Die wichtigsten Maße für den guten Sitz des Handschuhs sind ermittelt, der erste Teil ist geschafft.
Nach der „Kür“ (Bündchen) kommt nun die „Pflicht“: der Daumenspickel.
Die abc-mama hofft, dass es ihr gelungen ist, das Stricken dieses kniffeligsten, wenn auch im Grunde gar nicht schwierigen Teils des Handschuhs hier darzustellen.
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5. Daumenspickel
Was ist der Daumenspickel überhaupt?
Den Daumenspickel kann man sich vorstellen als einen Keil, der auf einer Nadel zwischen bereits bestehenden Maschen heraus gearbeitet wird und nach oben immer breiter wird. Aus diesem „Dreieck“ heraus wird später der Daumen gearbeitet.
Wie breit wird der Daumenspickel?
Wie der Daumenspickel genau gearbeitet wird, dazu später. Erst einmal muss die richtige Größe ermittelt werden.
Dazu teilt man die angeschlagene Gesamtmaschenzahl (auf allen vier Nadeln) für den Handumfang etwa durch 3.
Wichtig ist, dass eine ungerade Zahl dabei heraus kommt. Geht die Rechnung nicht auf, rundet man auf die nächstgelegene ungerade Zahl auf oder ab.
Zum Beispiel: Maschenzahl gesamt = 44.
44 geteilt durch 3 = 14,67
→ Spickelbreite: 15 Maschen
Auf welcher Nadel wird der Daumenspickel gestrickt?
Damit die Handschuhe später gegengleich werden, wird beim ersten Handschuh (für die rechte Hand) der Daumenspickel auf Nadel 1 gestrickt.
Für das Stricken des Daumenspickels für den linken Handschuh siehe Punkt 11.) dieser Anleitung im dritten Teil.
Welche Maschen umfasst der Spickel? Und wie genau erfolgt die Maschenzunahme?
Im Folgenden wird das Anfertigen des Spickels des rechten Handschuhs erläutert:
Zu den Maschen für den Daumenspickel gehört zunächst einmal die 3. Masche auf der ersten Nadel.
Pro Aufnahmerunde kommen jeweils 2 Maschen hinzu, jeweils eine vor und eine hinter den bereits bestehenden Spickelmaschen.
(Vor der ersten Zunahme ist diese bereits bestehende Spickelmasche nur die 3. Masche auf Nadel 1!)
Die Maschenzunahme erfolgt jeweils durch verschränktes Herausstricken der Maschen aus den Querfäden vor und hinter den bereits bestehenden Daumenspickelmaschen, deren Zahl sich pro Zunahme um 2 erhöht:
Beispiel: 11 Maschen befinden sich anfangs auf der Nadel 1 =
2 Maschen vor der 3. Masche +
die 3. Masche selbst = Spickelmasche +
die 8 Maschen hinter der 3. Masche.
Vor und hinter der 3. Masche (=Spickelmasche) wird je eine Masche aus dem Querfaden heraus gestrickt, die dann selbst auch zu den Spickelmaschen zählen.
Nach der ersten Aufnahme für den Spickel befinden sich also 13 Maschen auf der Nadel =
2 Maschen vor dem Spickel +
jetzt 3 Maschen Spickel +
8 Maschen dahinter.
Die zweite Zunahme erfolgt vor und nach den nun 3 Spickelmaschen, so dass es nach der zweiten Zunahme folgendermaßen aussähe:
2 Maschen vor dem Spickel +
5 Maschen Spickel +
8 Maschen dahinter.
usw. .
Tipp, um sich das Zählen und Merken der bereits entstandenen Spickelmaschen zu ersparen: Bei diesem Beispiel würde man einfach immer nach der 2. Masche zunehmen und dann wieder, wenn sich noch 8 Maschen auf Nadel 1 befinden.
Wie oft wird zugenommen?
Die Häufigkeit der Zunahmen hängt von der ermittelten Breite des Daumenspickels ab.
Bei 17 Maschen Daumenspickel erfolgt die Zunahme beispielsweise insgesamt 8 Mal, bei 13 Maschen Daumenspickel nur 6 Mal.
In welchen Abständen erfolgt die Zunahme?
Um eine gleichmäßige Zunahme zu erreichen, wird auf der Handskizze der Abstand zwischen Bündchen und Daumen gemessen. Im Beispiel ergibt diese Messung einen Abstand von 7,5 cm.
Laut Maschenprobe entspricht dies beispielsweise etwa 27 Reihen.
