Vieles im Alltag war „früher“, vor einigen Monaten noch, so einfach. Es schien so selbstverständlich und unerschütterlich, dass man keinen Gedanken daran verschwendete, dass es anders sein könnte. Arbeiten in einem festen Rhythmus beispielsweise, während Kinder verlässlich ihre Zeit in Schule und Kindergarten verbrachten. Und auch die wohlverdienten Verschnaufpausen dazwischen plante man langfristig und vertrauensselig.
„Im Herbst/Winter buchen, im Sommer reisen“. So oder ähnlich sah wahrscheinlich in vielen Familien die gewohnte, bequeme, sichere Urlaubsplanung aus. Und in den Wochen und Monaten zwischen Buchung und Aufbruch? Da machten sich sicherlich viele kaum ernsthaft Gedanken darüber, dass etwas die Reisefreuden vermasseln könnte.
Vielleicht spukte die leise Idee im Hinterkopf herum, dass irgendetwas Unerwartetes im persönlichen Umfeld die Urlaubspläne durchkreuzen könnte. Krankheit, Unfall oder dergleichen. Oder die kleine Sorge beschlich einen, dass die Fluggesellschaft, der Tourismuskonzern in Schieflage geraten könnten. Aber dass Reisen weltweit, für alle, egal wohin plötzlich nicht mehr möglich sein könnte? Das dürfte kaum jemandem in den Sinn gekommen sein.
Dass es doch so kommen kann, quasi über Nacht, das wissen wir nun alle. Auch was es bedeutet, wenn der eigene Bewegungsradius sich enorm verkleinert. Und viele haben bereits hinnehmen müssen, dass Urlaubsträume platzen, als Osterreisen ausfielen. Dass Strand und Berge mit einem Mal deutlich weiter entfernt waren als nur ein einige Stunden im Flieger oder Auto. Unerreichbar nämlich.
Nun ist Ostern längst vorbei, die Sommerferien kommen mit großen Schritten näher. Und viele fragen sich: Wie geht es weiter? Was wird aus unserer Sommerreise in den großen Ferien? Mit unseren Plänen, spontan oder wie gebucht zu verreisen? Sind Hoffnungen berechtigt, dass alles wie gewünscht klappt? Wenn vielleicht auch mit Einschränkungen? Oder sollte man sich besser schon gedanklich von Reiseplänen verabschieden? Aus Unsicherheit, was einen unterwegs und am Ziel erwartet. Oder weil in diesem Jahr schlichtweg das Budget keine Reise erlaubt?
Urlaub ist nicht das Wichtigste im Leben, aber er versüßt es ungemein
Natürlich kann und muss man an dieser Stelle betonen, dass Urlaub immer Luxus ist. Und die Sorge um die persönliche Urlaubsplanung folglich ein Luxusproblem, das derzeit nicht unbedingt Priorität genießen sollte. Aber kleine oder größere Auszeiten, ob in der Nähe oder Ferne, braucht doch jeder ab und an. Ebenso wie erbauliche Aussichten in der Zwischenzeit auf erholsame, abwechslungsreiche Wochen mit der Familie.
Wie oft schafft einen der Alltag schließlich und wie oft wäre er ohne Hoffnungsschimmer schier unerträglich? Wie gut tut es, von Sonne und Wärme zu träumen, während man im eisigen Novemberwind am Bahnsteig steht? Und wie motivierend ist es, sich auf der Suche nach potentiellen Reisezielen bereits gemeinsam an fernen Orten zu sehen? Pläne zu schmieden, wie man zusammen den Sonnenuntergang am Strand genießt oder den imposanten Blick auf idyllische Berglandschaften?
Allein das sind bereits kleine Highlights im manchmal tristen Alltag, selbst wenn das Kofferpacken noch in weiter Ferne liegt. Und es ist natürlich bitter, wenn solch langgehegte Illusionen wie Seifenblasen zerplatzen. Wenn statt konkreter Aussichten oder zumindest vager Pläne plötzlich nichts als Fragezeichen bleiben.
Ruhe bewahren, Stärke ausstrahlen, Trost spenden
Für Eltern ist dies in doppelter Hinsicht bitter. Es ist frustrierend, wenn man sich lange mit der geplanten Reise auseinandersetzte. Wenn man einst tagelang Kataloge wälzte, Hotel-Bewertungen las, sorgsam das Urlaubsbudget kalkulierte. Und womöglich gar für die Reise Verzicht übte.
