Für die meisten in Kinder in Deutschland ist es im Winter (leider) alles andere als normal. Morgens nach dem Aufwachen aus dem Fenster zu blicken und eine über Nacht frisch gefallene Schneedecke bewundern zu können!
Herrlich finden dies jedoch wohl alle Kinder – ob schneeverwöhnt oder nicht. Es ist ja auch zauberhaft, wenn plötzlich alles so hell draußen ist und der Schnee so verheißungsvoll glitzert. Wenn er graue Straßen und matschige Wiesen einfach zugedeckt hat und die Welt so ordentlich und sauber vor einem liegt. Und perfekt ist natürlich, wenn dies an jenen Tagen der Fall ist, an denen Kinder nicht zur Schule müssen. In den Ferien oder am Wochenende. Dann heißt es: Frühstücken, den Schlitten schnappen und danach so bald wie möglich hinaus in die weiße Pracht!
Doch an Schultagen? Da steht vor dem Vergnügen erst mal die Pflicht. Schließlich fällt kaum jemals die Schule wegen Schneefalls aus. Aber wie kommt der Nachwuchs warm und trocken zur Schule und zurück? Was zieht das Kind am besten an, außer den schneetauglichen Schuhen und der dicken Winterjacke? Ist eine Schneehose auf dem Schulweg sinnvoll? Was kann sich ansonsten womöglich als nützlich erweisen?? Und was sollte man darüber hinaus beachten an diesen nicht alltäglichen Morgen?
Was zieht das Kind am besten an für den Schulweg durch den Schnee, außer schneetauglichen Schuhen und der dicken Winterjacke?
Manch ein Kind liebt sie, manch eines findet sie eher lästig und verzichtet gerne darauf. Die Rede ist von Handschuhen, Schals und Mützen.
- Handschuhe
Handschuhe sind selbstredend sinnvoll, denn kein Kind wird den Schulweg mit den Händen in den Jackentaschen gehen wollen. Vielmehr lockt garantiert Schnee zum Formen von Kugeln oder zum spontanen Bau eines Mini-Schneemanns.
Je jünger und verspielter Kinder sind, desto wichtiger sind daher gute, wasserdichte Fäustlinge, die die Hände trocken und warm halten.
Für ältere Kinder genügen günstige Fingerhandschuhe aus Fleece, die auf kurzen Strecken gegen moderate Winterkälte schützen. Diese ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit und mitunter sogar die Bedienung des Smartphones. Dafür sind sie für Schneeballschlachten mit feuchtem Schnee nur bedingt geeignet.
Hochwertiger und wärmer sind Handschuhe mit hohem Wollanteil. Durch ihre Machart sind sie meist filigraner und wertiger als Handschuhe aus Fleece. Zudem wirken sie feuchtigkeitsregulierend und halten auch bei leichter Nässe warm.
Wichtig bei Handschuhen ist stets, dass sie nicht zu knapp sitzen. Bei gestrickter Ware dringt sonst die Kälte durch auseinandergezogene Fäden. Bei Fausthandschuhen sollte Platz für ein wärmendes Luftpolster im Inneren sein.
- Schal
Ob das Kind einen Schal benötigt, hängt vom Schnitt der Winterjacke ab. Liegt sie eng am Hals, ist rundherum hoch geschnitten, kratzt nirgendwo ein Klettverschluss oder Reißverschluss? Dann ist ein Extra-Schal vermutlich verzichtbar.
- Mütze
Eine Mütze ist nie verkehrt, denn im Gegensatz zur Kapuze bietet sie meist ein größeres Sichtfeld. Und das ist wichtig, wenn Kinder sich im Straßenverkehr bewegen. Idealerweise sollte das Kind beim Mützenkauf dabei sein. Denn eine Mütze muss passen. Sie darf nicht in die Augen rutschen, weil sie zu weit ist. Sie darf nicht nach oben wandern, weil sie zu eng ist. Und kratzen darf sie natürlich keinesfalls, was dank weicher Fleecestoffe heutzutage jedoch kein Problem mehr darstellen sollte.
Ist eine Schneehose für den Schulweg sinnvoll?
Ob eine Schneehose sinnvoll ist oder nicht, hängt natürlich von den Gegebenheiten ab. Und vom Alter des Kindes.
Für ein junges Schulkind, das der Verlockung erliegt, am Wegesrand einen „Schnee-Engel“ zu machen, ist eine weitgehend wasserdichte Schneehose sinnvoll. Ansonsten läuft es Gefahr, mit einer nassen, gar gefrorenen Hose in der Schule anzukommen. Und eine feuchte Jeans hält eben nicht warm.
Apropos Gefahr: Wo Schnee und Eis auf dem Weg lauern, besteht stets Rutschgefahr. Sprich: Jedes Kind kann mal im Schnee oder in einer halbgefrorenen Pfütze landen. Trotz bester Vorsätze, trocken und warm an der Schule anzukommen.
Anders sieht es aus, wenn das Kind mit Bus oder Bahn zur Schule fährt. Oder Eltern es auf ihrem Weg mit dem Auto an der Schule absetzen. Öffentliche Verkehrsmittel sind in der Regel gut geheizt. Und mit Jeans plus Schneehose plus Winterjacke würde es dem Nachwuchs sicherlich schnell viel zu warm.
Was kann sich ansonsten womöglich als nützlich erweisen?
Jeder kennt es: Betritt jemand mit Schnee an den Schuhen das Haus, bilden sich schnell Pfützen aus Tauwasser und Matsch. Wie ein Klassenraum aussieht, den täglich viele zuvor durch den Schnee gestapfte Kinderschuhpaare betreten, kann man sich da leicht ausmalen. Sinnvoll ist daher, wenn die Schuhe vor dem Klassenzimmer bleiben. Doch das funktioniert natürlich nur, wenn Kinder ihre Schuhe ordentlich im Flur deponieren und dort in Hausschuhe schlüpfen können. Ist dies der Fall? Dann sind Hausschuhe mit wasserabweisender, dicker Sohle sinnvoll, denn nasse Stellen gibt es sicherlich dennoch auf dem Boden. Gibt es keine Hausschuhregelung für die Klasse, ist dies vielleicht mal Thema für den nächsten Elternabend.
Was sollte man darüber hinaus beachten?
Zum einen sollte man beim Kauf jeden neues „Draußen-Kleidungsstücks“ bedenken, dass Kinder im Winter in Dunkelheit und Dämmerung unterwegs sind. Reflektierende Elemente sind daher gut. Je mehr, desto besser. An Jacken, Schuhen, Ranzen, Turnbeuteln, Accessoires. Insbesondere Taschen kann man für zusätzliche Sicherheit mit reflektierenden Anhängern, Aufklebern oder Bändern bestücken.
Zum anderen sollte man stets bedenken: Schnee ist für Kinder ungemein attraktiv. Und er lenkt sie daher schnell unterwegs ab. Unberührte Flächen laden dazu ein, diese mit eigenen Fußspuren zu versehen. Schnee auf Geländern und Parkbänken ruft einfach danach, dass man ihn zu einem Schneeball formt. Kurz und gut: Schnee kann Kinder den Ernst des Lebens und die Zeit vergessen lassen. Andererseits kann fieser kleiner Schneegeriesel unangenehm im Gesicht piken. Dichter Schneefall kann die Sicht behindern und kann so dazu führen, dass es einfach langsamer voran geht. Daher sollte gelten: Drängt Ihr Kind morgens nach draußen, lassen Sie es im Winter ruhig einige Minuten früher gehen. So bleibt genügend Zeit, die weiße Pracht zu genießen und dennoch pünktlich am Schultor zu sein.
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