„Ein eigenes, großes Zimmer!“ – mit Sicherheit einer der Wünsche, die bei vielen Kinder und auch ihren Eltern ganz oben auf der Liste steht.
Erstgeborene kommen häufig ganz selbstverständlich in den Genuss der „eigenen vier Wände“ um sich herum, aber was, wenn die Kinderzahl größer wird, sprich: größer als die Anzahl der verfügbaren Kinderzimmer?
„Umziehen!“ – ein wohlgemeinter und nicht selten (unaufgefordert) gehörter Ratschlag, aber meist viel leichter gesagt als getan!
Schließlich ist ein Umzug nicht nur eine kostenintensive und aufwändige Angelegenheit. Haus oder Wohnung sind vermeintlich zu klein, aber dennoch können viele gute Gründe dafür sprechen, dort noch lange wohnen zu bleiben:
weil die Nachbarschaft so nett, die Umgebung so kinderfreundlich, die Arbeitsstelle so nah, die Schule/der Kindergarten/alle Geschäfte gleich um die Ecke sind etc. .
Auch wenn kein eigenes Zimmer für jedes Kind zur Verfügung steht oder das/die Zimmer nur sehr klein ist/sind, lassen sich häufig Lösungen finden, mit denen es sich jahrelang zufrieden leben lässt.
Kleines Kinderzimmer, großes Wohnzimmer?
In den ersten Lebensjahren, meist bis weit ins Kindergartenalter hinein, ist der Lebensmittelpunkt des Kindes häufig nicht sein eigenes Zimmer, sondern die Räume, in denen auch die Eltern tagsüber leben – meist Wohnzimmer und Küche.
Ist das Kinderzimmer zu klein, um nach Herzenslust auf dem Boden zu puzzlen, die Ritterburg oder die Holzeisenbahn aufzubauen, oder zu weit weg von den Orten des alltäglichen Geschehens, wird es die ersten Jahre häufig hauptsächlich als Schlafraum dienen.
Vielleicht lässt sich zum täglichen gemeinsamen Spielen eine Ecke des Wohnzimmers gestalten, die das Kinderzimmer ergänzt?
Durch farbenfrohe Gestaltung der Wände in diesem Bereich, einen großen, gemütlichen, spielfreundlichen Teppich und ein Regal, das viel Stauraum für Spielsachen und Kinderbücher bietet, wird der Bereich optisch hervor gehoben und für jeden sichtbar:
Hier darf (nur) gespielt werden!
Ein neues Baby und nur ein Kinderzimmer?
Das erste Kind hat sein eigenes Zimmer, dann kündigt sich ein Geschwisterchen an?
Sofern im elterlichen Schlafzimmer genügend Platz für Wickelkommode und Babybett ist, braucht das Baby die erste Zeit im Grunde kein eigenes Zimmer.
Während des Tages wird es vermutlich sowieso die meiste Zeit in den Wohnräumen nahe der Mutter verbringen.
Ist das ältere Geschwisterkind selbst noch klein, freut es sich aber vielleicht sogar über „Verstärkung“ und über einen Zimmergenossen?
Die Unterbringung von Geschwistern mit geringem Altersabstand in einem Zimmer klappt häufig problemlos und nach kurzer Gewöhnung schläft das größere Geschwisterkind oft sogar tief und selig weiter, wenn das Kleinen nachts „Hunger!“ verkündet.
Wenn das Kinderzimmer nahe am Schlafzimmer der Eltern liegt, sonst nichts dagegen spricht und das größere Kind es sich wünscht, kann man es auf einen Versuch ankommen und das Baby recht früh ins gemeinsame Kinderzimmer einziehen lassen.
Großer Altersabstand?
Schwieriger kann es sein, wenn das ältere Kind bereits im späten Kindergarten- oder Grundschulalter ist, wenn sich ein neues Baby ankündigt.
Es wird vermutlich sein eigenes Reich nicht so einfach aufgeben wollen, um es mit einem kleinen Bruder oder einer kleinen Schwester zu teilen (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel!).
Wenn es auf Dauer nicht anders geht, sollte das ältere Kind zumindest möglichst wenige Einschränkungen durch die neue Situation erfahren müssen. Beispielsweisedadurch, dass es genügend Raum bekommt, seine Hausaufgaben in Ruhe erledigen und ungestört mit Freunden spielen zu können.
