Der November biegt auf die Zielgerade ein, der Dezember steht vor der Tür.
Jetzt ist Gemütlichkeit angesagt und die Wärme in den eigenen vier Wänden ist so wohlig und willkommen wie kaum sonst im Jahr.
Dennoch: Wer jetzt in seinen Garten blickt, kann die Aussicht mit einem Tässchen Tee in der Hand vielleicht nur wirklich genießen, wenn trotz Wintertristesse alles einen gepflegten Eindruck macht, anstatt sich wie „Kraut und Rüben“ zu präsentieren.
Da heißt es eventuell noch einmal, Wind und Wetter nicht zu scheuen, in die warmen Gummistiefel zu schlüpfen und – womöglich zum letzten Mal in diesem Jahr – für Ordnung zu sorgen?
12 Fragen, die dabei auf der Liste stehen können:
1.) Ist alles winterfest verstaut oder wurde vielleicht etwas vergessen?
Arbeitsgeräte aus Holz und vielleicht mit Metallelementen, die zum Rosten neigen, sind über den kalten, feuchten Winter besser im Trockenen als unter freiem Himmel aufgehoben.
Wer Harke und Spaten jetzt im Gartenhaus verstaut und vorher dazu noch reinigt, bei Bedarf repariert und ihnen ein wenig Pflege zukommen lässt, kann im nächsten Frühjahr bestens ausgerüstet in die neue Gartensaison starten!
Und wer jetzt noch an einem trockenen und verhältnismäßig warmen Tag Gartenmöbel mit geeigneten Pflegeprodukten lasiert oder ölt, kann gleich im neuen Jahr die ersten Sonnenstrahlen genießen, ohne vorher noch zum Pinsel greifen zu müssen.
2.) Kann das weg?
Im Familiengarten sammelt sich im Laufe eines Sommers so einiges an: Bälle, Sand- und sonstiges Spielzeug, vielleicht ein wenig Deko vom Solar-Gartenstecker bis zum großen Windlicht.
Sicherlich ist vieles noch gut und kann im nächsten Jahr wieder zum Einsatz kommen. Wenn aber schon das große Gartenaufräumen angesagt ist, sollte die Gelegenheit genutzt werden, manches kritisch unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu entsorgen.
Vielleicht ergibt sich beim Aussortieren gleich noch die eine oder andere Geschenkidee für das nahende Weihnachtsfest?
3.) Ist sonst alles entfernt, was dort nicht hingehört?
Die Blätter sind gefallen; manche Blüte, manch verbliebenen Apfel am Baum hat der erste Frost jedoch eiskalt erwischt? Bevor sich darin Pilze oder andere Krankheitserreger breit machen können, sollten solche Pflanzenteile entfernt werden.
Das Gleiche gilt für Laub auf dem Rasen. Während es in Beeten Unterschlupf für Tiere und eine schützende Schicht für Pflanzen bieten kann, sollte es von den grünen Flächen gekehrt werden, damit der Rasen nicht unter Licht- und Luftmangel leidet.
4.) Kommen meine Pflanzen trotz Eiseskälte gut über den Winter?
Pflanzen, die den Winter drinnen verbringen dürfen beziehungsweise müssen, sollten nun schon an Ort und Stelle sein, wobei ihre neue Umgebung die richtige Temperatur und Lichtverhältnisse aufweisen und eine regelmäßige Frischluftzufuhr gegeben sein muss, damit beispielsweise kein Pilzbefall droht.
Regelmäßiges Gießen nicht vergessen und ab und zu mal die Pflanzen bezüglich möglicher Schädlinge untersuchen!
Vielem anderen, das draußen das Jahr über prächtig wächst und gedeiht, können selbst knackig frostige Temperaturen nichts anhaben. Manche Pflanzen brauchen wiederum ein wenig Schutz, damit sie den Winter gut überstehen.
Von Tannenreisig bis Weißanstrich: Da es so unterschiedliches Grüne im Garten gibt, das jedes so seine Ansprüche in Sachen Winterschutz hat, an dieser Stelle ein Link, der detailliert auf viele Fälle eingeht:
Mein-schoener-garten.de: „Die besten Winterschutz-Tipps für den Garten“
5.) Ist das Gemüse eingeholt?
