sieht man einem Kleidungsstück an, dass es dank Rüschen, Bindebändern, aufgesetzten Taschen und anderen „Verzierungen“ ein Dauerkandidat auf dem Bügelbrett sein wird, sollte man lieber die Finger davon lassen, bevor es jedes Mal nach der Wäsche lustlos und zeitraubend gebügelt werden muss.
2.) Wäsche gründlich sortieren und den Wäscheberg nicht zu groß anwachsen lassen
Hat sich viel Schmutzwäsche angesammelt, ist die Versuchung groß, alles schnell in einem Rutsch „weg zu waschen“.
Die Folge dessen ist häufig eine zu voll gestopfte Maschine, in der die Wäsche während des Waschgangs nicht nur ordentlich knittern, sondern im schlimmsten Fall gar nicht richtig sauber wird, weil die Waschlauge sie nicht effektiv durchdringen kann.
Ordnen Sie die Wäsche vor dem Waschen beispielsweise nach „60°C“ und unterteilen Sie 40°C-Buntwäsche ggf. noch einmal zum Beispiel nach „Hell“, „Bunt“, „Rot“, „Schwarz“ etc., bis eine farblich passende Maschine voll zusammen gekommen ist.
Das kommt nicht nur der Farbe der Wäsche zu Gute; die einzelnen Maschinen werden vermutlich auch weniger voll ausfallen, so dass die Wäsche anschließend nicht nur strahlend sauber, sondern auch wenig knitterig aus der Maschine kommt.
3.) Nur waschen, wenn die Wäsche gleich aufgehangen werden kann
Noch schnell morgens vor der Arbeit die Wäsche anstellen? Oder abends vor dem Schlafengehen?
Schön, wenn man dies als „Erledigt!“ abhaken kann, jedoch eher ungünstig, wenn die Wäsche nach beendetem Waschgang noch stundenlang in der Waschtrommel liegt.
Besser: Sofern vorhanden die Zeitvorwahl der Waschmaschine nutzen und sie so starten lassen, dass die Wäsche möglichst exakt dann fertig ist, wenn sie gleich auf die Wäscheleine gehängt oder in den Wäschetrockner verfrachtet werden kann.
4.) Wäsche seeehr penibel aufhängen
Wäsche aufhängen ist nicht gerade die spannendste Tätigkeit unter der Sonne. Nimmt man sich jedoch etwas Zeit dafür, spart man diese hinterher beim Bügeln.
Sprich: Alle Stücke gegebenenfalls wieder von links auf rechts ziehen, einmal kräftig aufschütteln, Hosenbeine und Ärmel „sortieren“, falls sich diese in der Wäsche nach innen gezogen oder verdreht haben, und das Kleidungsstück so ordentlich „vorbearbeitet“ kopfüber mit zwei Wäscheklammern am glatt gezogenen Bündchen aufhängen.
Dies sollte man so auch den restlichen Familienmitgliedern ans Herz legen! Wäscheaufhängen ist schließlich eine Aufgabe, die Jugendliche gelegentlich übernehmen können.
So hat man selbst Zeit für andere Dinge und der Nachwuchs bekommt ein Gefühl dafür, wie viel Arbeit es bedeutet, wenn Wäsche nur im Wäschekorb landet, weil das Zurückräumen noch tragbarer Klamotten doch gar so mühsam ist…
5.) Vom Winde geglättet
Eine wunderbare Sache, wenn der Platz im Garten es erlaubt: Die gute alte Wäschespinne, auf der die Wäsche schnell und effektiv trocknet. Pustet dabei ein kräftiger Wind durch T-Shirt und Co., sind Kleidung, Bettwäsche, Tischwäsche etc. beim Abnehmen fast so glatt wie frisch gebügelt.
6.) Pflegeleichtes schrankfertig trocknen
Es gibt viele Materialmischungen, die erfreulich wenig zum Knittern neigen. Nach der Wäsche noch glatt entstehen Falten im Stoff tatsächlich erst dann, wenn die Wäsche gefaltet im Korb liegt.
Dagegen hilft vorbeugend: Bügelfreie Kleider, Hemden, Funktionskleidung etc. nach der Wäsche auf einem Kleiderbügel an die Wäschespinne hängen – und so danach gleich ab zurück in den Schrank damit.
7.) Die Vorzüge des Wäschetrockners nutzen
Ist Regenwetter angezeigt, ist das mit dem Wäschetrocknen immer so eine Sache. Auf dem Wäschegestell in der Wohnung brauchen dicke Stoffe mit kräftigen Nähten wie Jeans oft ewig, bis sie trocken genug für den Schrank sind.
Verlockende, schnelle Alternative: Der – leider nicht sehr kostenfreundliche – Wäschetrockner. Immerhin: Wird die Wäsche darin getrocknet, braucht legere Alltagskleidung wie T-Shirts, Jeans, Langarmshirts gar nicht mehr gebügelt werden, wenn sie nach dem Trocknen gleich entnommen und gefaltet wird.
8.) Wäsche gleich zusammenfalten – oder sie wenigstens glatt im Korb „parken“
Das Immer-gleich-zusammenfalten gilt natürlich auch für alle anderen Trocknungsarten. Lässig in den Korb geworfen, gibt es wieder Knitter, egal, wie glatt die Wäsche zuvor bereits von der Leine kam.
Auch so ein Punkt, den man dem Nachwuchs gegenüber mal beiläufig erwähnen kann, wenn er das Abnehmen von der Wäsche übernehmen soll oder noch saubere Wäsche gerne irgendwo lieblos auf dem Fußboden verteilt wird…
9.) Schnell gebügelt dank ordentlich Dampf
Feste Stoffe mit hartnäckigen Falten sind für übliche Bügeleisen oft eine Herausforderung. Spielend einfach ist diese Aufgabe hingegen von einer Dampfbügelstation zu meistern, die Knitter durch mehrere Lagen Stoff zuverlässig glätten kann und selbst das Bügeln von „Härtefällen“ wie fester Leinentischwäsche zum Kinderspiel macht.
Sie ist zwar etwas sperrig und bringt ganz schön Gewicht mit, der „Wow-Effekt“ beim Bügeln macht diese kleinen Nachteile (und den höheren Anschaffungspreis im Vergleich zu einem üblichen Bügeleisen) jedoch absolut wett!
10.) Geht’s nicht auch (hier und da) ungebügelt? Ein Versuch wird es zeigen!
Gebügelt oder nicht? Häufig sicherlich auch eine Frage der Gewohnheit.
„In ungebügelter Wäsche fühle ich mich einfach nicht wohl…“
Vielleicht kommt es einfach auf einen Versuch an!
Wird vom Wind getrocknete Bettwäsche beispielsweise gleich wieder aufgezogen, merkt man vielleicht (spätestens nach einer Nacht) gar keinen Unterschied zur zusätzlich gebügelten Variante.
Auch Jeans mit Stretch-Anteil, Baumwoll-T-Shirts (vor allen denen aus festeren Stoffen), Kindersweatshirts und Schlafanzügen sieht man nach dem Anziehen beim besten Willen häufig nicht an, ob sie nun zuvor mit dem Bügeleisen bearbeitet wurden oder nicht.
Zum Glück ist es nie zu spät, Gewohnheiten zu ändern, und in diesem Fall wird ein Versuch niemandem schaden!