Mehr als 5 (!) Jahre ist es her, dass die letzte Ausgabe unseres kleinen „abc-Strickkurs“ hier im Blog erschien und zwar mit dem Thema „Maschenzunahme“.
Zuvor ging es schon um viele Basis-Handgriffe und mehr oder weniger komplizierte Techniken, die man zum Stricken kennen und beherrschen sollte – oder von denen man zumindest wissen sollte, wo man sie bei Bedarf noch einmal nachschlagen kann.
Es ging um das Stricken rechter, linker und ebensolcher verschränkter Maschen, um Zopf- und andere Muster und um Maschenabnahmen und die bereits erwähnten Maschenzunahmen.
Um das Ganze „rund“ zu machen, fehlte aber bislang noch ein wichtiger Schritt, nämlich der, der viele Strickstücke (Socken und Handschuhe ausgenommen) beendet: Das Abketten der Maschen auf der Nadel.
Dies ist zum Glück schnell erledigt und leicht zu erklären, aber vielleicht fehlte dem einen oder anderen Strickanfänger ja noch dieser „Baustein“, um das erste fertige Strickstück in den Händen zu halten. Dieser soll hiermit ergänzt werden:
Rechte oder linke Maschen durch Überziehen abketten
Die ersten beiden Maschen auf der Nadel werden wie gehabt rechts oder links gestrickt (beziehungsweise abgehoben und rechts/links gestrickt).
Bevor es weiter geht mit dem Stricken, wird die zuerst gestrickte Masche (also die zweite von links auf der Nadel in der rechten Hand…) mit Hilfe der Stricknadel in der linken Hand über die zuletzt gestrickte Masche gezogen und „verschwindet“ so.
Ebenso geht es weiter: Eine Masche stricken, die davor gestrickte über die zuletzt gestrickte ziehen.
Um einen schönen, regelmäßigen und keinen „ausgeleierten“ Rand zu erhalten, die Masche beim Überziehen nicht unnötig lang ziehen!
Bild 1: Rechte Maschen wie oben beschrieben abgekettet. Der Rand neigt sich ein wenig nach vorne.
Bild 2: Glatt links gestrickt und durch das Überziehen linker Maschen abgekettet.
Auf diese Art und Weise bleibt am Ende der Reihe genau eine Schlaufe übrig.
Durch diese wird der Faden gezogen, stramm gezurrt und vernäht.
Muster durch das Überziehen von Maschen abketten und so das Muster bis zum Rand fortsetzen
Haben Sie ein Muster, beispielsweise – wie im folgenden Bild zu sehen – aus Abfolgen rechter und linker Maschen gestrickt, ketten Sie auch entsprechend ab.
Stricken Sie also rechts erscheinende Maschen rechts, links erscheinende links und ziehen Sie die Maschen wie oben beschrieben über.
Bild 3: Abgekettet passend zum Muster
Rechts und links im Wechsel: Ein elastischer Abschluss
Bei gestrickten Bündchen behält man die gewünschte Elastizität bei, in dem man dem Muster getreu rechte und linke Maschen abkettet, wie sie erscheinen.
Bild 4: Ein elastischer Rand, der sich nicht zu einer Seite neigt.
Zusammenstricken statt Überziehen: Ein fester Abschluss
Ist das Gegenteil erwünscht – ein fester Rand nämlich, zum Beispiel an der Oberkante später aufgesetzter Taschen – strickt man passend zu Muster immer zwei Maschen zusammen.
Dabei geht man wie folgt vor:
Die ersten beiden Maschen auf der Nadel zusammenstricken. Die dabei entstehende Masche liegt anschließend auf der Nadel in der rechten Hand.
Von dort aus wird sie zurück auf die Nadel in der linken Hand gehoben und mit der folgenden Maschen wiederum zusammen gestrickt.
Bild 5: Optisch vom Rand, der durch das Überziehen von Maschen entsteht, kaum zu unterscheiden, aber in sich fester: Hier wurden jeweils die ersten beiden Maschen auf der Nadel zusammengestrickt
Sollten noch Fragen offen sein, bitte einfach die Kommentarfunktion benutzen! Mehr zum Thema:
Der kleine abc-Strickkurs…
… Teil 1: Die Maschenaufnahme
… Teil 2: Rechte Maschen stricken
… Teil 3: Linke Maschen stricken
… Teil 4: Verschränkte Maschen stricken
… Teil 5: Einfache Muster aus rechten, linken und verschränkten Maschen stricken
… Teil 6: Zopfmuster stricken
… Teil 7: Die Maschenabnahme
… Teil 8: Die Maschenzunahme