Wird der Garten im tristen Novembergrau nicht mehr täglich betreten, könnte einiges in den Beeten in Vergessenheit geraten, das sich besonders bei dieser Witterung viel besser im Kochtopf macht!
Erntezeit im November/Dezember ist traditionell für eher deftiges Gemüse wie Wirsing, Rosen-, Rot-, Weiß-, Spitz- oder Chinakohl und Grünkohl natürlich, aber auch für Lauch, Sellerie, Rote Bete, letzten Fenchel, Möhren, Radieschen, Spinat, Pastinaken, Blumenkohl, Brokkoli und Kürbisse, Feldsalat und Endivie.
Das alles ruft doch geradezu nach einer herzhaften Gemüsesuppe!
6.) Sind Obstbäume und andere Zierpflanzen gut geschützt?
Um einen guten Ertrag zu liefern, sollten Obstbäume in Form gehalten werden. An frostfreien Tagen ist jetzt noch Zeit für einen späten Rückschnitt.
Wer Schädlingen keine Chance geben möchte, Zier- und Obstbäumen zuzusetzen, sollte deren Stämme bereits im frühen Herbst mit Leimringen ausgestattet haben. Damit diese dauerhaft zuverlässig wirken können, sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob sie (noch) dicht am Stamm anliegen und (noch) gut kleben.
7.) Wird es im Frühling grünen und blühen?
Ist der Boden nicht gefroren, ist jetzt noch die Zeit, Blumenzwiebeln von typischen Frühlingsblühern wie Hyazinthen, Narzissen oder Tulpen in die Erde zu bringen.
8.) Sind gefiederte Gäste gut versorgt?
Wer in seinem Garten Vögel füttern möchte, sollte damit bereits frühzeitig beginnen und nicht erst, wenn eine dicke Schneedecke ihnen die Futtersuche schwer macht.
9.) Kann Wasser irgendwo Schaden anrichten…
Friert Wasser, dehnt es sich aus und kann zu Rissen in Schläuchen, Blumentöpfen, Regentonnen und anderen Behältnissen führen.
Wenn noch nicht erledigt: Spätestens jetzt sollte das Wasser draußen abgestellt, Leitungen, Schläuche, Regentonne und Co. entleert sein.
10.) … oder fehlt es irgendwo?
Langanhaltende Kälte vor allem bei schönstem Sonnenschein kann für Pflanzen Wassermangel bedeuten.
Ist der Boden häufig gefroren und bleiben Niederschläge aus, sollte an frostfreien Tagen zur Gießkanne gegriffen werden. Vor allem immergrüne Pflanzen, über deren Blätter auch im Winter Wasser verdunstet, sollten ausreichend bedacht werden, ohne dass es jedoch in Kübeln und Kästen zu Staunässe kommt.
11.) Wie steht’s mit der Weihnachtsdeko?
Warum kaufen, wenn der Garten einiges hergibt? Vieles, das im Frühjahr blüht, eignet sich dafür, als dekorativer und symbolträchtiger Barbarazweig am 4. Dezember geschnitten und ins Haus geholt zu werden.
Und wer Tannenzweige in großer Fülle zur Verfügung hat, findet bestimmt vielseitige Möglichkeiten, sie als Elemente von Kränzen, Gestecken, Adventskalender und anderem in die Dekoration einfließen zu lassen.
12.) Was steht sonst auf dem Winter-Gartenprogramm?
Je nach Gestaltung des Gartens kann es außer den oben bereits Genannten die eine oder andere Routineaufgabe geben, die auch in den Wintermonaten regelmäßig ansteht. Dazu können gehören:
– Das Vogelhäuschen regelmäßig befüllen und sauber halten
– Schneelasten von Pflanzen entfernen, wenn Äste und Zweige durch das Gewicht brechen können
– Untersetzer unter Blumentöpfen auf stehendes Wasser kontrollieren