Die ersten drei Runden nach dem Bündchen und die letzten drei Reihen bis zum Beginn des Daumens sollen generell ohne Zunahmen gestrickt werden. Die Zunahmen verteilen sich also auf die Reihen dazwischen.
Beispiel: Bei insgesamt 7 erforderlichen Zunahmen für eine Spickelbreite von 15 Maschen könnten diese folgendermaßen auf 27 Runden verteilt werden:
Reihe 1 – 5 ab Bündchen stricken ohne Zunahme, in Reihe 6, 9, 12, 15, 18, 21, 24 jeweils Zunahme der zwei Maschen vor und hinter dem bestehenden Spickel, Reihe 25 bis 27 stricken ohne Zunahme.
Ist der Spickel fertig gestrickt, sieht der Handschuh etwa so aus:
Vorne: Nadel 1 (ursprünglich 11 Maschen). Jetzt von rechts nach links: 2 Maschen, 15 Maschen Daumenspickel, 8 Maschen = 25 Maschen.
6. Daumensteg
Auf Nadel 1 befinden sich nach den erfolgten Spickelzunahmen nun die ursprüngliche Maschenzahl -1 + die Maschen des Daumenspickels.
Aus dem Spickel soll nun der Daumen werden und „dahinter“ der Daumensteg gearbeitet werden. Dieser bildet den Übergang zwischen Hand- und Daumenteil.
Hier kann man die dreieckige, gleichmäßig zu beiden Seiten gestrickte Form des Daumenspickels recht gut erkennen (rot markiert).
So geht’s:
Die ersten zwei Maschen von Nadel 1 werden auf die freie Nadel 5 gelegt und alle Maschen des Daumenspickels mit Hilfe einer Stopfnadel auf einem Stück Faden vorläufig still gelegt.
Tipp: Am besten wählt man für das Stilllegen einen Wollfaden in einer kontrastreichen Farbe, so fällt das spätere Wieder-Aufnehmen der Maschen leichter. Man kann die Maschen auch auf einer Nadel lassen, mit einem Faden strickt es sich aber deutlich angenehmer.
Die ersten zwei Maschen kommen dann zurück auf Nadel 1:
Roter Kreis rechts: Die ersten zwei Maschen auf Nadel 1, die nach dem Stilllegen der Spickelmaschen auf dem Faden (blau markiert) wieder auf Nadel 1 zurück gelegt wurden. Rot markiert links: die übrigen Maschen auf Nadel 1.
Nun wird weiter in Runden beginnend auf Nadel 1 gestrickt.
Dabei werden zunächst die ersten zwei Maschen auf Nadel 1 gestrickt. Bevor die restlichen Maschen der Nadel 1 gestrickt werden, werden 5 Maschen auf Nadel 1 neu angeschlagen bzw. aufgeschlungen.
Danach werden die restlichen Maschen von Nadel 1 möglichst fest mit auf dieselbe Nadel gestrickt.
Links im Bild Nadel 1 mit den noch zu strickenden Maschen. Rechts Nadel 5 mit den ersten beiden Maschen von Nadel 1 und fünf neu angeschlagenen Maschen. Dazwischen die stillgelegten Spickelmaschen auf dem Faden.
Anschließend befinden sich auf Nadel 1 vier Maschen mehr als ursprünglich angeschlagen.
Die Runde wird ganz normal zu Ende gestrickt. Um dem Ganzen etwas Festigkeit zu verleihen, wird anschließend eine weitere Runde über alle vier Nadeln gestrickt.
Danach wird begonnen, die Maschen dieses gerade aufgenommenen Daumenstegs (= die 5 neu angeschlagenen Maschen) wieder zu reduzieren:
In jeder der folgenden Runde wird die 1. Stegmasche (= 3. Masche auf der 1. Nadel) ohne zu stricken abgehoben, die Folgemasche gestrickt und die abgehobene über die gerade gestrickte Masche gezogen.
Nach vier Abnahmerunden sollte sich so die ursprünglich angeschlagene Maschenanzahl wieder auf der Nadel befinden.
Weiter geht es mit dem dritten und letzten Teil 3 der Anleitung HIER!
3 Kommentare
bitte wo ist der dritte teil dieser tollen strickanleitung für fausthandschuhe kann leider nicht mehr weiterstricken. hilfeeeeeeeeeeeee
Hallo erika,
danke für den Hinweis, dass dort der entsprechende Link fehlte. Teil 3 der Anleitung hat sich HIER „versteckt“!
Viel Spaß weiterhin beim Stricken und herzliche Grüße!
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