Kennt man ein typisches Familienauto, kennt man sicherlich nicht alle, aber viele:
Ein paar Krümel hier, ein leeres Gummibärchentütchen dort, dazu Spuren, die einen an den letzten Waldspaziergang in matschigen Gummistiefel erinnern lassen, und dazwischen verstreut ein wenig Kleinkram wie Haargummis, Centmünzen, Sammelsticker, Eisstielchen… .
Nicht gerade der schönste Anblick, der sich da häufig bietet, aber immerhin ein sehr vertrauter.
Und ungemein beruhigend obendrein, weil man merkt: Auch bei anderen, ansonsten sehr um Ordnung und Sauberkeit bemühten Familien ist das Auto eine Schwachstelle.
Den nicht gerade erfreulichen Anblick mag man noch ertragen. Auf piksenden Krümeln zu sitzen beeinträchtigt da doch schon erheblich mehr das Wohlbefinden.
Gerade vor langen Urlaubsfahrten heißt es also gerne: Noch einmal wird Staub gesaugt und der feuchte Lappen geschwungen, damit allein schon der Anblick des picobello geputzten Autos Vorfreude auf die Reise macht (oder zumindest die Aussicht auf viele, viele Stunden auf der Autobahn erträglicher erscheinen lässt…).
Kurz darauf wird sich dennoch mit großer Wahrscheinlichkeit wieder die einfache Gleichung bewahrheiten:
Sauberes Auto + Kinder = Eine Kombination, die im Alltag nicht wirklich gut zu funktionieren scheint.
Vielleicht bleibt es mit den folgenden Tipps nicht dauerhaft „porentief rein“ im Auto.
Aber wenigstens ein wenig sauberer, damit nach der Rückkehr aus den erholsamen Ferien nicht gleich wieder zu Wischeimer und Staubsauger gegriffen werden muss.
1.) Essen und Trinken? Idealerweise bei Pausen auf dem Rastplatz!
Nichts spricht gegen einen Schluck reinen Wassers während der Fahrt.
Auf klebrige oder farbintensive Getränke wie Limonade oder Säfte wird im Auto jedoch besser verzichtet, denn wer möchte sich in der kostbaren Urlaubszeit schon mit der Entfernung von Saftflecken beschäftigen?
„Muss“ während der Fahrt gegessen werden, gilt es, auf Speisen zurück zu greifen, die wenige Spuren hinterlassen.
Ein Butterbrot mit Salami oder Käse (sofern geruchstechnisch allen Auto-Insassen zumutbar und unter der Bedingung, dass feuchte Tücher für die provisorische Reinigung von fettigen Fingern mit an Bord sind) oder ein Müsliriegel lassen sich ganz manierlich und bröselfrei verzehren.
Anders sieht es bei fast allem aus, das Kinder so richtig gerne snacken:
Cracker, Kekse, Salzstangen, Reiswaffeln zum Beispiel lassen sich kaum ohne herab fallende Krümel essen und sollten daher besser unter freiem Himmel verzehrt werden.
Eher ungünstig auch: Alles, das bei Wärme die Konsistenz verändert.
An sich ist ein schnell gegessener Schokoriegel fleckentechnisch betrachtet ja kein Problem. Aber: Herrschen sommerliche Temperaturen und der Riegel wird zudem länger als nötig in der Hand gehalten… . Die Folgen brauchen hier wohl nicht näher erläutert zu werden… .
Auch Gummibärchen hinterlassen zwar „unter Normalbedingungen“ unmittelbar keine Flecken auf Sitzbezügen, aber warme kleine klebrige Hände, in denen die beliebten Süßigkeiten zu lange festgehalten wurden, verteilen eine ebenso klebende Schicht, an der Schmutz und Staub wiederum wunderbar Halt finden.
2.) Schuhe ausziehen!
Während langer Fahrten spielt Bequemlichkeit eine große Rolle.
