Zelten ist im Vergleich zu früher heutzutage zwar eine recht komfortable Angelegenheit geworden, verströmt aber immer noch einen Hauch von Abenteuer, selbst, wenn sich das Zelt gar nicht weit entfernt von zu Hause befindet.
Eine Nacht (fast) unter freiem Himmel – die fühlt und hört sich eben anders an als eine daheim im kuscheligen, vertrauten Bett.
Vogelgezwitscher statt Weckerklingeln, Tageslicht bei Sonnenaufgang statt erst beim Rollladen-Heraufziehen – so dicht dran an der Natur wie im Zelt ist man im Alltag selten.
Ob mit der Familie oder mit Freunden, ob im Rahmen eines Wochenend-Zeltlagers oder auch eines Kindergeburtstags: Jetzt im Sommer ist die ideale Zeit für dieses Outdoor-Vergnügen!
Wenn alle Spaß an dieser Form der Übernachtung haben, das Wetter optimalerweise auch noch mitspielt und beim Zusammenpacken der wichtigsten Dinge nichts vergessen oder übersehen wurde, kann es losgehen zur einer nicht-allnächtlichen Übernachtung – oder gleich mehreren.
Im Folgenden eine ausführliche Auflistung vieler Dinge, die bei einem Zeltwochenende nützlich sein können – ganz subjektiv und natürlich ohne Gewähr für Vollständigkeit!
Für einen kompakten Überblick, zum Abhaken am Computer oder ausgedruckt auf Papier gibt es die folgende Zusammenstellung außerdem hier noch einmal in übersichtlicher Form als Checkliste im PDF-Format.
Ein mobiles Dach über dem Kopf
Elementar zum Zelten ist natürlich das Zelt selbst samt Befestigungsmaterial und allem (z.B. Gummihammer), das sich beim Aufstellen als nützlich erweisen kann.
„Kalte Küche“ oder warme Kost?
Geht es um ein, zwei Nächte im Rahmen einer Wochenend-Tour, ist es theoretisch möglich, die Küche gänzlich kalt zu lassen – was natürlich das Kochgeschirr im Gepäck erspart.
Das „richtige Kochen“ unter freiem Himmel ist andererseits ein Erlebnis, das den Ausflug erst zum „echten Abenteuer“ macht und für viele einfach unverzichtbar zum Zelt-Wochenende dazu gehört!
Wer es sich einfach machen möchte, greift zu Dosengerichten, ergänzt beispielsweise mit vitaminreicher Rohkost. Dazu keinesfalls den Dosenöffner oder ein entsprechendes Taschenmesser (welches als Allzweckgerät ohnehin im Gepäck sein sollte) vergessen sowie mindestens einen Kochtopf und den Campingkocher.
Wenn es möglich ist, einen elektrischen Wasserkocher zu betreiben, ist dieser in vielerlei Hinsicht nützlich: Für heiße Getränke zum Frühstück und zwischendurch genauso wie zur Zubereitung von diversen Fertiggerichten.
Natürlich geht es auch anders und aufwändiger: Es kann beispielsweise gegrillt werden, entsprechend muss dazu eine recht umfangreiche Ausstattung mitgenommen werden.
Ob Grill oder Gaskocher: Beide Koch-Varianten können unnötig dadurch erschwert werden, dass Feuerzeug oder Streichhölzer daheim vergessen wurden.
Praktisch für alle Mahlzeiten, ob kalt oder warm: Schneidbrett (für Brot), Teller, Besteck und Becher/Gläser dürfen nicht fehlen, ebenso Messer und Schäler für verschiedene Anwendungszwecke, eine Schere, eine Haushaltsrolle, die gleichzeitig die Servietten ersetzen kann, Gewürze wie Salz, Pfeffer und Zucker sowie außerdem „Basis-Zutaten“ wie Margarine, Marmelade, Honig, Tee/Kaffee fürs Frühstück.
Nach den Mahlzeiten heißt es in der Regel „Abspülen!“. Unverzichtbar dafür sind natürlich Spüllappen/Schwamm und Handspülmittel sowie eine große Schüssel und Trockentücher.
Außerdem für Abfälle: Genügend Müllbeutel nicht vergessen.
Und für Speisereste: Dosen und/oder Frischhaltefolie.
Fast noch wichtiger als ausreichender Proviant: Getränke in ausreichender Menge, die beispielsweise durch frisch zubereiteten Tee ergänzt werden können.
Fast so bequem wie das eigene Bett…
Nur, wenn die Nächte erholsamen Schlaf bieten können, wird das Wochenende zu einer entspannten Erfahrung.
Isomatten, Schlafsäcke passend zur erwarteten Außentemperatur, Luftmatratzen und eine Luftpumpe bieten beste Voraussetzungen für ein schnell eingerichtetes, bequemes Nachtlager. Wer ohne nicht schlafen kann, sollte zudem ein kleines Kissen im Gepäck haben.
Damit das Zelt sauber bleibt, unbedingt ein Set aus Kehrschaufel und Handfeger mit einpacken!
Falls mal nicht die Sonne lacht: Kleidung für Wind und (Regen)Wetter
Wetterfeste, unempfindliche Kleidung ist unverzichtbar, wenn viele Stunden draußen verbracht werden sollen und das Sommerwetter sich dafür vielleicht nicht von seiner aller schönsten, sonnigen Seite zeigt.
