Mottogeburtstage sind bei Kindern beliebt, wird ein Kindergeburtstag durch den roten Faden, der sich von der Einladungskarte über die Auswahl der Spiele bis hin zur Füllung der Mitgebseltüten zieht, schließlich zu etwas Besonderem.
Selbst Kuchen lassen sich passend zur Party formen, Muffins sich mit Kuchendeko mottogetreu verzieren und mit Lebensmittelfarben entsprechend einfärben.
Pferde, Ritter, Dinos, Monster: Die Themenpalette für Motto-Kindergeburtstage ist schier unerschöpflich groß.
Eine weitere Möglichkeit: Etwas, das zu jedem Kindergeburtstag dazu gehört, um das sich aber selten das Thema der Party dreht, in den Fokus zu stellen, nämlich: Das Essen!
Gemeinsam kochen als Thema eines Kindergeburtstags? Klingt erst einmal nicht sehr vielversprechend, weil die lieben Kleinen im Alltag doch so gar nichts für das Schaffen in der Küche übrig haben und sich nur für das Ergebnis auf dem Esstisch interessieren, aber nie für das, was vorher in Töpfen und Pfannen passierte?
Beim Kindergeburtstag wird das Kochen in Gesellschaft der besten Freundinnen und Freunde gleich in einem ganz anderen Glanz erstrahlen!
Zum einen ist der Ehrgeiz geweckt, es besonders gut zu machen, will das Geburtstagskind seine Geburtstagsfeier schließlich mit Speisen adeln, die bei allen gut ankommen und von denen in der Schulklasse noch lange geschwärmt werden wird!
Zum anderen wird man als Eltern bei der Auswahl der Rezepte auf etwas Besonderes, bei Kindern Beliebtes, vielleicht nicht Alltägliches setzen, das ein echtes Highlight darstellt.
Zum dritten wird es sicherlich Kinder geben (darunter auch die eigenen?), die im Alltag vielleicht nicht so häufig Gelegenheit haben, in der Küche zu hantieren. Für sie kann das Kochen gar ein kleines Abenteuer sein und das anschließende Essen von etwas Selbstgemachtem eine ganz besondere Erfahrung.
Grundsätzliches zur Party
Mit Kindern im Grundschulalter zu kochen, ist eine nette Vorstellung!
Jeder hat beim Gedanken daran vermutlich zauberhafte Bilder aus der Werbung oder hochglänzenden Zeitschriften vor Augen: Strahlende Kindergesichter, neugierige Augen, schneeweiße Schürzen, sich bestens benehmende Jungen und Mädchen, die konzentriert und sorgfältig auf dem Schneidbrettchen vor sich ihre zugeteilten Aufgaben ohne Kleckern und Krümeln erledigen (in einer blitzsauberen Küche wohlgemerkt) und geduldig abwarten, bis sie an der Reihe sind, sollte sich eine Frage ergeben.
Die Realität wird anders aussehen:
Die Aufgabe, die ein anderes Kind übernehmen darf, wird aus dem Blickwinkel der übrigen grundsätzlich attraktiver sein als jene, welche sie selbst zugeteilt bekamen.
Es wird laut und wild zugehen, jeder wird mindestens eine Frage haben, die natürlich die allerwichtigste ist und sofortiger Beantwortung bedarf.
Ein Ei wird auf dem Boden landen, ein Kind wird dies nicht bemerken und mittendurch laufen. Eine Mehltüte wird umkippen, ein Kind wird sich in den Finger schneiden und die Pflasterdose wird unauffindbar oder leer sein. Ein anderes Kind wird die Schüssel für den Obstsalat mit der für den Bioabfall verwechseln und zu guter Letzt wird ein besonders Vorwitziges zu nah mit dem Kopf ans Backblech auf der Arbeitsplatte geraten und sich eine Brandblase am Kinn zuziehen.
O.K., so schlimm wird es (höchstwahrscheinlich) nicht werden, aber allzu rosige Vorstellungen von harmonischen Arbeitsabläufen sollte man sich im Vorfeld tatsächlich besser nicht machen!
Damit alle am Ende nicht nur satt, sondern auch fröhlich und heil geblieben sind, im Folgenden einige Ideen zur Planung und Durchführung eines „Koch-Geburtstags“:
Planung und Durchführung
– Schreiben Sie in die Einladung, dass gemeinsames Kochen angedacht ist und die Kinder möglichst praktische Kleidung (das heißt auch solche, die ruhig Schokofinger und eventuell hartnäckige Flecken von Obst, Gemüse, Curry etc. verträgt) tragen sollten.
– Organisieren Sie sich Hilfe! Je mehr Erwachsene (Oma, befreundete Mama, bei der Sie im Gegenzug beim nächsten Geburtstag mithelfen), desto besser!
– Vor dem Essen (und Kochen): Hände waschen nicht vergessen! Bieten Sie möglichst mehrere Waschgelegenheiten (Bad, Küche, Gäste-WC) ausgerüstet mit Handtüchern und Flüssigseife an, damit nicht schon vorm Loslegen in der Küche Gerangel, Hektik und Gedränge entstehen.
– Setzen Sie auf bekannte Rezepte oder kochen/backen Sie Unbekanntes vorher Probe, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt.
– Legen Sie Rezepte und Zutaten bereit, damit die Kinder nicht alleine in der Küche stehen, während vergessene Zutaten aus dem Keller geholt werden müssen.
