Erblickt der erste Nachwuchs das Licht der Welt, verändert sich vieles: Eben noch zu zweit, nun zu dritt (oder gar viert?).
Kürzlich noch voll und ganz eingespannt im Berufsleben, vielleicht ständig umgeben von Menschen, findet das Wirken fortan – zumindest vorläufig – primär in den eigenen vier Wänden statt.
Keine Frage: Wer das erste Baby bekommt, sieht vielen Veränderungen entgegen. Auch, was Freundschaften und Bekanntschaften angeht.
Als Mama plötzlich allein‘ zu Haus?
Vielleicht blieb auch schon vor der Schwangerschaft nie viel Freizeit zum Verabreden, aber der Umgang mit Kollegen und Kolleginnen, unter denen ja nicht selten gute Freundschaften bestehen, im Büro sorgte für das nötige Maß an täglicher Konversation, für den Austausch von Neuigkeiten, einfach die gesunde Vielfalt an Gesprächen und den regen Kontakt mit anderen, den man braucht, um sich wohlzufühlen in seiner Haut.
Wer eine längere „Baby-Auszeit“ vom Job nehmen möchte, wird darauf verzichten müssen.
Das Gemeine daran: Nun, wo daheim mit Baby endlich so viel freie Zeit da wäre, um sich zu verabreden und etwas gemeinsam mit guten Freundinnen zu unternehmen, wird man vermutlich feststellen, dass genau diese gemeinsamen Unternehmungen schwierig werden, leben die Anderen schließlich weiterhin in ihrem „Trott“, in dem nur an den Wochenenden Zeit für Kino, Wellness, Shopping bleibt.
Und schafft man es trotzdem endlich einmal, sich auf einen schönen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen daheim oder zum gemeinsamen Stadtbummel mit der (noch kinderlosen) Freundin zu treffen, stellt man vielleicht enttäuscht fest: Der Gesprächsstoff geht aus!
Andere Lebensphase = Andere Themen
Das ist kein Grund zur Besorgnis und im Grunde nicht weiter erstaunlich: Es ist Noch-Nicht-Müttern nicht zu verübeln, dass sie nicht jedes winzige Detail der Babyentwicklung brennend interessiert.
Andererseits ist es klar, dass alle Gedanken und Gespräche und Erlebnisse bei der frisch gebackenen Mama sich um den Nachwuchs drehen, diese Freude geteilt werden soll und Dinge aus dem Büroalltag plötzlich ganz weit weg und nebensächlich erscheinen!
Veränderungen = Chancen für Neues
Vielleicht werden alte Freundschaften so allmählich einschlafen. Wahrscheinlich werden sich dafür neue mit „Gleichgesinnten“, die in einer ähnlichen oder der gleichen Phase ihrer Lebensplanung stecken, ergeben.
Nutzen Sie die Chancen, denn fast immer allein mit dem Baby zu sein, kann sehr langweilig und belastend sein:
- Allein mit dem Baby zu Hause? Was anfangs so gemütlich und verlockend erscheint, das kann auf Dauer frustrierend sein!
Sprechen Sie regelmäßige Zeiten mit Ihrem Partner ab, damit Sie auch als Mama noch „rauskommen“, zum Beispiel zum ungestörten Stadtbummel, zum Verabreden mit Freundinnen oder um sich endlich einmal die Zeit für den vielleicht lange geplanten Näh- oder Sprachkurs zu nehmen.
Kümmern Sie sich früh um einen potentiellen Babysitter, um bald nach der Geburt mal wieder etwas zu zweit unternehmen zu können!
- Suchen Sie sich neue Hobbys, bei denen das Baby mit einbezogen werden kann!
Schließen Sie sich einer Gruppe (oder mehrerer!) für Mütter und Babys an (die Angebote sind sehr vielfältig!) und probieren Sie aus, welches Maß für Sie persönlich das richtige ist:
Eine Mutter ist zufrieden, wenn sie einmal die Woche „unter Leute“ kommt; eine andere wäre gerne fünf Nachmittage pro Woche unterwegs.
Natürlich können Sie auch alleine mit Baby aktiv werden: Lassen Sie das Auto öfter stehen und genießen Sie die freundlichen Bemerkungen von Passanten, wenn diese während Ihres Spaziergangs in den Kinderwagen schauen, oder gehen Sie mit Baby im Kinderwagen joggen oder walken, um schnell wieder in Wohlfühlform zu kommen.
- Pflegen Sie neue Bekanntschaften mit anderen Müttern!
Diese sind nicht nur Gold wert in der Babyzeit, sondern oft auch weit darüber hinaus! Schließlich werden die zum ähnlichen Zeitpunkt wie Ihr Kind geborenen Kinder immer gleich alt bleiben wie Ihr eigenes.
Vielleicht erleben die Kinder sogar eine gemeinsame Kindergartenzeit und gehen später zusammen zur Schule?
Mit Kindern im gleichen Alter geht der Gesprächsstoff nie aus und gemeinsam Erlebtes (das Mütter-Kaffeetrinken zum ersten Kindergeburtstag…) und Durchlebtes (kurze Nächte, die ersten Zähne…) schweißt zusammen.
Häufig folgen gar Geschwister, die dann auch im ähnlichen Alter sind.
Bei räumlicher Nähe ergeben sich dann garantiert weitere Gemeinsamkeiten über die Hobbys des Nachwuchs‘ (anfangs vielleicht Babyschwimmen und Krabbelgruppe, später eventuell Turngruppe, Reitstall, Flötenklasse, Kinderchor, Fußballclub, Schwimmverein…).
- Werden Sie aktiv! Beziehungsweise bleiben Sie es!
Haben Sie sich vor der Geburt engagiert in der Gemeinde, in Vereinen oder anderweitig für die gute Sache, zeigen Sie weiterhin Präsenz, auch wenn Sie in der Babyzeit nicht vollen (zeitlichen) Einsatz bieten können.
Bis jetzt blieb neben der Arbeit wenig Energie und Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten? Vielleicht ist die Zeit nun gekommen! Engagieren Sie sich, wenn helfende Hände und kreative Köpfe in der Umgebung gesucht werden und Ihr Baby vielleicht sogar mit dabei sein kann!
- Bleiben Sie auf dem Laufenden, damit Ihnen die Gesprächsthemen mit Ihren „alten“ Freundinnen und Kolleginnen nicht ausgehen, vor allem, wenn Sie in absehbarer Zeit wieder an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren wollen.
- Seien Sie jedoch nicht traurig, wenn Freundschaften trotzdem enden!
Wenn Gemeinsamkeiten fehlen, der Gesprächsstoff ausgeht, die Vorfreude auf Treffen sinkt, ist es ganz legitim, Freundschaften zu überdenken!
Bleiben Sie dabei jedoch positiv gestimmt: Niemand ist Schuld daran, wenn Wege sich einmal so trennen, und sicherlich können beide Seiten damit gut leben, wenn tatsächlich die Basis der Freundschaft – vorübergehend? – verloren gegangen scheint.
Vielleicht ergibt sich diese wieder ganz schnell, wenn die Freundin irgendwann selbst stolze Mama geworden ist…
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