7 Der Mikrowellenherd
Der Mikrowellenherd in der Küche – kurz: Die „Mikrowelle“ – ist schon ein wunderbares Gerät: In weniger als zwei Minuten ist ein Glas Milch für den Kakao heiß, eine Zwiebel fürs Zwiebelsäckchen (Stichwort: „Ohrenschmerzen“) in deutlich kürzerer Zeit als auf andere Art und Weise bereit und auch beim wohltuenden Kirschkernkissen braucht man nur wenig Geduld, bis es dank der Mikrowelle zum Einsatz kommen kann.
Trotz aller Vorteile bleibt die Mikrowelle manchen nicht nur aufgrund der zum Erhitzen erzeugten Strahlung suspekt. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob einzelne Nährstoffgehalte im Vergleich zu herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungünstig beeinflusst werden.
Letzten Endes wird jeder seine Gründe haben, sich für oder gegen dieses recht kompakte Gerät in der Küche zu entscheiden.
Fakt ist: Moderne Mikrowellen können viel mehr als nur Speisen wieder zu erwärmen.
Geräte mit allerlei Programmen sind echte Tausendsassa, die den Alltag erleichtern können, wenn sie dank ausgeklügelter Automatikprogramme Speisen so auftauen, grillen und backen, dass nichts überhitzt, verbrennt oder verkocht, ohne dass man ständig ein Auge darauf haben muss, was da im Inneren passiert.
Kriterien, die beim Kauf eines neuen Geräts eine Rolle spielen können und werden:
Die Bauform
Soll das Gerät auf der Arbeitsplatte platziert werden, sind seine Maße entscheidend.
Zu klein sollte die Mikrowelle jedoch nie sein, denn damit scheidet manches Mikrowellengeschirr von vornherein aus, ebenso wie wahrscheinlich die Option, auf zwei „Etagen“ gleichzeitig Speisen erwärmen zu können.
Sehr elegant und passend zum restlichen Erscheinungsbild der Küche macht sich eine eingebaute Mikrowelle, die optisch beispielsweise mit dem Backofen harmoniert.
Die Grillfunktion
In der herkömmlichen Mikrowelle werden einmal bereits gekochte Speisen wieder auf servierfähige Temperatur gebracht. Käse auf einem Toast kann zum Schmelzen gebracht werden, bekommt dabei aber nicht die nötigen Röstaromen, die den guten Geschmack ausmachen.
Erst mit der Grillfunktion wird es knusprig wie gewünscht, das Grillen von Fleisch oder die Zubereitung von gegrilltem Gemüse nur möglich!
Die Umluftfunktion
Für die Zubereitung einer Pizza, wie man sie ofenfrisch aus dem Ofen kennt, ist zudem eine Backofenfunktion vonnöten.
Für die große Familie eignet sich diese Art der Zubereitung natürlich weniger, da immer nur eine Pizza im Gerät Platz findet.
Wer aber die Mikrowelle hin und wieder zum Backen einer einzelnen Pizza nutzen möchte, weil eines der Kinder manchmal erst deutlich später aus der Schule kommt als seine Geschwister, wer am Sonntagmorgen nur ein paar ofenfrische Aufbackbrötchen backen oder den großen Backofen nicht für einen kleinen Kuchen in Betrieb nehmen möchte, für den kann die Backfunktion in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung zum Einbaubackofen sein.
Die Gewichtsautomatik
Die Gewichtsautomatik macht vieles leicht. Einfach auswählen, was beispielsweise aufgetaut werden soll, und dessen Gewicht einstellen, und die Mikrowelle übernimmt den Rest.
Viele Programme bedeuten jedoch auch, dass es entsprechend viele Einstellmöglichkeiten gibt, und an manch einer Mikrowelle entsprechend viele Tasten, die in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden müssen.
Wenn jedes Mal das Handbuch hervorgekramt werden muss, um ein Programm – wie zum Beispiel das zum Auftauen von gefrorenem Hackfleisch – zu starten, ist es Zeit und Nerven sparender, einfach die kleinste Wattstufe zu wählen, das Auftaugut während des Auftauens in der Mikrowelle im Auge zu behalten und hin und wieder zu wenden…
Die Dampfgarfunktion
Wer gerne dampfgegarte Speisen genießt, für den kann diese Funktion eine Option sein, um auf ein extra Dampfgargerät zu verzichten.
Ist abzusehen, dass das Dampfgaren eher die Ausnahme im Alltag bleiben wird, gibt es andere Wege, Speisen schonend im Wasserdampf zu dünsten: Spezielle Dampfgarersets für die Mikrowelle – häufig dreiteilig, bestehend aus Wasserbehältnis, Dampfeinsatz und Deckel – machen es spielend einfach, Fisch, Gemüse, Obst und sogar Nachspeisen zart zu dünsten.
Die Wattzahl
Bei einfachen Geräte, die fast ausschließlich zum Erwärmen genutzt werden, sind 500 bis 600 Watt durchaus ausreichend. Oft ist es sogar empfehlenswert, zum Aufwärmen nicht die maximale Leistung zu wählen, denn dann kommt es gerne zu dem Ergebnis: Innen noch kalt, außen kochend heiß.
Grill und Backofen erfordern entsprechend höhere Wattzahlen, um die gewünschten Resultate in Sachen Schnelligkeit und Hitzeentwicklung zu erzielen.
Einige praktische Tipps
- Achten Sie auf die Seite des Türanschlags. In aller Regel wird dieser links sein und sich auch nicht ändern lassen. Ist dies aus irgendwelchen Gründen ungünstig und erfordert am vorgesehenen Aufstellort immer mühsames „Um-die-Ecke-greifen“, ist ein Gerät mit nach unten zu öffnender Klappe sicherlich die bessere Wahl.
- Praktisch unerlässlich ist ein großes Sichtfenster, durch das man auch wirklich gut etwas erkennt, in Kombination mit einer hellen Innenraumbeleuchtung während des Betriebs. Wenn jedes Mal die Mikrowelle geöffnet werden muss, um zu überprüfen, ob beispielsweise die Sauce schon kocht oder die Milch kurz vorm Überkochen steht, ist dies nicht nur lästig, sondern bedeutet auch vergeudete Energie.
Reinigung und Pflege des Geräts
Auch in der Mikrowelle kann mal etwas überkochen, beim Grillen kann Fett spritzen. Dann ist es wichtig, dass das Gerät sich gut reinigen lässt und sich dazu optimalerweise auf einer angenehmen Arbeitshöhe befindet.
Schwierig zu reinigen sind freiliegende Heizspiralen des Grills.
Problematisch sind alle schlecht erreichbaren Ecken, Rillen und Kanten, die gerne zu Schmutzfängern werden, nicht nur im Inneren der Mikrowelle, sondern beispielsweise auch unter den Drehknöpfen zur Bedienung.
Damit die Mikrowelle lange ansehnlich bleibt, sollte sie in ihrem Inneren eine leicht zu reinigende Oberfläche haben, von der Verschmutzungen sich leicht entfernen lassen.
Eine pflegeleichte und langlebige Außenoberfläche, die zudem einen wertigen Eindruck macht, ist sicherlich immer putzfreundliches Edelstahl.
Weitere, bisher erschienene Beiträge aus dieser Reihe:
- Teil 1: Waschmaschine und Kochfeld
- Teil 2: Spülmaschine und Backofen
- Teil 3: Der Wäschetrockner
- Teil 4: Der Gefrierschrank
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