– Erledigen Sie schwierige Arbeiten mit erhöhtem Verletzungspotential selbst im Vorfeld! (Große Gemüse beispielsweise bereits in handliche Stücke zerteilen)
– Überlegen Sie, welchem Kind Sie was zutrauen können. Es gibt einfach Kinder, die sind motorisch geschickter, geübter im Umgang mit dem Obstmesser und konzentrierter und verantwortungsbewusster bei der Arbeit als andere. Wer hibbelig ist, überdreht und „wild“, sollte nicht unbedingt mit dem Gemüsemesser hantieren.
– Weisen Sie die Kinder theoretisch ein, bevor es praktisch losgeht. Erklären Sie, welche Speisen entstehen sollen, ggf. welcher Erwachsene für welchen Bereich zuständig ist, was es zu beachten gilt. Ruhig mit dem Hinweis, dass die Aktion beendet werden muss, wenn sich abzeichnet, dass aufgrund allzu großer Ungestümheit der Erfolg des gemeinsamen Schaffens (oder die Unversehrtheit der Beteiligten) gefährdet scheint.
– Warnen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig vor heißen Backblechen, scharfen Messern etc. . In größerer Runde kann es einige Wiederholungen erfordern, bis entsprechende Hinweise alle Kinder endgültig erreicht haben.
– Ganz wichtig: Alle müssen jederzeit sinnvoll beschäftigt sein! Wer nichts zu tun hat, wird sich (gelangweilt) anderen Dingen zuwenden oder den Anderen die Arbeit streitig machen wollen. Halten Sie daher einige Aufgaben in petto für die, die schneller fertig sind als vielleicht erwartet (Servietten verteilen, den Tisch decken, Brot schneiden, Getränke einschenken…).
Ideen für Kuchen, Snacks und mehr
„Fast Food mal ganz langsam“
Die Auswahl der Rezepte ist sicherlich entscheidend über Erfolg oder Misserfolg. Viele Kinder in diesem Alter sind nun einmal nicht besonders experimentierfreudig und ihre Devise kann lauten: „Kenn‘ ich nicht! Ess‘ ich nicht!“
Was hingegen immer gut ankommen wird: Selbst belegte Pizza, Hot Dogs und Hamburger.
Mit viel frisch geschnibbeltem Gemüse (als Belag und als Beilage zum Naschen) und großer Auswahl an Zutaten eine vielseitige und gesunde Sache, die jeden Geschmack treffen dürfte.
Die Vorbereitung beider Gerichte hält viele Handgriffe bereit, die auf alle Kinder verteilt werden können.
„Ein Mehr-Gänge-Menü“
Bei einfacheren Gerichten (Spaghetti Bolognese o.ä.) gibt es nicht allzu viel zu tun. Es bedarf nur weniger helfenden Hände, um die Sauce in die Pfanne und die Nudeln in den Topf zu bekommen.
Damit während der Zubereitung kein Kind untätig herum zu stehen braucht, bieten sich ergänzend rund um solch einfache Basis-Speisen weitere Gänge an.
Vielleicht können sich die Anderen derweil um eine Suppe oder einen Salat als Vorspeise kümmern, während andere einen Pudding, einen Kuchen oder andere Süßspeisen fürs Dessert zaubern?
Eine Nachspeise, die Kinderherzen höher schlagen lässt: Schokoladenfondue!
Eltern sind froh, wenn dies überstanden ist, ohne dass sich Wände, Möbel und Türklinken in Schokobraun präsentieren; Kindergesichter strahlen, wenn zuvor geschnittene Obststückchen mitsamt warmem, cremig-süßem Schokoüberzug im Mund verschwunden sind.
Kündigen Sie diese Krönung des Tages besser nicht zu früh an, sondern präsentieren Sie sie als Überraschung nach der Hauptspeise, damit zuvor durchaus gesündere Speisen in Aussicht auf diesen Traum aus Schokolade nicht links liegen gelassen werden…
„Kulinarische Reise rund um die Welt“
Die Welt ist groß und die der potentiellen Zutaten ebenso.
Nutzen Sie doch die Gelegenheit und lassen Sie Kinder Neues entdecken, das auf unserem Speiseplan sicherlich nicht alltäglich ist!
Bereiten Sie zum Beispiel ein kleines Quiz vor: Welches Obst könnte das sein? Lassen Sie die Kinder vorbereitete Fruchtstücke von Südfrüchten probieren und dann einer zweiten, ganzen Frucht zuordnen.
Viele Kinder schätzen die asiatische Küche.
Kochen alle gemeinsam im großen Wok, ergibt sich im Vorfeld viel Schnibbel-Arbeit, bis schließlich alle Zutaten „einsatzbereit“ sind, darunter sicherlich einige Gemüsearten und Gewürze, die Kindern neu sein dürften.
„In der Weihnachtszeit“
Wer einen Kindergeburtstag in der Weihnachtszeit plant, braucht kein weiteres Programm, wenn gemeinsames Plätzchenbacken angedacht ist!
Es gibt viele einfache Rezepte, bei denen alle Kinder – ausreichend Küchenutensilien und Backbleche voraus gesetzt – stundenlang gut mit Kneten, Ausstechen, Backen und Verzieren beschäftigt sein werden.
Und die Frage der Mitgebsel hat sich auch gleich geklärt, wenn jedes Kind beim Abholen seinen Eltern eine (selbstgebastelte) Tüte voller hübscher Plätzchen präsentieren kann!
Bildquelle: © bigstock.com/ broggi production
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