Schon die Jüngsten haben auf Kindergeburtstagen viel Spaß an Schnitzeljagden und Schatzsuchen!
Das Problem: Sie können in der Regel noch nicht lesen und schreiben, die Orientierung an Straßenschildern, das Beantworten niedergeschriebener Fragen, die Spurensuche mittels Wegbeschreibungen entfallen somit und das Erreichen kleiner Etappenziele muss altersgerecht einfach gehalten werden.
Natürlich sind das alles keine wirklichen Hindernisse, die einer rundum gelungenen Schatzsuche im Wege stehen könnten!
Schließlich sind unterwegs sowieso einige Eltern oder andere Erwachsene mit von der Partie, um die Mini-Schatzsucher sicher über Straßen und letztlich zum Ziel zu führen.
Da können diese doch gleich auch an den verschiedenen Stationen Fragen vorlesen und im Bedarfsfall bei der Antwortfindung den kleinen Schatzsuchern ein wenig beratend zur Seite stehen.
Einige Gedanken zur Schatzsuche im Kindergartenalter
Einerseits ist eine Schatzsuche oder Schnitzeljagd natürlich eine tolle Möglichkeit, eine ganze Rasselbande längere Zeit zu beschäftigen, was sich sonst drinnen im Haus oft schwierig gestaltet, besonders im Winter, wenn sich dem Bewegungsdrang schwerlich gerecht werden lässt.
Gesellschaftsspiele wie „Topfschlagen“ und „Blinde Kuh“ sind eben nicht bei allen Kindern gleich beliebt und oft fehlt in diesem zarten Alter auch noch die nötige Ausdauer, um über eine längere Zeit konzentriert bei der Sache zu bleiben.
Zum anderen ist das gemeinsame Erleben eines „echten Abenteuers“ freundschaftsfördernd.
Es schweißt die vielleicht bunt gemischte Gruppe zusammen und lehrt:
Alle – Jüngere wie Ältere, Größere wie Kleinere, Mädchen wie Jungs – müssen an einem Strang ziehen, um letzten Endes den Schatz auch wirklich in den Händen halten und ihn untereinander aufteilen zu können.
Damit unterwegs niemandem die Lust vergeht, ist es immer günstig, die Fragen so einfach zu halten, dass alle Kinder sie beantworten können, zum Beispiel mit einem lauten, kollektiven „Ja“ oder „Nein“.
So besteht keine Gefahr, dass sich immer wieder dieselben Kinder ungefragt mit ihrem Wissen in den Vordergrund spielen und anderen, die vielleicht schüchterner sind oder etwas länger für die richtige Antwort benötigen, die sprichwörtliche Butter vom Brot nehmen.
Bei jüngeren Kindern spielt zudem die Sicherheit unterwegs eine große Rolle!
Besonders an befahrenen Straßen müssen alle dicht beisammen bleiben, keiner darf sich von der Gruppe entfernen und vorlaufen, weil er einen Vorsprung auf dem Weg zum Schatz gewinnen will.
Daher: Möglichst viele Stationen vorbereiten, die die Kinder in kurzen Abständen wieder versammeln, und die Strecke insgesamt nicht zu lang werden lassen!
Eine Stunde Schatzsuche ist für Drei- bis Vierjährige schon eine lange Zeit!
Und wenn dem Ersten die Füße weh tun, sinkt die Laune der Gruppe ganz schnell – was sehr schade wäre!
Zu guter Letzt: Am meisten Spaß macht eine Schatzsuche natürlich, wenn es viel mehr zu tun gibt als „nur“ Fragen zu beantworten, um schließlich zum Schatz zu gelangen.
Hier einige Aufgabenvorschläge für Schatzsuchen mit Kindern im Kindergartenalter, die im Grunde wenig Vorbereitung erfordern, außer einmal die Strecke abzugehen (am besten mit Notizblock, Stift und Fotoapparat!) und aus den gesammelten Ideen daheim auf Papier oder am Computer einen Routenplan inklusive Rätsel- und Aufgabenstationen zusammen zu stellen.
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- Jede gelöste Aufgabe ein Etappenziel: Stempel sammeln
Wichtig für die jüngsten Schatzsucher ist es, das Ziel während der Schatzsuche nicht aus den Augen zu verlieren, und die bisher erzielten Teilerfolge immer im Blick haben zu können.
- Jede gelöste Aufgabe ein Etappenziel: Stempel sammeln
Dafür kann beispielsweise der gesamte Schatzsuchertext am Computer ausformuliert und ausgedruckt werden.