Es geht an die Nerven, wenn man bis zuletzt bangen muss, ob man Koffer packen soll oder nicht. Vor allem wenn man bereits viel Geld bezahlt hat, das dann für kurzfristige Planänderungen erst mal nicht zur Verfügung steht. Doch als erwachsener Mensch sollte man damit umgehen können! Aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Und wenn man dieses Jahr am Urlaub spart, ist nächstes Jahr vielleicht eine noch attraktivere Destination „drin“.
Frust? Ja! Verzweiflung hingegen? Nein! Lebenserfahrung – man hat schließlich schon Schlimmeres überstanden! -, Gelassenheit, Weitsicht machen es möglich.
Doch hat man Kinder? Dann blutet einem vermutlich das Herz, wenn man zum Überbringer schlechter Nachrichten wird. Denn für die Kleinen bricht womöglich eine Welt zusammen. Kein Urlaub? Das mag sich anfühlen, als ob ein wildfremdes Kind einem das liebste Spielzeug einfach so wegnimmt und damit verschwindet. Oder das Christkind einen Tag vor Heiligabend seinen Besuch absagen würde. Wochenlang, monatelang – aus kindlicher Sicht eine schiere Ewigkeit – gewartet und gefreut. Für nichts und wieder nichts.
Da verwundert es nicht, wenn Tränen fließen. Wenn sich kleine Fäuste ballen, wenn sich Wut ihren Weg bahnt. Als Eltern sollte man dann nicht sprachlos daneben stehen, weil einem tröstliche Worte partout nicht in den Sinn kommen wollen. Sondern vielmehr realistische Perspektiven schaffen, dass der Sommer trotz allem ganz wundervoll werden kann!
Denn nichts sollte kostbare Familienzeit verhageln! Vielmehr sollte man Vorfreude versprühen auf einen womöglich ungewöhnlichen, aber dennoch herrlichen Sommer! Denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und die darf nie und gerade jetzt nicht zu kurz kommen!
Das eigene, kleine Paradies vor der Tür
Man darf gespannt sein, von welcher Seite sich das Sommerwetter zeigen wird. Setzt sich der Trend der letzten Jahre fort, dürften wir uns doch wieder auf warme Monate einstellen. Was anstrengend sein kann, aber wenigstens die Temperaturen betreffend die Reise in südliche Gefilde verzichtbar macht. Was jedoch fehlen dürfte und es daher zu Hause zu schaffen gilt? Ein Hauch von wahrem Urlaubsfeeling!
Dies kann man sich mit der passenden Bepflanzung auf die Terrasse holen. Typisch mediterrane, mit Kindern unbedenkliche Pflanzen wie Bougainvillea oder Hibiskus bringen südländisches Ambiente selbst auf den kleinsten Balkon. Ein bisschen jedenfalls. Olivenbäumchen und duftende Kräuter wie Thymian, Oregano oder Rosmarin tun das Ihre und bieten kulinarische Genüsse wie im sonnigen Süden. Eine wenig stimmungsvolle Beleuchtung für die Abendstunden dazu – Windlichter, Lampions –, ein Glas Wein oder ein fruchtiger Cocktail, passende Musik. Da kann man dem Alltag ein Stück weit entfliehen und sicherlich erholsame Familienmomente erleben.
Was den Garten dazu tagsüber zum paradiesischen Platz unter der Sonne macht? Vielleicht eine – sofern noch nicht vorhanden – Schaukel für die Kleinen? Vielleicht eine Hängematte zum Kuscheln und Vorlesen, in der Mama und Kind Platz haben? Ein kleines Trampolin, das das Kind sich schon lange wünscht?
Irgendein Freude spendendes und gleichsam erschwingliches Trostpflaster gibt es bestimmt, das man sich und seinen Liebsten gönnen darf.
Wasser!
Tagsüber ist dazu natürlich Abkühlung wichtig. Und diese kann besonders Kindern eine Menge Spaß bescheren! Freibad und Badesee sind beliebte Ausflugsziele für Familien mit Wasserratten. Doch unabhängiger und ungestörter ist man, wenn man sich im eigenen Garten oder auf der Terrasse eine kleine Oase schafft.
