Im ersten Part unseres kleinen Zweiteils rund ums Thema „Lernen mit Spaß – quasi so ganz nebenbei in der Ferienzeit“ stand das Lesen im Fokus.
Natürlich lassen sich auch andere Fähigkeiten, die im Schulalltag und im Grunde natürlich ein Leben lang garantiert von Nutzen sein werden, ein wenig trainieren, ohne dass es in den Ferien schon von Weitem nach „Arbeit“ und „Schule“ riecht.
Ferien sind schließlich Ferien und müssen als unterrichtsfreie Zeit in vollen Zügen genossen werden dürfen!
Aber: „Nicht FÜR die Schule lernt man…“ – na, Sie wissen schon. Und eben auch nicht nur IN der Schule lernt man!
Folgende „Übungen“ können das Leben leichter machen. Und wenn sie dann vielleicht sogar dabei helfen können, den Schulstoff des letzten Jahres zu vertiefen oder einfacher durchs nächste Schuljahr zu kommen: Umso besser!
Rechnen
Für Kinder ist es wichtig, mit Sinn und Zweck zu rechnen. Rechnen nur um des Rechnens willen kommt selbstredend viel weniger gut an! Niemand paukt schließlich gerne stumpf das Einmaleins oder löst päckchenweise Minusaufgaben ohne praktischen Nutzen.
Wenn im Grunde dieselben Rechnungen – mit Einheiten versehen – jedoch im Alltag weiterhelfen, sind sie sofort ungleich attraktiver!
Einige Beispiele, wie Sie Ihren Nachwuchs vielleicht zum Kopfrechnen oder zum Lösen von Rechenaufgaben mit Papier und Bleistift motivieren können:
- Sie erwarten Gäste, backen einen Kuchen oder möchten einen Salat für die große Runde zur Grillparty kredenzen? Das gelingt häufig nicht ohne Rezept. Lassen Sie Ihr Kind in der Küche mittun, Rezepte auf größere Personenzahlen umrechnen und mit Litermaß und Küchenwaage hantieren, um ein Gefühl für Gewichte zu bekommen und den sicheren Umgang mit alltäglichen Einheiten zu üben.
- Große Zahlen üben immer einen gewissen Reiz aus, auch unterwegs beispielsweise bei langen, monotonen Autofahrten, auf denen jede Abwechslung und geistige Beanspruchung höchst willkommen sind!
Wie wäre es mit:
Zwei ganze lange Wochen Urlaub! Das sind 14 Tage. Oder 336 Stunden. Aber wie viele Minuten? Oder gar Sekunden?
Oder:
Pro 100 Kilometer werden x Liter Benzin verbraucht. Wie viel bedeutet das für Hin- und Rückfahrt bei y gefahrenen Kilometern? - Alltagsbezogene Textaufgaben lassen sich schnell passend zum jeweiligen Interessengebiet des Kindes basteln. Häufig schon morgens beim Aufschlagen der Zeitung. Kleine Fußballer werden es sich sicherlich nicht nehmen lassen, für ihren Lieblingsverein die einfache Rechnung zu lösen: „Wie viele Punkte hat der Verein in der Tabelle nach 6 Siegen, 7 Unentschieden und 4 Niederlagen?“
- Supermarkt, Eisdiele und Restaurant sind Orte, an denen es nie ohne Zahlen geht! Lassen Sie doch Ihr Kind einmal überschlagen oder ausrechnen, was die Getränke und Speisen für alle zusammen kosten werden. Wenn die Zahlen nicht allzu „krumm“ sind, gelingt schon einem jungen Schulkind zu schlussfolgern: „Wenn eine Eiskugel 50 Cent kostet, dann kosten zwei/drei/vier…“
- Viele Karten- und Brettspiele erfordern Kopfrechnen. Sind sie dazu klein und handlich, lassen sie sich nicht nur im Hotelzimmer, in der Ferienwohnung oder im Freien auf der Picknickdecke spielen, sondern vielleicht sogar schon während der Anreise.
