Mit der Schwangerschaft beginnt ein neuer Lebensabschnitt, Veränderungen werden für ein junges Paar eingeläutet. Die Schwangerschaft ist für die werdende Mutter mit körperlichen Belastungen verbunden, doch ist sie auch durch Vorfreude geprägt. Gesunde Frauen haben hervorragende Voraussetzungen für eine problemlose Schwangerschaft und für ein gesundes Kind. Eine Schwangerschaft ist mit Hormonumstellungen verbunden und ist auch ein seelischer Reifeprozess.
Schwangerschaftsvorsorge ist wichtig
Um Komplikationen frühzeitig zu erkennen, kommt es auf eine gute Schwangerschaftsvorsorge an; die Betreuung kann durch einen Frauenarzt oder eine Hebamme erfolgen. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird der Geburtstermin errechnet. Wichtig ist, dass die werdende Mutter zum betreuenden Arzt oder zur Hebamme ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen kann. Zu Beginn der Schwangerschaftsvorsorge wird die werdende Mutter über Vorerkrankungen, vorangegangene Schwangerschaften sowie ihre Lebensumstände befragt.
Untersuchungen während der Schwangerschaft
Schon zu Beginn der Schwangerschaft werden viele Untersuchungen vorgenommen, um Risiken für Mutter und Kind auszuschließen. Ein Vaginalabstrich wird genommen, um bakterielle Infektionen zu erkennen, ebenso erfolgen Blutuntersuchungen. Dabei wird vor allem auf Rötelninfektion, Hepatitis, HIV und Syphilis untersucht. Während der Routinevorsorge während der gesamten Schwangerschaft werden Blut und Urin untersucht, Kindslage, Herztöne und Wachstum des Kindes festgestellt sowie Vaginaluntersuchungen vorgenommen. Zusätzlich zu den Routineuntersuchungen kann die Mutter individuelle Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen, beispielsweise den Toxoplasmosetest, die von den Krankenkassen nur dann bezahlt werden, wenn ein besonderes Risiko besteht.
Mutterschutz und Elternzeit
Für berufstätige Frauen, egal, welchen Beruf sie ausüben, gilt der Mutterschutz, der mindestens sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt ausmacht. Er beträgt insgesamt 14 Wochen; kommt das Baby zu früh zur Welt, verlängert sich der Mutterschutz nach der Geburt. Der Arbeitgeber ist zu informieren, denn er muss die entsprechenden Arbeitsbedingungen für die werdende Mutter schaffen. Die werdende Mutter darf keinen Nachtdienst leisten, keine körperlich schweren Arbeiten verrichten und nicht mit giftigen oder infektiösen Stoffen in Berührung kommen. Die Mutter hat während des Mutterschutzes Anspruch auf Mutterschaftsgeld. An den Mutterschutz schließt sich die Elternzeit an, die von Müttern, aber auch von Vätern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes in Anspruch genommen werden kann.
Die Pränataldiagnostik
Während der Schwangerschaft erfolgen umfangreiche Untersuchungen, einen hohen Stellenwert haben Ultraschalluntersuchungen. Neben den Basisultraschalluntersuchungen können bei Verdacht auf Wachstumsverzögerungen Doppler-Ultraschalluntersuchungen vorgenommen werden, bei Auffälligkeiten im Basisultraschall können Untersuchungen mit Organ- oder Feinultraschall erfolgen. Um Risiken auszuschließen, können verschiedene Untersuchungen wie der Ersttrimester-Test und die Nackentransparenzmessung zur Erkennung von Trisomie vorgenommen werden. Bei Auffälligkeiten und bei Verdacht auf Trisomie können Fruchtwasseruntersuchungen notwendig werden. Werden im Rahmen dieser Untersuchungen Erkrankungen oder Behinderungen des Kindes festgestellt, können sich werdende Eltern an Beratungsstellen wenden. Die werdenden Eltern werden dort über die Art des Risikos und über die Chancen des Kindes beraten.
Ernährung während der Schwangerschaft
Der Organismus einer Frau ist während der Schwangerschaft stark belastet, daher kommt es auf eine gesunde Ernährung an, die auch den Grundstein für die gesunde Entwicklung des Kindes legt. Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure, Jod und Eisen. Eine vegane Ernährung während der Schwangerschaft stellt ein hohes Risiko für das Kind dar, doch gegen eine vegetarische Ernährung ist nichts einzuwenden, wenn die Frau genügend Milchprodukte zu sich nimmt. Alkohol ist während der Schwangerschaft tabu, koffeinhaltige Getränke sind in geringen Mengen erlaubt. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist das beste Mittel, um Allergien vorzubereiten.
Erkrankungen während der Schwangerschaft
Trotz einer gesunden Lebensweise ist die werdende Mutter nicht vor Erkrankungen gefeit. Infektionen können schwerwiegende Folgen haben, doch bestehen gute Therapiemöglichkeiten. Wird Diabetes während der Schwangerschaft festgestellt, kann er mit der entsprechenden Ernährung behandelt werden. Bluthochdruck während der Schwangerschaft lässt sich mit einfachen Mitteln regulieren.
Bewegung während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft kommt es auf ausreichende Bewegung an, doch sollte auf intensiven und anstrengenden Sport verzichtet werden. Schwimmen, Radfahren, Gymnastik und Yoga sind zu empfehlen. Bewegung ist eine gute Vorbereitung auf die Geburt, sie regt die Durchblutung an und hilft bei Rückenbeschwerden.
Vorbereitung auf die Geburt
Der Tag der Geburt rückt näher, es kommt auf eine gute Vorbereitung an. Rechtzeitig sollten werdende Eltern überlegen, ob das Kind in einer Klinik, in einem Geburtshaus oder zu Hause zur Welt kommen soll. Bei Schwangerschaften ohne Risiko spricht nichts gegen eine Geburt im Geburtshaus oder eine Hausgeburt, während bei Risikoschwangerschaften nur das Krankenhaus in Frage kommt. Mit der Vorbereitung auf die Geburt kommt es auch darauf an, die Ankunft des Babys vorzubereiten.
Tipps zu Schwangerschaft und Geburt erhalten werdende Eltern im E-Book „Du bist willkommen – Ein Wegbegleiter rund um Schwangerschaft und Geburt“ der Barmer.