„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“, wusste schon der römische Philosoph Seneca.
Mag diese Weisheit langfristig betrachtet ihre Berechtigung haben, so wird dennoch nahezu jedes Kind im Grundschulalter mehr als einmal so seine Zweifel daran äußern, dass es diesen Rechenweg oder jene Vokabel wirklich gerade dringend für sein Leben braucht. Und statt des angenehmen Gefühls, beim Lernen sich selbst etwas Gutes zu tun, wird manchmal jenes überwiegen, dass eben doch für andere gelernt wird: Für die Eltern, die später freudig den gelungenen Aufsatz lesen, vielleicht? Für den Lehrer, dem das Korrigieren des Tests nicht die gute Laune verderben soll? Oder für die Oma, die beim Anblick des Zeugnisses nicht nur vor Stolz strahlen, sondern vielleicht zu dieser Gelegenheit auch das Taschengeld ein wenig aufbessern wird?
Leider genügt der persönliche Ehrgeiz samt all dieser guten Aussichten häufig nicht, um begeistert und mit viel Spaß mit dem Lernen zu beginnen. Im Gegenteil wirken Leistungsdruck, das in Konkurrenz Treten mit Mitschülern und/oder die Angst vor schulischem Versagen der Motivation entgegen. Anstatt fröhlich und voller Tatendrang ans Werk zu gehen, wird also das mühsame Lernen von Vokabeln und Co. mitunter erst gerne vor sich hergeschoben und schließlich vielleicht nur widerwillig und mit geringstmöglichem Aufwand erledigt. Wenn dabei der Lernerfolg eher dürftig ausfällt, mag dies kaum verwundern… .
Aber geht es nicht auch anders? Kann Lernen nicht auch mal Spaß machen?
Sicher kann es das und nicht ohne Grund gibt es heute so viel pädagogisch wertvolles Material für die Freizeit wie vermutlich nie zuvor. So vieles wie Lern-Spiel(zeug)e, Übungshefte, altersgerechte Sachbücher und allerhand mehr, das die natürliche, kindliche Lust am Lernen anspricht, steht parat, um den Nachwuchs gezielt beim Lernen zu unterstützen, ihm neues Wissen zu bescheren und sein Vorhandenes zu vertiefen.
Sich angesichts dieser riesengroßen Auswahl für das Richtige, Passende fürs eigene Kind zu entscheiden, fällt dabei sicherlich nicht immer leicht. Sie kennen Ihr Kind jedoch am besten! Schauen Sie sich in aller Ruhe im Spielwarenhandel, in Buchhandlungen und im Internet um, was es alles gibt, was dem Alter und den Neigungen Ihres Kindes entsprechen dürfte und was sein Interesse sowohl auf den ersten Blick wie auch langfristig zu wecken vermag. Jedes angebotene Spiel(zeug) oder Lernmaterial sollte dabei folgende Kriterien erfüllen:
1.) Es macht Spaß!
Ohne Spaß an der Sache ist die Idee, dass das Kind sich gerne und freiwillig mit etwas beschäftigt, praktisch zum Scheitern verurteilt. Und was macht Kindern Spaß? Richtig: Spielen! Schnell im Kopf zu rechnen, Buchstaben zu sinnvollen Wörtern zusammenzusetzen oder räumliches Vorstellungsvermögen beim Nachbauen vorgegebener Objekte aus Bauklötzen zu beweisen sind Inhalt beliebter Karten- und anderer Gesellschaftsspiele. Doch auch, wenn mal kein Spielpartner parat steht, müssen Kinder nicht auf ihr geliebtes Brettspiel verzichten. Das bewährte und beliebte TipToi-System beispielsweise bietet neben einer Reihe von Sachbüchern zu mittlerweile schier unzählig vielen Themen und Puzzles, die mehr als nur die üblichen Fähigkeiten beim Puzzeln trainieren, auch eine große Auswahl von Brettspielen, die dank des interaktiven, sprechendes Stifts auch alleine viel Spaß machen. Dabei vermitteln sie immer viel Wissen (beispielsweise über das Wetter oder die Zahlen, die Tiere oder die Jahreszeiten, Instrumente oder die Uhr) und/oder trainieren Fähigkeiten wie Rechnen, Lesen, logisches Denken oder andere.
