Es gibt nicht viel, das für die gesunde Entwicklung eines Kindes so wichtig ist, wie die Möglichkeit frei und scheinbar unbeaufsichtigt zu spielen. Idealer Weise direkt im Umfeld des Wohnhauses. Für Stadtkinder sind öffentliche Räume oftmals die einzige Möglichkeit, im Freien zu spielen. Parkanlagen, Spielplätze und auch die Straße werden von Stadtkindern als Aktionsräume genutzt. Leider nimmt die Zahl dieser Orte in vielen Städten weiter ab. Eine Studie der Stadt Freiburg legt nahe, dass Kinder in Ermangelung frei bespielbarer Aktionsräume unter Defiziten im Bereich der Autonomie- und Kreativitätsförderungen neigen. Und welcher Elternteil möchte das schon? Es müssen also Orte für Kinder geschaffen werden, die es ihnen ermöglichen, draußen zu spielen, ohne dabei unnötigen Gefahren ausgesetzt zu sein.
Den eigenen Garten kinderfreundlich machen
Wer einen Garten sein eigen nennt, kann seinem Nachwuchs Spielgeräte im Garten aufstellen. Schon in unserer eigenen Kindheit liebten wir schaukeln und das Kribbeln im Bauch, wenn es wieder abwärts ging. Eine Schaukel würde deshalb in keinem von Kindern gestalteten Garten fehlen. Aber auch Sandkästen und Klettergerüst zählen zu den liebsten Aktionen im Freien, egal ob auf dem Spielplatz oder im eigenen Garten. Im Garten hat man den Vorteil, dass die spielenden Kinder unter den wachsamen Augen der Erwachsenen toben und Spaß haben, zum anderen kann man sich sicher sein, dass auf dem Gelände von keiner Unrat Gefahr ausgehen könnte. Dort können sich die lieben Kleinen nach Herzenslust mit ihren Geschwistern oder auch Freunden austoben, ohne dass die Eltern angst haben müssen, das Kind könnte in Glasscherben fallen. Aber ein bloßer Garten mit ein oder zwei Spielgeräten reicht nicht zwangsläufig aus, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Bewegung, Sozialverhalten und das Einhalten von Regeln sind elementare Bausteine der kindlichen Entwicklung. Und genau das lernen Kinder in Aktionsräumen im Freien. Sie lernen, sich an bestimmte Regeln zu halten („Lauf nicht einfach über die Straße.“, „Um 5 Uhr bist du wieder zuhause.“), mit anderen Kindern zu interagieren und zu organisieren („Nach dir bin ich dran mit schaukeln.“, „Wollen wir zusammen spielen?“) und sind körperlich ausgelastet. Diese Faktoren sind auf keinen Fall zu unterschätzen.
Ein Abenteuerort für Kinder
Der ideale Aktionsraum für 5-bis 11jahrige bietet die Möglichkeit zu Gestaltung. Das bedeutet, die Kinder können etwas „herstellen“. Erdhaufen und Sandberge fördern das dingliche Herstellen, also bauen, und damit die Kreativität. Mulden, die bei Regen voll laufen mit Wasser und durch deren Matsch die Kleinen dann springen können, all das gehört zu einer Kindheit dazu, schließlich ist es noch nicht allzu lange her, als man noch selber mit seinen Freunden über den Spielplatz tobte und sich dabei ordentlich dreckig machte, weil man beispielsweise nach Regenwürmern suchte oder aus herumliegenden Steinen und Ästen ein Fort baute. Es gehört zu einer erfüllten Kindheit dazu, in der Natur zu spielen. Stadtkindern muss diese Möglichkeit auch gegeben werden. Deshalb ist es wichtig, dass Spielplätze erhalten und den Bedürfnissen der Kinder entsprechend Gestaltet werden Zubetonierte Flächen mit einem einsamen Klettergerüst drauf sind alles andere als kindgerecht. Wer in der Vorstadt wohnt und die Möglichkeit hat, kann seinen Kindern im Garten einen einfach zugänglichen Spielort an der frischen Luft schaffen. Sie werden es einem auf jeden Fall Danken. Denn auch wenn das Draußenspielen durchschnittlich nur ca. 5 Prozent des Tages bei einem 5 bis 11 Jährigen ausmacht, so sind es doch die vielleicht wichtigsten und prägendsten 40 Minuten des Tages.
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