Sind die Klamotten nach einem Regenschauer einmal durchweicht und ihre Träger durch gefroren, macht die ganze Sache keinen Spaß mehr!
Nasse Sachen brauchen lange zum Trocknen und dazu noch viel Platz im Zelt. Um sie drinnen oder draußen trocknen zu lassen, aber auch, um morgens die Schlafsäcke zum Auslüften ins Freie zu hängen, sind eine Wäscheleine samt Wäscheklammern hilfreich im Gepäck.
Dennoch: Besser ist es allemal, gleich auf die richtige Kleidung zu setzen, mit der sich Wind und Wetter spielend leicht trotzen lässt, und auch eine Ersatzgarnitur dabei zu haben: Warme Fleece-Pullover, kombiniert mit einer wasserdichten Jacke und evtl. Regenhose, feste Wanderschuhe, für kleine Kinder Gummistiefel und eine Matschhose – und der Regen samt entstandener Pfützen hat auch an kühlen Tagen keine Chance, das Abenteuer zu verderben.
Mal ganz Familie!
Zelten, das kann auch heißen, einmal völlig auszubrechen aus dem gewohnten Trott, auf Fernsehen und Internet gänzlich – und gerne – zu verzichten und fernab von Stress und Alltag einfach mal die (familiäre) Gemeinschaft zu genießen.
Keine Frage, dass dabei auch das gemeinsame Erleben und Beschäftigen im Vordergrund stehen. Das können neben ausgedehnten Wanderungen (Wanderkarte, Fernglas und Wanderrucksack dafür nicht vergessen!) und Naturerlebnissen wie Baum- und Vogelbestimmungen besonders in den Abendstunden beispielsweise gemeinsame Spiele sein.
Kleine Gesellschaftsspiele im handlichen Format und Kartenspiele, die nicht viel Spielmaterial erfordern, gibt es in großer Auswahl für alle Altersstufen im Handel.
Damit es sich dafür bequem Platz nehmen lässt, ist ein kleiner Campingtisch samt Stühlen eine feine Sache, noch einfacher lässt sich ein gemütliches Plätzchen auf einer Picknickdecke realisieren, die ohnehin im Gepäck sein sollte.
Für die Abendstunden: Taschenlampe und Campingleuchte nicht vergessen!
Typisch Sommer: Sonne und Insekten
Wer draußen „lebt“, ist der Natur ganz anders ausgesetzt als daheim in den schützenden, massiven vier Wänden.
Neben dem bereits erwähnten Regenschutz muss ein guter Sonnenschutz (Brille, Kappe, Sonnenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut) gewährleistet sein, eine Fliegenklatsche kann sich neben einem Mittel zur Insektenabwehr und einer Salbe zum Lindern zugezogener Stiche als äußerst nützlich erweisen.
Mit vorbeugendem Zeckenschutz plus Zeckenzange zum Entfernen festgebissener Tierchen ist man gut gerüstet und auch für andere kleine Verletzungen ist man mit einer Reiseapotheke/Erste-Hilfe-Ausrüstung gut gewappnet.
Waschen, Kämmen, Zähne putzen…
Besonders nach einem Tag ganz im Freien, nach Wanderungen über unbefestigte Wegen, schweißtreibendem Herumtoben, Verweilen auf staubigem, feuchtem oder sandigem Boden ist es eine Wohltat, sich abends einmal gründlich waschen zu können.
Übliche Pflege- und Kosmetikartikel, Handtücher, evtl. Haartrockner gehören sowieso in jedes Reisegepäck.
Für den Aufenthalt auf dem Zeltplatz, wo bis zum Waschraum vielleicht längere Wege zurück zu legen sind, ist es überdies praktisch, wenn alles handlich in einer Kulturtasche verstaut ist und transportiert werden kann, und wenn man für nächtliche Wege schnell in den mitgebrachten Bademantel und die Badeschuhe schlüpfen kann.
Für Notfälle
Ein Handy für Notfälle sollte gerade mit Kindern immer und überall dabei sein, auch wenn man vielleicht gerne auf jeden „technischen Schnickschnack“, der die Wochenendruhe in freier Natur stören könnte, verzichten möchte. Hierbei ist es sinnvoll, Notfallnummern unter dem Namen „IN“ im Telefon abzuspeichern. Sollte es zu einem Notfall kommen, wissen Polizei und Krankenhaus, welche Personen sie zu informieren haben. Nähere Infos dazu beim DRK.
Ob anderes elektrisches Spielzeug wie MP3-Player und Spielkonsole mit ins Gepäck gehören, ist hingegen fraglich.
Schließlich steht gerade beim Zelten der Gedanken des gemeinsamen Erlebens und Unternehmens im Vordergrund, der durch diese Dinge schnell gestört werden kann.
Zu guter Letzt: Kleine Helfer
Oft sind es die ganz kleinen Dingen, die man vermisst, wenn man sie mal nicht in greifbarer Nähe hat. Dazu gehören zum Beispiel eine Pinzette, Bindfaden/Schnur, Stifte und Papier, Nähzeug, Nagelschere und -feile und Taschentücher, die allesamt wenig Platz benötigen und wenig Gewicht beitragen, sich im Bedarfsfall aber als sehr wertvoll erweisen können.
Was fehlt auf dieser Liste? Was muss unbedingt ergänzt werden? Rückmeldungen, Kritik und Anregungen mittels Kommentarfunktion sind wie immer herzlich willkommen!
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