Wie wunderbar ist es doch immer wieder, wenn es schneit! Zugegebenermaßen nicht unbedingt für Autofahrer, denen die weiße Pracht glatte Straßen beschert. Und für Nutzer von Bus und Bahn, für die allzu viele Flocken oft bedeuten: Ausfälle, Verzögerungen. Und in Folge dessen Frieren an Bahngleisen und Haltestellen.
In der Freizeit kann Schnee jedoch umso mehr Freude bereiten. Und diese beginnt oft schon morgens beim Ausblick aus dem Fenster, wenn graue Straßen plötzlich unter einer watteweißen Decke liegen. Das macht den trüben Winter nicht nur heller, sondern auch ruhiger. Denn wer nicht raus muss, bleibt da gerne daheim. Oder lässt das Auto in der Garage und geht stattdessen zu Fuß.
So bringt Schnee Entschleunigung in den Alltag der Großen. Doch vor allem lässt er die Augen der Kleinen leuchten. Denn für Kinder bedeuten fallende Flocken, die sich langsam zu dicken Schichten auftürmen, Spaß ohne Wenn und Aber! Schneeengel zu zaubern, Schneemänner zu bauen, Schneeballschlachten auszutragen! Und natürlich, sobald wie möglich den Schlitten aus dem Keller zu holen und den Rodelberg zu erobern.
Wie dieses Abenteuer im Alltag für Familien mit kleinen Kindern zum ungetrübten Vergnügen wird? Wir verraten es heute!
Bevor es losgeht: Rodelbahn-Check!
Sicherlich ist es der Nachwuchs, der die erste Partie auf dem Schlitten bergab bestreiten möchte. Doch die erste Abfahrt sollten unbedingt Mama oder Papa übernehmen! Denn manchmal nimmt ein Schlitten deutlich mehr Fahrt auf als man zunächst vermutet hätte. Mitunter schlägt er auch eine andere Richtung ein als gedacht.
Ein Kind alleine wäre da schnell überfordert. Es könnte gar zu brenzligen Situationen kommen, wenn es plötzlich auf eine Straße, einen Zaun oder einen Baum zusteuert.
Daher überprüft zunächst ein Elternteil die anvisierte Abfahrt gründlich auf Tücken wie Steine, Wurzeln, vereiste Stellen und mehr. Und erst dann darf der Nachwuchs alleine oder hinter einem Elternteil auf dem Schlitten sitzend Fahrt aufnehmen.
Ein Erwachsener als Begleitung ist unverzichtbar. Zwei sind noch besser
Sind beide Elternteile mit von der Rodelpartie? Oder kommt die Oma mit oder eine befreundete Mama mit Kind? Perfekt! Denn dann kann immer ein Erwachsener die Kinder oben auf den richtigen Weg bringen. Der andere kann währenddessen am erwarteten Ziel den Weg des Schlittens im Auge behalten. Und – falls erforderlich – auch beim Bremsen behilflich sein. Vor allem aber kann er das Kind schnell aus dem Zielbereich folgender Rodler heraus lotsen. Und den Nachwuchs dabei unterstützen, den Schlitten auf sicherem Weg den Hügel wieder hinauf zu ziehen. Denn Kinder wählen gerne den kürzesten Weg. Und übersehen dabei womöglich, dass sie auf diesem anderen geradewegs vor den Schlitten laufen würden.
Ein Schlitten muss nicht nagelneu sein. Aber er muss passen
Das Hochziehen des Schlittens zurück zum Startpunkt gelingt schon kleineren Kindern natürlich umso besser, je leichter ihr Schlitten ist. Bobs aus Kunststoff punkten da gegenüber dem klassischen Holzschlitten.
Kinder, die schon alleine rodeln können, lieben die bunten Plastikflitzer ohnehin wegen ihres modernen, bunten Aussehens. Und dass diese optional auch mit Lenkung und Bremse erhältlich sind, erhöht ihre Sicherheit beim Fahren. Die Gefahr des Umkippens ist aufgrund des bodennahen Schwerpunkts und der breiten, flachen Bauweise zudem eher gering. Und wenn, ist die Fallhöhe niedrig.
