Sport im Winter? Für Skiläufer und aktive Eissport-Freunde stellt sich diese Frage wohl gar nicht. Denn oft herrschen erst in den kalten Monaten ideale Bedingungen für ihre sportlichen Aktivitäten. Dann heißt es: Raus auf die Bretter, die Kufen unter die Füße geschnallt. Und los geht es!
Auch passionierten Läufern und Radlern kann winterliches Wetter so schnell nicht anhaben. Solange Straßen und Wege sicheres Fortkommen ermöglichen und nicht gerade sibirische Kälte herrscht.
Das alles ist bekannt. Und dennoch mag man als Eltern vor Fragen wie den Folgenden stehen. Wie handhaben, wenn der Nachwuchs ganzjährig eine Sportart unter freiem Himmel betreibt? Und bei der keine oder kaum eine Winterpause im Trainingsplan steht? Viele Kinder scheinen doch ohnehin ständig erkältet zu sein. Sie dann noch zusätzlich an einem kalten Nachmittag in früher Dunkelheit in der Kälte herumlaufen lassen? Wo sie womöglich erst schwitzen, während sie sich völlig verausgaben? Und danach schnell unterkühlen können, wenn sie die wohlgemeinten Hinweise wie „Jacke zu, Mütze auf!“ mal wieder nicht ernst nehmen?
Den ganzen Winter über draußen trainieren? Das sind gute Gründe, die dafür sprechen!
Wer selber schnell fröstelt und den Winter am liebsten drinnen verbringt, für den mag die folgende Vorstellung wenig reizvoll sein. Bei Kälte mit Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und dazu womöglich bei Niesel und Nebel einem Ball hinterherjagen. Und dabei noch viel Spaß haben! Das klingt in den eigenen elterlichen Ohren doch eher anstrengend und unangenehm? Verständlich.
Die Erfahrung zeigt jedoch: Leidenschaftliche junge Kicker hält so schnell nichts von ihrem Lieblingssport ab! Sie scheuen weder Wind noch Wetter. Und auf einer frischen Schneedecke zu spielen ist ein besonderes Erlebnis für alle, die in wenig schneeverwöhnten Regionen aufwachsen.
Und das ist auch gut so! Denn einerseits lebt eine Mannschaft vom Zusammenhalt. Und da ist es praktisch undenkbar, dass einzelne Spieler oder Spielerinnen sich für längere Zeit „raus tun“. Andererseits ist regelmäßiges Training in der ansonsten eher bewegungsarmen Winterzeit eine Wohltat für Körper und Seele. Dabei können Kinder sich auspowern und überschüssige Energie loswerden. Sie finden einen Ausgleich zum Sitzen in der Schule und daheim. Und tun überdies Gutes für ihre Kondition und Muskelkraft.
Ja, das könnten sie theoretisch natürlich auch in einer gut beheizten Halle. Aber der Luxus, für alternative Trainingseinheiten in eine solche ausweichen zu können, ist wahrlich nicht jedem Verein vergönnt.
Das Zwischenfazit daher: Wenn die Bedingungen stimmen, spricht bei gesunden Kindern nichts gegen Training draußen bei Kälte und Dunkelheit. Sprich: Solange kein Regen bei winterlichen Temperaturen fällt und diese nicht weit unter dem Nullpunkt liegen. Und der Nachwuchs bestens gerüstet ist gegen die Witterung!
So kommen sportliche Kinder gut durch den Winter
Das A und O beim winterlichen Training im Freien ist natürlich eine gute Auswahl hochwertiger Trainingskleidung im Schrank. Dabei gilt: Mehrere dünne Schichten, die man bei Bedarf aus- und wieder anzieht, sind besser als wenige dicke.
Eine gute Basis bildet Funktionskleidung, die einerseits warm hält. Die andererseits maximale Bewegungsfreiheit ermöglicht, wenn das Kind sie unter den normalen Fußballsachen trägt. Die eng am Körper wie eine zweite Haut sitzt und dank ihrer Materialzusammensetzung Feuchtigkeit von der Haut ableitet. Solche Shirts und Hosen sind eine lohnenswerte Anschaffung. Und damit man diese nicht ständig waschen muss, sollte man idealerweise so viele Garnituren davon bevorraten, wie Fußballtermine wöchentlich anstehen.
Darüber können Kinder je nach Wetterlage kurze oder lange Fußballhose und Trainingsshirt kombinieren. Und bei sehr kühler Witterung zusätzlich eine Trainingsjacke, die idealerweise winddicht und mindestens regenabweisend sein sollte. Sinnvolle Ergänzung sind eine Trainingsmütze oder ein Stirnband sowie Trainingshandschuhe. Und dazu ein Rundschal mit den selben guten Materialeigenschaften wie die der restlichen Bekleidung.
Wann fällt das Training besser aus?
Keine Frage: Ein krankes Kind gehört üblicherweise ins Bett. Und ein kränkelndes in sein warmes Zuhause anstatt auf den Fußballplatz. Niesen, Husten und Müdigkeit, das sind bekanntlich einige der typischen Anzeichen für eine Erkältung im Anmarsch. Beobachten Sie Ihr Kind bei diesen genau und entscheiden Sie individuell, ob das Training aufgrund dessen besser ohne es stattfindet. Mit Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Frösteln legt es auf jeden Fall besser eine Trainingspause ein und kuriert sich aus.
Was ist für das Training im Winter überdies sinnvoll?
Im Sommer, da ist alles so „easy“! Stutzen, Schuhe, Trikot, Hose an, rauf aufs Fahrrad (mit Fahrradhelm natürlich) und auf geht’s Richtung Fußballplatz. Im Winter steht vor dem Betreten des Platzes hingegen oft erst mal das Umziehen. Das Ablegen der dicken Winterjacke, der dicken Handschuhe, der Warnweste, das Tauschen der Winterboots gegen Fußballschuhe. Damit danach in der „Umkleide“ nichts lose rumliegt, ist ein großer Rucksack sinnvoll.
In diesem sollten auch Taschentücher Platz finden, falls die Augen in der Kälte gerne tränen oder die Nase mal läuft. Empfehlenswert ist auch eine Thermoskanne für Getränke. Zwar muss kein heißer Tee im Gepäck sein. Eiskalt sollten Getränke aber ebenso nicht werden, wenn sie am Spielfeldrand auf die Trinkpause warten. Und genug zu trinken ist natürlich auch im Winter Pflicht! Selbst wenn das Bedürfnis danach womöglich kleiner ist als im Sommer.
Damit es beim Umziehen schnell geht, sollten Kleidung und Schuhe es dem Kind einfach machen. Fußballschuhe mit Klettverschluss sind beispielsweise sehr praktisch, wenngleich man sie in größeren Größen immer schwieriger finden mag. Sie verhindern einerseits, dass Schnürbänder erst zur Stolperfalle werden. Und andererseits ist es einfach lästig, nasse, kalte, schmutzige Schnürbänder mit Handschuhen an den Händen wieder zur Schleife zu drapieren.
Und zu guter Letzt muss das Kind natürlich sicher zum Training und zurück kommen. Am kommenden Freitag gibt es passend dazu bei uns einen Artikel zum Thema „Sicher Radfahren in der dunklen Jahreszeit“.
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