Geht ein Lebensabschnitt zu Ende, bleiben stets Erinnerungen daran zurück. Sei es im Erwachsenenalter die Studienzeit, das erste Arbeitsverhältnis oder auch „nur“ ein schöner Urlaub. Was bleibt, sind einerseits Bilder im Kopf. Und andererseits Zeugnisse, Fotos, Flugtickets und mehr, das man in den Händen halten kann.
Geht jedoch bei Kindern ein Lebensabschnitt in jungen Jahren zu Ende? Die Zeit in der Spielgruppe oder die im Kindergarten? Dann bleiben beim Nachwuchs selbst vermutlich nur wenige Erinnerungen im Langzeitgedächtnis zurück. Und umso wichtiger ist es, dass Eltern kleine Schätze – und natürlich viele Fotos – für sie aufbewahren. Denn anhand derer können sie ihrem Nachwuchs später ausführlich von den Erlebnissen seiner frühen Kindheit erzählen.
Eine Kindheit, tausend Schätze!
Nun ist es aber so, dass man als Eltern wahrlich nicht alles aufbewahren kann. Viel zu viel würde sich da zwischen Geburt und Volljährigkeit ansammeln. Würde man davon konsequent jedes Stück, das mal einen ideellen Wert fürs Kind darstellte, horten? Dann müsste man bald anbauen!
So viele Bilder und Bastelstücke kommen da zusammen, so viele Martinslaternen und kleine Dekorationen zur Weihnachtszeit. Dazu so viele Salzteigabdrücke kleiner Hände und Füße und Blätter mit ausgemalten Zahlen und Buchstaben. Überdies Einladungskarten, Glückwunschkarten, Geschenke zum Mutter-, Vater- und Geburtstag. Da könnte man theoretisch für die Schätze jedes Kindes ein kleines Museum einrichten! Zumindest würde aber selbst der geräumigste Keller oder Speicher irgendwann überquellen.
Sammelleidenschaft soll eine Freude sein und keine Belastung darstellen.
Zudem stellt sich die Frage, wie viel Sammelleidenschaft wirklich Sinn ergibt. Legt ein Jugendlicher oder junger Erwachsener tatsächlich Wert darauf, dass man ihm später alle seine gesammelten Werke erneut präsentiert? Wohl kaum.
Lange Rede, kurzer Sinn: Natürlich ist es eine wunderbare Sache, kostbare Erinnerungsstücke der Kindheit in Ehren zu halten. Doch sollte dies nicht wahllos geschehen. Und selbstredend so, dass die wachsende Fülle nicht irgendwann zur Last wird. Dadurch, dass sie einerseits viel zu viel Platz wegnehmen würde. Und weil einen andererseits später immer wieder mal das schlechte Gewissen plagen würde. Dann nämlich, wenn man irgendwann doch mit dem Gedanken spielt, sich doch von diesem oder jenem zu trennen.
Wie das Sammeln hingegen Freude macht? Hoffentlich so!
1.) Fotos sicher aufbewahren
Fotos und Videos sind immer toll, weil sie die „echte“ Vergangenheit zeigen. Sie erzählen kleine Anekdoten und wahre Geschichten und deshalb holt man sie immer wieder gerne hervor. Dank ihnen kann man sich an vergangene Zeiten erinnern und Erinnerungslücken füllen. Und sie sind beste Basis, um später eigenen Kindern, Enkelkindern, gar Urenkeln von früher zu erzählen.
Ein weiterer Vorteil von Fotos? Immer größere Archive lassen sich auf immer kleinerem Raum anlegen. Dicke Fotoalben hingegen gehören in manch einer Familie heute bereits der Vergangenheit an. Auch wenn die schweren Wälzer natürlich ihren ganz besonderen Charme haben und generell langlebig sind. Vor Licht und Staub aufbewahrt haben darin schließlich schon zahllose Fotos zig Jahre beinahe schadlos überdauert. Vielleicht sind die Farben dabei ein wenig verblasst oder die Bilder haben einen unschönen Farbstich bekommen. Aber genau das zeichnet sie ja als originale Stücke der Zeitgeschichte aus.
