Kündigt sich Nachwuchs an? Herzlichen Glückwunsch! Dann ist sicherlich die Freude groß. Und neben dieser sind die Fragen zahlreich. Wo soll der neue kleine Erdenbürger nach seiner Ankunft schlafen? Wo in der Wohnung oder im Haus wird er später spielen? Und wie sieht das persönliche Traumkinderzimmer aus? Schlicht und elegant? Kunterbunt und verspielt? Oder soll es „irgendwas dazwischen“ sein?
Bei den meisten Häusern und Wohnungen ergibt sich quasi von selbst, wo das Kinderzimmer seinen Platz findet. Denn ganz offen oder insgeheim stellt sich wohl jedes junge Paar mit latentem Kinderwunsch schon bei der Wohnungssuche diese Frage. Oder spätestens beim Einzug ins neue Heim. Und in vielen Wohnungen und Häusern sind die Gegebenheiten eben so, dass sich nur bestimmte Räume überhaupt als Kinderzimmer eignen. Nicht zu klein sollten diese sein, ausreichend Tageslicht sollten sie bieten. Und idealerweise befindet sich Babys erstes Zimmer auf einer Etage mit dem elterlichen Schlafzimmer.
Wenn hingegen ein bereits anderweitig genutzter Raum zum Babyzimmer werden soll, dann gibt es sicherlich einiges zu tun. Was genau? Das hängt natürlich immer von dessen bisherigen Gegebenheiten ab. Bei einem Arbeitszimmer heißt es womöglich nur: Schreibtisch und Regale raus! Babybett und Wickelkommode rein! Sofern die Wände eine schlichte, neutrale Farbgebung aufweisen und der Raum bereits über einen babytauglichen Bodenbelag verfügt. Ein schlichtes Parkett oder Laminat beispielsweise und dazu weiße Wände bieten schließlich für quasi jedes Zimmer optimale Einrichtungsbedingungen.
Und wie sollte die Devise darüber hinaus auf dem Weg zum Babyzimmer lauten?
Weniger ist mehr! Und „schlichte Eleganz“ immer ein gutes Einrichtungsrezept
Denn „Weniger“ bei der Einrichtung bedeutet zum einen immer „Geldsparen“. Ein wichtiger Aspekt besonders für just gewachsene Familien, in denen mit der Geburt des Babys sowieso viele Ausgaben anstanden.
Zum anderen sollte man stets Folgendes bedenken. Ein echtes Babyzimmer wird der Raum nur solange sein, wie der Nachwuchs auch wirklich im Babyalter ist. Schwupps! – ist das erste Jahr vorbei und das Baby ein Kleinkind. Und auch danach wird die Zeit rasend schnell vergehen.
Das Kind wächst zu einer Persönlichkeit heran, seine Interessen und Ansprüche an sein Zimmer ändern sich. Und so stellt man bald garantiert Folgendes fest. So richtig wollen niedliche Tapete, Kinderteppich, verspielte Gardine und knuffige Lampe nicht mehr zum größer gewordenen Kind passen!
Dann ist man sicherlich froh, wenn man von Vornherein auf allzu viel „Spielerei“ bei der Einrichtung verzichtete. Wenn man dann nicht aufwändig Tapeten entfernen muss, um dem Kinderzimmer ein neuen Look zu verpassen. Und stattdessen mit wenigen Handgriffen immer wieder ein neues, altersgerechtes Ambiente schaffen kann.
Wie man so ein Zimmer sinnvoll einrichtet, damit es lange „mitwächst“? Einige pragmatische Tipps aus wahrlich langjähriger Erfahrung.
Die Wandgestaltung
Ja, es gibt wunderbare, bunte Kinderzimmertapeten. Und es gibt unendlich viele Farben, in denen man ein Kinderzimmer streichen könnte. Aber wenn Sie sich einen Gefallen tun wollen: Bleiben Sie bei Weiß!
Weiße Farbe an der Wand macht den Raum hell. Und Flecken, die unweigerlich immer wieder an Kinderzimmerwänden entstehen, kann man später unkompliziert schnell überstreichen. Ohne dass man stets befürchten muss, dass die Reste einst gestrichener Trendfarbe im Keller eingetrocknet sind.
Später ist es dann immer noch eine schöne Sache, beispielsweise eine Wand mit einer Tapete zu versehen. Wenn die Kinder größer sind und wirklich wissen, was ihnen langfristig gefällt. Doch bis dahin sind und bleiben weiß gestrichene Wände einfach ultimativ praktisch und pflegeleicht.
