Als Eltern macht man sich bereits vor der Geburt des Kindes Gedanken über dessen Zukunft. Früher war es simpel: Man legte ein Sparbuch an und fütterte dieses regelmäßig mit Geld. Angesichts niedriger Zinsen macht diese Anlageart heute jedoch keinen Sinn mehr.
Kinder sind für Eltern eine glückliche Gabe, die sie ihre gesamte Zeit und Liebe widmen. Kinder kosten nicht nur Geld – laut dem Statistischen Bundesamt rund 550 Euro im Monat – sie sollen später auch finanziell gut dastehen. Aus diesem Grund machen sich Eltern früher oder später Gedanken, wie sie ihrem Nachwuchs finanziell behilflich sein können.
Spätestens mit dem siebzehnten Geburtstag, wenn das Kind offiziell die Führerscheinprüfung ablegen darf, werden Eltern zur Kasse gebeten. Nach bestandener Prüfung wünschen sich die jungen Menschen natürlich auch einen fahrbaren Untersatz. Für die Eltern ist das Abenteuer mit den Kindern nie zu Ende, zumindest nicht aus finanzieller Sicht. Eltern werden bis an ihr Lebensende alles versuchen, damit es ihrem Nachwuchs gut geht. Finanzielle Unterstützung ist eine von vielen Möglichkeiten, dies sicherzustellen.
Die Frage ist allerdings, welcher Sparplan der Richtige ist. Früher war es simpel, ein Sparbuch im Namen der Kinder zu eröffnen und jeden Monat einen gewissen Betrag abzulegen. Angesichts niedriger Zinsen spricht für diese Anlageart inzwischen nichts mehr.
Eltern müssen lernen, überhaupt für Kinder zu sparen
Zugegeben, der Kinderwunsch ist bei vielen Eltern groß, auch wenn es ihre finanziellen Mittel nicht sind. Dennoch bemühen sich viele Eltern, alles in ihrer Macht stehende für ihren Nachwuchs zu tun.
Leider gibt es auch Eltern, die nicht daran denken, für ihre Kinder zu sparen. Sie kalkulieren ihre monatlichen Ausgaben und geben den Rest für andere Dinge aus. Spätestens, wenn das oben genannte Szenario mit dem Führerschein und Auto eintritt, bemerken sie, dass ihnen das notwendige Geld fehlt, um ihrem Nachwuchs diesen Traum zu erfüllen. Hätten sie doch bloß damit begonnen, früh Geld zu sparen.
“ Kleinvieh macht auch Mist.
— Redensart
Das Schlüsselwort lautet früh. Wie die obige Redensart verdeutlichen soll, müssen Eltern möglichst frühzeitig mit dem Sparen beginnen, auch wenn die Beträge nicht groß sind. Eine Begründung liefert die nachfolgende Rechnung:
Angenommen eine Familie beginnt, ab der Geburt ihres Kindes jeden Monat 30 Euro auf ein Tagesgeldkonto oder spezielles Kinderkonto zu hinterlegen. Nach 18 Jahren wäre darauf die Summe von mindestens 6.480 Euro (Rechnung: (12 Monate × 18 Jahre) × 30 €) zu finden, ohne den Zinseszins zu berücksichtigen. Diese Summe wäre ausreichend für den Führerschein sowie einen Gebrauchtwagen.
Eine Alternative wäre ein Banksparplan, da sich bei diesem der Zins im Laufe der Jahre erhöht. Weiterhin gibt es bei der Auszahlung der Sparsumme, also zum 18. Geburtstag, eine Bonuszahlung. Die Stiftung Warentest hat sich einige dieser Angebote genauer angesehen und herausgefunden, dass Zinsen von über drei Prozent möglich sind.
Hohes Risiko, großer potenzieller Gewinn
Eltern, die sich im Finanzbereich gut auskennen, können mit riskanteren Geldanlagen ein finanzielles Polster für ihre Kinder anlegen. In diesem Bereich fallen unter anderem Aktienfonds. Besonders rentabel sind Exchange Traded Funds (ETFs) , für die vergleichsweise geringe Gebühren anfallen. Da es sich um langfristige Investitionen von bis zu 18 Jahren handelt, sollten sich Anleger von etwaigen Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Weiterhin ist es möglich, die Anteile bei einer guten Börsenphase, wenn sich das Kind zum Beispiel im Teenagealter befindet, zu verkaufen. Dieses Geld kann man dann in eine sichere Anlage investieren.
Besonders wohlhabende Eltern können auch mit dem Gedanken spielen, ihr Geld in eine Immobilie zu investieren. Der Vorteil liegt darin, dass sie eine Bleibe für das heranwachsende Kind sein wird. Mit einer solchen Investition schlägt man praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Geld ist sicher investiert und der Nachwuchs wird sein persönliches Eigenheim besitzen. Angesichts niedriger Zinsen ist eine solche Investition derzeit durchaus einen Gedanken wert.
Sicherheit ist in der Niedrigzinsphase nicht lohnenswert
Die heutigen Eltern – und alle anderen Sparer gleichermaßen – stehen vor einem großen Problem: Der allgemeinen Niedrigzinsphase. Sie ist natürlich praktisch, wenn man ein Darlehen benötigt. Möchte man hingegen Geld anlegen, sind die Niedrigzinsen den Betroffenen ein Dorn im Auge. Das gilt insbesondere für mittel- bis langfristige Sparmaßnahmen. Von der Geburt bis zur Volljährigkeit vergehen schließlich 18 Jahre.
Eine solch lange Zeit sollte Eltern dazu anspornen, etwas risikoreicher zu investieren. Obwohl Aktien in letzter Zeit immer beliebter werden, gehen viele Eltern, wenn es um ihre Kinder geht, auf Nummer sicher. Dabei vergessen sie, dass niemand sie dazu zwingt, ihr gesamtes Hab und Gut in Aktien zu investieren und die nächsten 18 Jahre unruhig schlafen zu müssen.
Die Investition der Ersparnis sollte immer in mehrere Bereiche erfolgen:
◾ein Teil in Aktien
◾ein Teil in Fonds
◾ein Teil in Banksparpläne
◾ein Teil in Festgeldkonten
Die Summe dieser Anlagemöglichkeiten ergibt einen gesunden Mix aus risikoreichen und sicheren Anlagen, die zusammen den bestmöglichen Gewinn ans Licht bringen.
Quelle: blog.financescout24.de