Manche Kinder machen ihre Hausaufgaben lieber in Gesellschaft (vielleicht in der Küche, während das kleine Geschwisterkind seinen Mittagsschlaf hält), andere brauchen absolute Ruhe und wenig Ablenkung bei der Arbeit.
Wenn dies im Kinderzimmer nicht möglich ist, gibt es vielleicht einen anderen Platz, an dem der Schreibtisch gut aufgehoben ist.
Vielleicht im Schlafzimmer oder einem Arbeitszimmer der Eltern, das ansonsten tagsüber gar nicht genutzt wird oder ein einer ruhig gelegenen Ecke des Wohnzimmers, die speziell dafür eingerichtet wird?
Zwillinge?
Zwillinge sind die gegenseitige Nähe von Beginn an gewöhnt und fühlen sich oft am wohlsten, wenn sie ihre „zweite Hälfte“ tags wie nachts in ihrer Nähe wissen. Getrennte Zimmer sind daher in den ersten Jahren oft nicht erforderlich.
Stehen zwei Kinderzimmer für sie zur Verfügung, ist auch die Variante „Ein Zimmer als Schlafzimmer, ein Zimmer – das größere – als Spielzimmer“ einen Versuch wert.
So reduziert sich für die Eltern und Kinder auch die Anzahl der Zimmer, die nach einem Drinnen-Spieletag vom Chaos befreit werden müsssen.
Größere Kinder zusammen in einem Zimmer?
Manchmal bietet die Wohnung nur ein Kinderzimmer, das zwar recht groß ist, dafür aber für zwei Kinder bis zum Beginn der Pubertät oder darüber hinaus reichen muss.
Privatsphäre und das Recht auf genügend Platz für persönliche Habseligkeiten dürfen dennoch von Anfang an nicht zu kurz kommen:
Durch Raumteiler (beispielsweise in Form von Bücherregalen), Vorhänge oder Leichtbauwände kann eine räumliche Trennung geschaffen werden, so dass jeder seinen Bereich klar erkennen und nach seinen Vorlieben mit Stoffen und Farben, Möbeln und Postern gestalten und einrichten kann.
Um möglichst viel freie (Spiel)Fläche zu erhalten, bietet sich zunächst die Lösung „Hochbett mit Schreibtisch darunter“ an. Später, wenn nicht mehr viel auf dem Kinderzimmerboden gespielt wird, schafft ein Bett, das tagsüber in ein Sofa verwandelt werden kann, wohnliche Atmosphäre.
Viele kleine Zimmer?
Manchmal ist nicht die Anzahl der Zimmer das Problem, sondern ihre Größe oder ihr Schnitt.
Wo zwei kleine Kinderzimmer durch Schreibtische oder Bücherregale zu voll würden, kann vielleicht ein drittes kleines Zimmer als gemeinsames Arbeitszimmer zum Basteln, Malen, Aufbewahren von Büchern etc. für die Kinder eingerichtet werden.
Welches Zimmer als Kinderzimmer?
Oft bildet das Kinderzimmer den kleinsten Raum der Wohnung. Was natürlich nicht heißen muss, dass dieser zugedachte Raum dann auch als Kinderzimmer dienen muss:
Wer eine große Wohnküche sein Eigen nennt, ist vielleicht mit einem Mini-Wohnzimmer zufrieden und kann das größere, eigentliche Wohnzimmer zum Kinderzimmer machen.
Meist ist auch das Elternschlafzimmer, das tagsüber oft kaum betreten wird, größer als das eigentliche Kinderzimmer, in dem der Platz gleichzeitig zum Spielen fehlt. Eventuell lassen sich auch hier zwei Räume in ihrer Funktion gegeneinander tauschen?
2 Kommentare
Klar und bei vielen Leuten die wirklich ein Großes Wohnzimmer haben aber kein Kinderzimmer eine Trennwand ist hierbei auch eine hervorragende Idee vor allem hat man das Kind so immer unter Kontrolle (Sichtweite) wenn einen der Lärm von den vielen Legoklötzchen nicht stört 😉
Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.