2.) Es spricht an und weckt die kindliche Neugier!
Ob Sachbuch, Kinderlexikon oder Hörbuch zu einem Thema: Um am Ball zu bleiben, muss es dem Kind rundum gefallen und es begeistern können. Wie geht es weiter? Was erwartet mich auf der nächsten Seite/im nächsten Kapitel? Kann ich noch mehr über das Thema erfahren? Wenn das Kind diese Fragen stellt, sich bei der Lektüre oder beim Zuhören so richtig vertiefen und alles um sich herum vergessen kann, dann wird es ganz nebenbei eine Menge aufsaugen.
3.) Es beschert Erfolgserlebnisse und hält so die Motivation aufrecht!
„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Mit interaktiven Lernspielen beispielsweise für den Computer, die getreu diesem Motto erfolgreiche Lerneinheiten mit kleinen Spielen zur Erholung belohnen, kommen weder der Spaß noch das Pauken zu kurz. Lernhefte, die ganz klassisch mit Buntstiften und Bleistift bearbeitet werden, können ebenso motivierend sein. Jede erledigte Seite, die vielleicht mit einem Sticker zum Aufkleben prämiert werden darf, ist schließlich ein sichtbarer Fortschritt, der zeigt: Es geht voran und das Ziel rückt näher.
4.) Es sollte Abwechslung bieten!
Übungsheften zu verschiedenen Unterrichtsfächern im Handel gibt, die genau das bieten. Kinder wissen dabei selbst am besten, was ihnen gefällt, was ihnen Spaß machen wird und was nicht. Daher: Stehen in der Buchhandlung mehrere Titel aus unterschiedlichen Verlagen zur Auswahl, lassen Sie Ihr Kind alle mal durchblättern und es dann entscheiden, welches ihm spontan am meisten zusagt.
5.) Es spiegelt Lernerfolge objektiv wider!
Hier können besonders Apps, Programme für den Computer und ähnliches punkten. Welche Mama oder welcher Papa lässt sich schließlich beim Abhören der Vokabeln nicht hin und wieder dazu verleiten, dem Nachwuchs kleine Tipps zu geben, oder bei Zweifeln während des Diktats, ob das Wort nun beispielsweise groß oder klein geschrieben wird, das Kind in die richtige Richtung zu lenken? Programme zum Üben von Vokabeln sind unbestechlich, kennen üblicherweise nur richtig oder falsch und geben am Ende der Lektion eine nüchterne Übersicht des aktuellen Wissensstandes. Dabei üben sie übrigens gleichzeitig den Umgang mit dem Computer. Eine Fähigkeit, die mitunter schon von Grundschulkindern erwartet wird. Ein altersgerechter Diktattrainer bietet die Möglichkeit, Texte verschiedener Schwierigkeitsgrade zu üben, Bereiche gezielt zu trainieren, in denen es noch hapert, und sich beim Diktieren nach der Schreibgeschwindigkeit des Kindes zu richten.
6.) Es lässt Kinder eigene Strategien entwickeln und Lösungswege finden!
Eine Murmelbahn, die Kindern beim Zusammenbau weitgehend freie Hand und unzählige Möglichkeiten lässt, Neues zu probieren, zu tüfteln, zu verbessern und aus Fehlern zu lernen, ist eine schöne, immer wieder faszinierende Herausforderung für Jungen und Mädchen im Grundschulalter. Sudokuhefte und Rätselhefte sind ebenfalls perfekt für pfiffige, kleine Knobler und erfordern Kreativität bei der Entwicklung geeigneter Lösungsansätze und -wege.
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1 Kommentar
Sehr gelungener Artikel! Kinder sind nun mal im jungen Alter nicht dafür geschaffen, still vor den Büchern zu sitzen und zu pauken und so gehört sich das auch nicht. Webseiten wie gut-erklaert oder Lernspiele haben in meinem Umfeld schon dem ein oder anderen Kind wieder die Freude am Lernen zurückgebracht. Außerdem gibt es verschiedene Lerntypen. Nicht jeder kann durch „normales“ Lernen Dinge verinnerlichen. Manche lernen nun mal am besten, wenn sie aktiv sind und sich damit auf andere Weise befassen. 🙂
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