Am heutigen Freitag gibt es an dieser Stelle einen Spieletipp, der vielleicht nicht mehr zu den „taufrischsten“ auf dem schier unendlich großen Spielemarkt gehört, aber im Haushalt der abc-mama nach wie vor gerne und mit Begeisterung gespielt wird.
Und weil es auch sonst schon zu den Klassikern unter den Kinderspielen zu zählen ist, ist dieses Spiel unsere heutige Empfehlung für fröhliche Stunden.
2004 wurde es zum „Kinderspiel des Jahres“ gekürt, an Reiz und Spielspaß hat es seitdem nichts verloren: „Geistertreppe“, ein flottes, witziges und dabei wunderbar einfaches Spiel für bis zu vier Mitspielern ab 4 Jahren aus dem Hause „Drei Magier Spiele“.
Der erste große Pluspunkt: Das fantastische Spielmaterial.
Zum einen ist da der stabile, etwa 50 x 50 cm große Spielplan, der die im Mondlicht liegende steinerne Schlosstreppe zeigt, deren 22 Stufen es zu erklimmen gilt. Hier und da lauert ein niedlich gezeichneter kleiner Geist, so dass das Ganze einfach wunderschön anzusehen ist.
Zum anderen gehört natürlich das restliche Spielmaterial dazu, komplett sehr schön aus Holz gearbeitet: Vier Spielfiguren in vier unterschiedlichen Farben, die etwas größer sind als die üblichen „Holzpüppchen“ und die Mitspieler freundlich anlächeln, dazu in denselben Farben vier Holzplättchen und die vier Geister, in die sich die Holzfigürchen nach und nach „verwandeln“.
Der zweite große Pluspunkt von „Geistertreppe“: Die einfachen Regeln.
Gerade mal eine Doppelseite im – wiederum sehr liebevoll illustrierten – Anleitungsheft umfasst das Regelwerk.
Jeder Spieler die Spielfigur seiner Farbe auf die erste „Stufe“ des Spielfeldes. Ziel ist es selbstredend, die Spielfigur mit der eigenen Farbe als erstes ins Ziel zu bringen.
Reihum wird dazu gewürfelt. Wer eine Zahl würfelt, setzt seine Figur stets so viele Felder weiter wie der Würfel vorgibt. Zeigt der Würfel jedoch einen Geist, wird eine – die eigene oder eine andere – Spielfigur in einen Geist verwandelt.
Sind jedoch im Spielverlauf bereits alle Figuren zu Geistern geworden, heißt es „Aufpassen!“, wenn ein Geist gewürfelt wird, denn dann dürfen zwei Geister auf dem Spielfeld gegeneinander vertauscht werden.
Ideal, um seinen Mitspieler den Weg bis zum Ziel gehörig zu verlängern. Vorausgesetzt, man weiß noch, unter welchem Geist sich die eigene Spielfigur befindet… .
Selbst, wenn man eisern den Überblick behalten hat und seine Spielfigur stets fest im Blick zu haben glaubt: Richtig kniffelig wird es, wenn man mit der vorgeschlagenen Zusatzregel spielt. Statt die Positionen zweier Geister auf dem Spielfeld gegeneinander zu tauschen, darf auch die Spielerfarbe getauscht werden!
Da nützt es plötzlich nur noch wenig, noch die Position der bis dato eigenen, beispielsweise grünen Spielfigur zu kennen, wenn man plötzlich die rote Figur zuerst ans Ziel bringen muss um zu gewinnen.
Wer schlussendlich gewinnt, bleibt daher besonders bei vier Mitspielern oft gar nicht so klar, wie man beim ersten Lesen der Regeln („Ach, das ist ja einfach!“) vielleicht denkt.
Am Ende erleben große wie kleine Mitspieler nicht selten große Überraschungen. „Das kann doch nicht sein…!“, „Meine Spielfigur war doch ganz sicher unter diesem Geist…!“
Gerade dies macht Pluspunkt drei aus: Kinder haben bei diesem Spiel oft Vorteile gegenüber vermeintlich überlegenen erwachsenen Mitspielern, weil sie sich die Positionen der Spielfiguren auch nach mehreren Spielrunden oft noch besser merken können, während bei den Eltern Konzentration und Merkfähigkeit bereits zu wünschen übrig lassen.
Überhaupt ist es eines der nicht so häufig zu findenden Spiele, die zusammen von Erwachsenen und Kleinen, Eltern und Geschwistern verschiedenen Alters immer wieder prima zusammen gespielt werden können.
Sicherlich steht eine ausgeklügelte Taktik hier nicht im Vordergrund, aber es schult die Konzentrations- und Merkfähigkeit, ist ein flottes Spiel, bei dem niemand lange warten muss, bis er am Zug ist, und jeder wird am Ende mal als Gewinner oder Zweiter, Dritter, Vierter im Ziel da stehen.
Und ob man nun gewonnen hat oder nicht: ein Riesenspaß ist das hochwertige Familienspiel „Geistertreppe“ eigentlich immer. Eine Runde dauert selten länger als 10 Minuten, das Spiel ist zwischendurch in Sekundenschnelle für die nächste Partie wieder aufgebaut und eine Revanche damit zeitlich fast immer drin!
Am meisten Spaß macht es natürlich, wenn sich vier Mitspieler beteiligen, aber auch für 2 oder 3 Mitspieler halten die Regeln Varianten für großen Spielspaß bereit!
„Geistertreppe“ von „Drei Magier Spiele“ ist wahrlich ein Spiel für Mitspieler „von 4 bis 99 Jahren“ , das zu einem Preis von etwa 23 Euro im Handel erhältlich ist.