Es gibt doch keine bessere Zeit im Jahr für das Erlernen des Fahrradfahren als den nun nahenden Frühling! Bei steigenden Temperaturen im Frühjahr macht es einfach mehr Spaß als im tiefsten Winter. Und wer dann den Dreh mit Treten, Bremsen, Lenken einmal raus hat? Der hat anschließend einen langen Sommer und einen großen Teil des Herbst vor sich, um das Gelernte zu trainieren.
Doch bevor es losgehen kann damit, muss natürlich erst einmal ein Fahrrad her! Und ein Fahrrad, das kauft man nun wahrlich nicht jeden Tag. Als Erwachsener eher „alle Jubeljahre“ mal. Aber wer regelmäßig radelt, der weiß, worauf es ihm dabei beim Fahrradkauf in puncto Ausstattung und Komfort ankommt. Der hat ein sicheres Gespür dafür, welches Modell einfach „passt“. Und bei welchem das Verhältnis zwischen Preis und Leistung stimmt.
Das erste Kinderrad hingegen? Damit betritt man womöglich Neuland! Das Kind selbst wird beim Kauf nur wenig Hilfestellung leisten können. Es wird zwar sicher wissen, welches Fahrrad im Geschäft es am schönsten findet. Und das dies idealerweise seine Lieblingsfarbe haben soll. Damit dürften sich die Auswahlkriterien eines Drei- oder Vierjährigen jedoch schon so ziemlich erschöpft haben.
Gefragt ist also wieder die Erfahrung der Eltern. Und wer in puncto Kinderfahrrad nicht absolut „sattelfest“ ist, sollte sich kompetente Unterstützung suchen. Denn ein Fahrrad, das später nicht rundum zufrieden macht, ist ein teurer Fehlkauf. Und zwar einer, über den man sich womöglich jahrelang ärgern wird.
Aber muss ein Kinderrad immer fabrikneu und frisch aus dem Fahrradgeschäft sein?
Nein, ganz sicher nicht!
Gute Fahrräder „überleben“ gut gepflegt schließlich so manchen kleinen Radler. Und gebraucht zu kaufen, das ist nicht nur generell nachhaltig gedacht. Das spart in aller Regel auch viel Geld. Denn gebrauchte Räder sind häufig bereits für einen Bruchteil ihres Neupreises zu bekommen.
Gut, wenn man Familien mit älteren Kindern kennt. Denn diese freuen sich ihrerseits sicher, wenn ihre gebrauchten Räder in gute Hände kommen.
Halten Sie daher nicht damit hinterm Berg, wenn Sie Interesse an einem gebrauchten Kinderrad haben! Lassen Sie dies Ihre Freunde und Bekannte wissen – und die Freunde und Bekannte derer.
Ansonsten sind Marktplätze im Internet wahre Fundgruben, aber auch „echte“ Flohmärkte.
Denn viele Verkäufer auf Trödelmärkten wollen vor allem eins: Das Rad nicht wieder mit nach Hause nehmen. Und das bietet oft die Basis für großzügige Verhandlungsspielräume, was den Preise betrifft.
Neu oder gebraucht: Das sollte beim Kauf gegeben sein
1. Passt wie angegossen!
Auch wenn man hofft, langfristig bares Geld sparen zu können: Man sollte nicht „auf Vorrat“ eine Nummer größer kaufen. Dem Kind fällt das Fahren dadurch nicht nur schwerer. Es ist auch unsicherer unterwegs. Und in Folge dessen steigt die Unfallgefahr auf einem zu großen und schweren Fahrrad.
Entscheidend beim Kauf sollte jedoch nicht nur die Radgröße/Sattelhöhe sein, die zur Schrittlänge des Kindes passen muss. Auch der Abstand zum Lenker sollte weder zu klein noch zu groß sein. Der Lenker selbst darf nicht zu breit sein. Und idealerweise sollte sich dieser in Höhe und Neigung verstellen lassen.
2. Eine Probefahrt, bitte!
Einem Kind, das das Radfahren bereist beherrscht, sollte man eine Proberunde auf dem potentiellen neuen Rad ermöglichen. Und beim „Kleinanzeigen-Rad“ damit eben auch riskieren, dass das angebotene Exemplar noch nicht das Richtige ist! Mag es einem als Kaufinteressent auch unangenehm sein: Kann das Rad nicht hundertprozentig überzeugen, bleibt es besser beim Verkäufer.
3. Ganz in Ruhe und mit Geduld
Wie bei jeder größeren Anschaffung sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Ein Fahrradkauf ist zudem für ein Kind etwas Besonderes. Und dem sollte man daher einen gebührenden Rahmen schenken. Erledigen Sie den Fahrradkauf darum nicht auf die Schnelle zwischen zwei samstäglichen Supermarktbesuchen. Nehmen Sie sich lieber einen Nachmittag frei dafür.
Planen Sie den Besuch bei einem zweiten oder dritten Geschäft ein, wenn Ihr Kind im ersten nicht das Richtige findet. Und geben Sie selbst nicht zu schnell nach, wenn Ihr Kind sich spontan in ein schönes Rad verliebt hat.
Wichtiger sind schließlich dessen „inneren Werte“!
4. Augen auf und genau hingeschaut
Ist das infrage kommende Fahrrad absolut intakt? Schauen Sie vor allem bei Gebrauchtkäufen hier genau hin:
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- Gibt es rostige Stellen, die zum Problem werden können?
- Wie ist es um typische Verschleißteile und Kunststoffteile bestellt? Ist am Kunststoff etwas abgebrochen, kann sich das Kind daran verletzen.
- Sitzen alle Teile, Lenker und Sattel und alle Schrauben fest?
- Ist nichts verbogen, verbeult, gerissen?
- Laufen die Räder rund? Haben sie keine „Acht“?
- Funktioniert die Beleuchtung einwandfrei?
- Sind Reflektoren überall dort, wo sie sein sollen?
- Ist die Klingel leicht zu bedienen und gut hörbar?
- Sind der Fahrradständer und ein eventuell vorhandenes Schloss intakt?
- Arbeiten alle Bremsen zuverlässig?
- Fährt das Fahrrad ruhig? Quietscht, knarrt und klappert nichts?
- Ist die Kette intakt und hat sie die richtige Spannung?
Besonders bei Secondhand-Rädern ist es ärgerlich, dies erst zu Hause zu entdecken. Denn die Kosten für Reparaturen und Ersatzteile schmälern natürlich den „Schnäppchen-Faktor“.
Bildquelle: © bigstock.com/ stopabox
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