An allen Stellen, an denen es Aufgaben zu lösen oder Fragen zu beantworten gilt, wird dabei ein sehr großes „O“ in den Text eingefügt.
Ist die Aufgabe später dann erfüllt oder die richtige Antwort auf eine Frage genannt, wird dies im zugehörigen Kreis als „Gelöst!“ abgestempelt. Vor Beginn der Schatzsuche wird natürlich festgelegt, dass der Schatz den Kindern am Ende nur dann gehört, wenn sie eine bestimmte Anzahl Stempel erreichen konnten!
Das Schöne dabei ist: Aufgaben lösen und Antworten finden können immer alle gemeinsam, gestempelt wird aber immer der Reihe nach reihum.
- Fragen, die schon den Kleinsten kein Kopfzerbrechen bereiten
Ein paar Beispiele für einfache Fragen, von denen man unterwegs eine ganze Menge finden kann, wenn man die Augen aufhält, und die sich vor Ort leicht beantworten lassen:
„Was seht ihr oben auf der Kirchturmspitze?“
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- „
Wie viele unterschiedliche Spielgeräte gibt es auf dem Spielplatz?“
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- „
Nenne die Namen drei unterschiedlicher Blumen, die wild am Wegesrand wachsen!“
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- „
Welche Farbe hat das Dach/das Garagentor/der Briefkasten von Hausnummer x in der y Straße?“
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- „
Wie viele verschiedene Container für Altglas gibt es an der Straßenecke und wie viele Einwurflöcher hat jeder?“
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- Sollen es Fragen zu bestimmten Themen sein, kann vielleicht einer unser zahlreich erschienenen
- weiter helfen.
- Viel mehr als nur Fragen: Aufgaben aller Art!
Stempel gibt es natürlich nicht nur für beantwortete Fragen, sondern auch für gelöste, kleine Aufgaben:
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- „
Findet eine Kastanie/eine Feder/einen Tannenzapfen!“
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- „
Zählt die Enten auf dem Teich/die Pferde auf der Weide/die Autos, die in einer Minute unter der Brücke hindurch fahren!“
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- „
Versucht, alle zusammen eine lange Schlange zu bilden, die auf dem Spielplatz von der Schaukel bis zur Rutsche reicht. Sind eure Arme zu kurz, sucht Stöcke oder anderes, um die Lücken zwischen euch zu füllen!.“
- Bilderrätsel: „Was/Wo könnte das sein?“
Eine Schatzsuche will gut vorbereitet sein und das vorherige Erkunden und Abgehen der Strecke, um Inspiration und Fragen zu sammeln, ist einfach unerlässlich.
Warum dabei nicht gleich die Digitalkamera mitnehmen? Aus den unterwegs gemachten Bildern lassen sich tolle Rätsel kreieren:
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- „
Wo ist dieses Graffiti zu finden?“,
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- „
Findet diese Abzweigung im Feld und geht dort links entlang!“,
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- „
Wie viele dieser Apfelbäume stehen in einer Reihe am Wegrand?“.
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- Für die letzte Station
(„Kehrt hierhin zurück!“)
- kann man das eigene Haus fotografieren, den Kindern vom Bild aber nur einen Ausschnitt zeigen oder das Bild zu einem Puzzle zerschneiden, damit sie ein wenig zu rätseln haben.
- Nicht der Nase, sondern dem Kompass nach!
Auch dies bedarf sorgfältiger Planung, aber für eine echte Schatzsuche ist ein echter Kompass natürlich ein authentisches Hilfsmittel – sofern man den Kindern zuvor eine kurze Einweisung in dessen Funktionsweise gegeben hat.
So kann eine Schatzsuche zum Beispiel beginnen:
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- „
Geht aus der Haustür heraus und zuerst in Richtung Süden! Trefft ihr auf eine Kreuzung/einen Baum/eine Hauswand, biegt in Richtung Westen ab!“
- Rechts oder links entlang?
Besonders spannend ist es, wenn die Kinder anhand ihrer Antworten bestimmen, wohin der Weg sie führt.
So kann eine Aufgabe beispielsweise lauten:
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- „
Zählt nun von der Telefonzelle bis zur nächsten blauen Parkbank die Gullydeckel auf dem Weg. Sind es mehr als 5, geht an der nächsten Abzweigung links, sind es weniger, geht rechts entlang!“
- Alternativ kann man auch bewusste einige Irrwege und Sackgassen einbauen, um den Weg etwas zu verlängern, oder sich bei angekündigt schlechtem Wetter nie allzu weit vom Haus entfernen zu müssen.
- Bildquelle: © unsplash.com/ ellladee
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