Barfuß oder in Socken im Auto ist es nicht nur gemütlicher für alle, die nicht am Steuer sitzen; nach einer Pause ohne Schuhe wieder ins Auto zu steigen, verhindert gleichzeitig unschöne Spuren an den Rückseiten der Vordersitze und auf den Sitzpolstern.
Im Kofferraum wird sich „unter Urlaubsbedingungen“ zwar kaum Platz finden für Plastikwannen, in denen schmutzige oder staubige Schuhe untergebracht werden können, aber eine einfach Automatte aus Gummi, so platziert, dass für alle genügend Beinfreiheit bleibt, leistet auch im Fond gute Dienste.
3.) Müll? So wenig wie möglich!
Natürlich ist es am Besten, Müll von vornherein gar nicht erst entstehen zu lassen.
Das kann bedeuten: Wieder befüllbare Trinkflaschen statt Trinkpäckchen (alternativ bietet sich auf ruckelfreier Fahrt auch an: Große Mineralwasserflasche + ein stapelbarer Kunststoffbecher pro Person), Kekse, die schon vor der Abfahrt in Brotdosen umgefüllt wurden, belegte Brote statt Snacks, die einzeln verpackt in Folie daher kommen… .
4.) Schonbezüge für die Sitze?
Zugegeben: Neben geschmackvollen gib es auch einige sehr „gewöhnungsbedürftige“ Designs im Handel, die man nicht unbedingt im eigenen Auto haben möchte. Aber wenn es denn dem günstigen Schutz der Polster dient…
Spätestens, wenn das Auto eines Tages ausgedient hat und einen neuen Besitzer finden soll, macht es einen wunderbaren Eindruck, wenn die darunter geschonten Sitzbezüge fleckenfrei und noch fast „wie neu“ sind!
5.) Hängeaufbewahrung für den Vordersitze
Alles sollte seinen Platz im Auto während der Fahrt haben, auch eventuell anfallender Müll. Wichtig ist, dass dieser gut erreichbar ist, auch schon für die jüngeren Mitfahrer.
In einer Hängeaufbewahrung an der Rückseite des Vordersitzes angebracht können nicht nur „Schätze“ wie mp3-Player und anderes Beschäftigungsmaterial griffbereit platziert werden.
Ein Fach kann auch für Bonbonpapierchen und Co. reserviert werden, damit weniger davon später zwischen den Sitzen heraus gepickt werden muss.
6.) Für Malheurs, die trotz allem passieren
Es gibt Kinder, die bei Autofahrten zu Übelkeit neigen.
Mit einigen vorausschauenden „Vorsichtsmaßnahmen“ kann man präventiv versuchen, das Problem zu lindern oder zu umgehen.
Gefeit davor, dass sich ein Kind einmal ins Auto übergibt – ob wegen Reiseübelkeit, verdorbenem Magen oder akuter Krankheit – ist man hingegen nie, kann aber die Folgen dank guter Ausrüstung im Wagen ein wenig abmildern:
– In den Seitenfächern oder anderswo sollten sich griffbereit für Kinder stabile Müllbeutel befinden.
– Als „Erste Hilfe“-Mittel gegen Flecken eigenen sich anschließend Mineralwasser (falls griffbereit ein paar Tropfen möglichst farbloses Spülmittel dazu) und eine Küchenrolle, nachdem das Gröbste entfernt wurde.
– Auch Katzenstreu kann hilfreich sein, weil es Feuchtigkeit aufsaugt.
– Um eine möglichst angenehme Weiterfahrt zu Ermöglichen, sollte zudem ein kleines Fläschchen Textilerfrischer im Handgepäck sein.
Generell sollte jedoch gelten: Sich lieber später daheim in Ruhe und mit den geeigneten Mitteln oder mit professioneller Hilfe den Verschmutzungen widmen, bevor man den Fleck in verständlicher Hektik noch hartnäckiger ins Polster reibt!
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