Aber auch der gute alte Holzschlitten, der womöglich noch im Keller schlummert, ist nicht zu verachten! Er trägt in aller Regel problemlos ein Kind plus einen Erwachsenen, wobei aus Sicherheitsgründen das Kind stets hinten sitzen sollte. Zudem besticht er durch seine angenehme Sitzhöhe, die das Aufsteigen erleichtert, sowie durch enorme Robustheit und Langlebigkeit.
Hat man einen älteren Schlitten wiedergefunden, beispielsweise auf dem Dachboden der Großeltern? Dann taugt dieser vielleicht noch für jahrelangen Rodelspaß. Wichtig ist jedoch, den Schlitten vor dem ersten Einsatz auf Herz und Nieren zu prüfen. Denn Schrauben können sich gelöst haben. Die Kufen können Rost angesetzt haben und stumpf geworden sein. Und auch das Material der Kordel kann gealtert sein. Aber das alles sollten doch Aufgaben sein, die für einen Heimwerker keine großen Herausforderungen darstellen!
Kurz und gut: Welcher Schlitten gut oder richtig ist, kann man pauschal nicht sagen. Wichtig ist eben, dass er zum Alter und Gewicht des Kindes passt und den vorgefundenen Bedingungen am Rodelberg gerecht wird. Bei jedem neu gekauften Schlitten achtet man zudem idealerweise darauf, dass der Schlitten das TÜV-Siegel/GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit trägt. Und noch mehr zum Thema „Schlittenkauf“ gibt es im folgenden Beitrag bei uns.
Sicherheit beim Rodeln: Nie ohne Helm und festes Schuhwerk
Ob beim Radfahren oder beim Rodeln: Ein Helm kann vor schweren Verletzungen schützen. Und ein geeignetes Modell, das den ganzen Kopf schützt, sollte daher unbedingt mit zur Rodelausrüstung von Kindern und Eltern gehören. Denn unterm Schnee können „unsichtbar“ Steine, Baumstümpfe und anderes lauern. Und niemand ist jemals hundertprozentig vor einem Zusammenstoß mit anderen Schneefreunden gefeit.
Festes Schuhwerk hingegen hält nicht nur die Füße warm und trocken. Es kann ebenso vor Verletzungen schützen und beschert dem Kind sicheren Halt beim Schlittenfahren und Schlittenziehen.
Wer kann, wählt ruhige Zeiten am Rodelberg
In manchen Gegenden gehört Schnee selbstverständlich zum Winter hinzu. Andernorts hingegen ist eine dicke, rodeltaugliche Schneedecke – leider – die Ausnahme. Keine Frage, dass es dort dann mächtig Gedränge am Rodelberg gibt, wenn endlich wieder der Schlitten zum Einsatz kommen kann.
Mit kleineren Kindern empfiehlt es sich da selbstredend, Zeiten zum Rodeln zu wählen, zu denen größere Kinder die Schulbank drücken. Denn diese nehmen im ausgelassenen Überschwang nicht unbedingt Rücksicht auf Kleinere. An einem Vormittag unter der Woche hingegen dürfte der Andrang gering sein. Beziehungsweise sollte er sich auf Eltern mit anderen kleinen Kindern beschränken.
Zudem ist der frisch gefallene Schnee noch herrlich unberührt. Die Morgenluft ist kalt und der Boden unterm Schnee hoffentlich noch gut gefroren. Denn oft verwandelt sich bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt manch eine Rodelwiese nachmittags unter vielen Kufen schnell zur „Matschwüste“. Und eine solche ist von dem, was man sich unter Winteridylle vorstellt, doch weit entfernt.
Damit der Tag nicht mit Tränen endet, sollten Eltern für alle Fälle gewappnet sein
Wenn Kinder Spaß haben, vergessen sie die Welt um sich herum. Sie merken womöglich erst zu spät, wenn Hände kalt werden, wenn sie Hunger bekommen oder es ihnen fröstelt. Und jeder weiß: Wege mit einem quengelnden Kind fühlen sich mindestens doppelt so lang an.
Daher ist es gut, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Früchtetee aus der Thermoskanne schenkt Wärme und stillt den Durst. Ein Müsliriegel beschert einen Energieschub. Und kleine Handwärmer zum Erwärmen durch Knicken des innen liegenden Metallplättchens haben schon oft beste Dienste gegen kalte Finger geleistet.
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