Für Jung und Alt sollte dafür keineswegs ein Planschbecken fehlen. Und vielleicht ist dieser Sommer der richtige, sich eine größere Version zu gönnen? Vielleicht sogar einen Pool auf eigenem Grün? Je nach handwerklichem Geschick und freier Zeit, die man investieren kann, können schon recht günstig Schwimmbad-Träume wahr werden.
Nun beschert ein Fertigpool-Set auf dem Rasen zwar auch nicht gerade Strandatmosphäre. Und wahres Urlaubsfeeling stellt sich vermutlich nicht ein. So ohne Sand, weiße Segelboote am Horizont und bunte Fische im Wasser als passendes Beiwerk. Aber wenigstens sollte es jedem in der Familie ein wenig Relaxen im kühlen Nass ermöglichen. Und das kann wahrlich Gold wert sein, wenn die Sonne die Temperaturen gnadenlos in die Höhe treibt. Die vergangenen Sommer haben dies hinreichend bewiesen.
Für die Kleinen in der Familie kann man ein einfaches Planschbecken mit einer kleinen Rutsche kombinieren. Denn ins Wasser zu rutschen (unter elterlicher Aufsicht natürlich!), finden wohl alle Kinder toll . Gibt es dazu einen Sandkasten und farbenfrohes, abwechslungsreiches Sandspielzeug, kommt auch daheim so schnell keine Langeweile auf.
Wer dann nach einem herrlichen Sommertag das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden möchte, der wirft den Rasensprenger an. Für Kinder ist es stets eine riesige Gaudi, über den Wasserstrahl zu springen, ihm auszuweichen oder sich beregnen zu lassen. Und ein saftig grüner Rasen ist doch der schönste Untergrund, um am nächsten Tag im Schatten ein wenig zu dösen.
Mehr Überraschungseffekt beim Bewässern bieten Rasensprinkler im kindgerechten Design, die beispielsweise in Form einer großen, farbenfrohen Blume daher kommen.
Kurztrips ins Grüne! Oder ins Blaue?
Zwei Wochen Urlaub am Stück sind herrlich. Inklusive allem Drum und Dran mit Bikinikauf, Kofferpacken und Mitbringsel-Käufen. Ein Wochenende lang „auszufliegen“ ist im Zweifelsfall aber allemal besser als nichts! Vielleicht sind dazu einige Tage Last Minute-Urlaub in näherer Umgebung möglich?
Neben Ferienhäusern und Hotels können Jugendherbergen, Campingplätze oder Zeltplätze eine günstige, entspannte Alternative für Familien sein. Und um sich nach attraktiven Zielen und in Frage kommenden Möglichkeiten umzusehen, ist es nie zu früh. Klappt es doch mit dem Sommerurlaub, kann man sie ja für nächstes Jahr im Hinterkopf behalten.
Keine eigene Zeltausrüstung? Und – verständlicherweise – keine Lust, für ein vielleicht einmaliges Zeltwochenende viel Geld auszugeben? Dann kann man sich vielleicht einiges an Equipment bei Freunden oder Bekannten leihen. Auch Wohnwagen und Wohnmobile kann man übrigens mieten und so für wenig Geld in den Genuss von echtem Camping-Flair kommen. Und dabei nebenbei vielleicht neue Arten des Reisens für sich entdecken, denen man bislang eher skeptisch gegenüber stand.
Tagesausflüge!
Tagesausflüge können unkompliziert und spontan in die bislang unentdeckte Natur ganz in der Nähe führen. Ideal zum Abschalten und dabei kostengünstig, denn mehr als das Geld für Benzin oder Bahnticket braucht man nicht auszugeben. Erleben kann man trotzdem allerhand auf herrlichen Wanderrouten quer durch Felder, Wälder und an attraktiven Aussichtspunkten entlang.
Und neben purer Natur locken selbstredend – hoffentlich! – wieder zahlreiche Attraktionen, in denen Familien wahre Auszeiten vom Alltag erleben können. Ob Zoo, ob Wildpark, ob Freizeitpark – sie alle dürften sich nach langer Durststrecke im Frühjahr doppelt über jeden Besucher freuen!
Bildquelle: © unsplash.com/ Meritt Thomas