Wer dazu Farbe ins Spiel und Leben an die Wände bringen will, hat schließlich genug Möglichkeiten. Poster, gerahmte Bilder, Wandtattoos und kindgerechte Wanduhren sind nur einige davon.
Der Bodenbelag
Teppichboden ist warm und weich und mag früher als der Bodenbelag der Wahl in Schlafräumen gegolten haben. Aber wirklich praktisch ist Auslegeware leider nicht. Selbst wenn kein Kind (theoretisch…) mit Schuhen ins Kinderzimmer läuft und dort isst. Mit der Zeit leidet jeder Teppichboden trotzdem. Er sammelt Staub, den man an Kanten und in Ecken trotz gründlichen Saugens nicht wirklich entfernen kann. Und einen Teppich gelegentlich nass mit einem entsprechenden Gerät zu reinigen, mag in der Theorie einfach und unkompliziert anmuten. De facto ist es eine langwierige, anstrengende Arbeit. Und der Raum ist danach erst mal gesperrt, bis alles wieder getrocknet ist.
Daher: Kleine Teppiche, die man unkompliziert reinigen oder austauschen kann? Gerne! Und darunter ein Boden, den man wischen kann. Kork, Laminat, Linoleum oder Parkett sind ideal auch fürs Kinderzimmer. Teppichboden hingegen, mit dem man sich die Optik des Zimmers betreffend viele Jahre festlegt? Lieber nicht! Oder nur nach sehr reiflicher Überlegung und Abwägung der Vor- und Nachteile.
Die ersten Möbel fürs Baby
Optisch ansprechend und praktisch sind zweifelsohne Möbelsets, bei denen Wickelkommode, Bettchen und Schrank „aus einem Guss“ sind. Natürlich sollte aber nicht nur das schöne Aussehen ausschlaggebendes Kaufkriterium sein. Vielmehr denkt man besser langfristig.
Die Wickelkommode sollte sich später weiter als Kommode beispielsweise für die Spielzeugaufbewahrung nutzen lassen. Das Bett zum Juniorbett umbaubar sein. Und der Schrank so groß, dass er jahrelang Platz für die Garderobe des Nachwuchs bietet. Viele Babyschränke sind tatsächlich nämlich sehr niedrig. Und dadurch nutzen sie den oft knapp bemessenen Platz im Kinderzimmer nicht wirklich gut aus.
Um sich viel Möbelgerücke zu ersparen, planen Sie die künftige Einrichtung maßstabsgetreu am Computer oder einfach auf Millimeterpapier. So kann man von vornherein dunkle Ecken durch ungünstigen Schattenwurf der Möbel vermeiden. Und umgekehrt eine möglichst große, zusammenhängende Spielfläche anvisieren, die garantiert jedes Kind zu schätzen weiß.
Wohnaccessoires, die einfach in jeden Raum gehören
Essentiell bei der Einrichtung des Babyzimmers ist auch, sich Gedanken über die bedarfsgerechte Dosierung des Tageslichteinfalls zu machen . Bei Außenjalousien hat man dabei wahrlich leichtes Spiel. Gibt es diese nicht, muss man die Sonne zur Schlafenszeit am Mittag und Abend jedoch effektiv aussperren können. Eine klassische Gardine aus lichtundurchlässigem Stoff kann diese Funktion übernehmen. Aber auch andere Lösungen stehen passend für jedes Fenster zur Verfügung.
Wer Inspiration sucht oder sich selbst die Umsetzung eigener Ideen nicht zutraut, wendet sich an einen Raumausstatter. Denn er ist Experte dafür, den idealen Sichtschutz, Sonnenschutz und gegebenenfalls auch Insektenschutz ans Fenster zu bringen.
Umgekehrt braucht Babys Zimmer natürlich Lampen, um bei Bedarf Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Nachtlicht sollte dabei nicht fehlen. An der Decke kann dazu eine bunte Kinderzimmerlampe ein Hingucker sein, mit dem man bewusst Farbe in den Raum bringt. Eine schlichte, dezente Lampe oder Einbaustrahler hingegen sind ebenso eine überlegenswerte Alternative. Denn sie erlauben, sich womöglich Jahrzehnte lang keine Gedanken mehr über das Lichtkonzept im Kinderzimmer machen zu müssen.
Bildquelle: © unspalsh.com/ Nynne Schrøder