Speicherkarten und Festplatten ermöglichen indes, unzählige Fotos zu sammeln, ohne dabei viel Platz wegzunehmen. Bedenken sollte man jedoch, dass auch diese Speichermedien eine begrenzte Haltbarkeit haben können! Und sich in Zuge dessen überlegen, wie man seine kostbaren Dateien auf Dauer (nahezu) verlustsicher archivieren kann.
2.) Gebasteltes in Erinnerung behalten
Kinder basteln oft im Kindergarten. Und besonders, wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, hat die Bastelwelle Hochkonjunktur. Da stehen erst einmal selbstgemachte Martinslaternen auf dem Plan. Und kaum ist deren Licht erloschen, geht es nahtlos weiter in Richtung Vorweihnachtszeit. In dieser Zeit entstandene flache Objekte wie Sterne aus Goldpapier oder anderen Fensterschmuck kann man ins Fotoalbum einkleben. Oder in ein speziell – am besten bereits zur Geburt – angelegtes „Schätzealbum“.
Was zu groß fürs Album ist, kann man natürlich einfach aufbewahren. Die besagten Martinslaternen machen sich beispielsweise Jahr für Jahr wieder optimal mit einer Lichterkette im Inneren als novemberlicher Fensterschmuck.
Besonders für Stauballergiker sind solche Objekte allerdings eine wahre Herausforderung. Denn abstauben kann man sie nicht gut und abwaschen erst recht nicht. Da kann es manchmal besser sein, sich endgültig von ihnen zu verabschieden. Doch wenn dieser Abschied schwerfällt? Dann gelingt er womöglich leichter, wenn man zuvor noch einen Schnappschuss des geliebten Objekts fürs Fotoalbum gemacht hat.
3.) Erlesenen Bildern einen würdigen Rahmen bieten
Schöne Bilder haben es verdient, dass man sie aufbewahrt. Was „schön“ ist, liegt dabei naturgemäß im Auge des Betrachters. Und im Zweifelsfall sollte das Kind natürlich selbst aussuchen, was bleiben darf und was geht. Besondere Werke sollte man dabei mit dem Entstehungsdatum versehen, da dies später den Erinnerungswert erhöht. Und gegebenenfalls auch mit einem „Titel“ oder mit einem Zitat des noch kleinen Kindes, was es dort gemalt hat.
Und wohin danach mit den schönsten Bildern? Eine Möglichkeit ist, eine besondere Sammelmappe für ausgesuchte Werke anzulegen. Kauft man ein schlichtes Modell, kann das Kind dies sogar nach eigenen Ideen gestalten. Wer eine dauerhafte Lösung sucht, kann die Werke alternativ auch regelmäßig binden lassen.
Sind es hingegen sehr viele und/oder sehr große Kunstwerke? Dann kann man sich gar die Mühe machen und diese einzeln einscannen. Um sie dann – deutlich verkleinert – in einem Fotobuch zu vereinen oder sie ausgedruckt mit ins Fotoalbum zu kleben.
Bewusst kann das Kind sich jedoch auch von seinen Bildern verabschieden. Und anderen gleichzeitig eine Freude damit machen. Wie? Beispielsweise, indem es auf die Bildrückseite einen Brief schreibt oder ein kleines Bild zum Postkartenmotiv macht.
4.) Eine Schatzkiste für kleine Kostbarkeiten
Zu guter Letzt gibt es noch jene Stücke, die einfach bleiben müssen. Bei denen es mit Fotografieren nicht getan ist und die nicht in ein Album passen. Für diese kann man eine „Schatzkiste“ anlegen, in die dann wirklich nur besondere Stücke Einzug halten dürfen. Wichtig: Es sollte wirklich bei dieser einen Kiste bleiben. Das spart nicht nur Platz, sondern erhöht auch die Wertschätzung für jeden einzelnen kleinen Schatz. Und wenn diese voll ist? Dann ist es Zeit, jedes Stück wieder in die Hand zu nehmen und gemeinsam neu über sein Schicksal zu entscheiden.
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