- Wer in den Urlaub in ein Land fährt, in dem nicht mit Euro bezahlt wird, kann das Kind im Laden die Preise umrechnen lassen.
- Sie wandern gerne oder sind im Urlaub mit dem Rad unterwegs?
Auf jeder Landkarte findet sich irgendwo eine Maßstabsangabe. Was diese bedeutet, ist schnell erklärt und schnell verstanden: „Soundso viele Zentimeter auf der Karte bedeuten soundso viele Meter in Wirklichkeit“.
Wagen Sie das Risiko und lassen Sie die Kinder doch mal eine Route für den Ausflug am nächsten Tag planen! Wander- und radfahrerprobte Kinder werden gewiss schon ein sicheres Gespür dafür entwickelt haben, ob 10 Kilometer zu Fuß oder 50 Kilometer mit dem Rad im Urlaubsgebiet (Flach oder hügelig? Heiße oder eher kühle Temperaturen?) viel oder wenig sind und diese Aufgabe sicherlich gerne und gewissenhaft übernehmen! Abkürzungen sind unterwegs dann sicherlich immer noch möglich…
Konzentration
Manchmal hapert es nicht am korrekten Lösen von Rechenaufgaben oder der Rechtschreibung, sondern an der Fähigkeit, längere Zeit konzentriert bei der Sache zu bleiben. Bewegt sich diese generell in einem altersgerechten, „normalen“ Rahmen, kann man dieser ebenfalls im Alltag noch ein wenig auf die Sprünge helfen!
- Vielerorts findet man kostenlose „Übungsblätter“ im Internet, die Kindern vor allem Spaß machen! Auf der Seite Raetsel-für-Kinder lassen sich beispielsweise Rätsel für Kinder ab etwa 7 Jahren nach eigenen Vorgaben generieren.
- Viele beliebte Brett- und Kartenspiele sind nicht nur Klassiker in puncto Spielspaß, sondern fördern auch die Ausdauer, denn ein Spiel macht doch nur dann wirklich Spaß, wenn alle konzentriert dabei sind und es auch zu ende gebracht wird.
- Entdecken Sie Rätsel in der Zeitung, die schon vom Kind gemeistert werden können oder eins der quasi omnipräsenten Sudokus, an dem es sich erfolgreich versuchen kann, überlassen Sie dieses Ihrem Nachwuchs. Rätsel zu lösen wie die „Großen“, das macht stolz!
Ist das Angebot größer als der Bedarf, schneiden Sie Rätsel und andere altersgerechte Knobelaufgaben aus und sammeln Sie diese. An einem Regennachmittag oder auch, wenn mal bei schönstem Sommerwetter die Langeweile quält, wird diese kleine Fundgrube dann hoffentlich zu schätzen gewusst!
Bewegung!
Viele lange Ferienwochen! Wie schön, wenn man in der hobbyfreien Zeit mal so richtig träge sein kann und die warme Zeit einfach mit purem Relaxen verbringen kann.
Bewegung sollte dennoch auch dann ihren Platz haben, damit die Kondition nicht allzu sehr leidet und Grillwürste und Eis keine bleibenden Spuren hinterlassen…
Sport macht Spaß und muss dabei nichts bis wenig kosten! Nehmen Sie einen Ball mit zum nächsten Bolzplatz und kicken Sie alle zusammen eine Runde.
Schnallen Sie die Inliner unter und genießen Sie den Fahrtwind auf einer Strecke möglichst fernab von Verkehrslärm.
Nutzen Sie die sommerlichen Temperaturen für einen Besuch am Badesee oder im Freibad (Ballspiel oder ähnliches für ein wenig Bewegung unter freiem Himmel nicht vergessen!) und lassen Sie wenn möglich immer das Auto zugunsten des Fahrrads stehen!
Ein wunderbarer Sommerteint, sportlich-stramme Waden und das gute Gefühl, etwas für sich getan zu haben, werden der Lohn sein nach der Freude, den herrlich warmen Wind auf der Haut zu spüren!