Über die Montessori-Pädagogik
Die Montessori-Pädagogik versteht sich als ein pädagogisches Bildungskonzept, das davon ausgeht, dass Kinder intrinsisch motiviert zur Welt kommen und mit einer dauerhaften kindlichen Neugier selbstständig die Welt entdecken und lernen wollen. Das Kind wird dabei als individuelles Wesen betrachtet, das im Verlauf seines Lernprozesses zwar Begleitung und Unterstützung benötigt, Lernerfahrung aber ohne die Einwirkung von außen erleben soll. Innerhalb der durch den Erzieher vorgegebenen Lernumgebung entscheidet sich das Kind frei und selbstbestimmt, worin es sich erproben möchte. Dies soll jedes Kind individuell, entsprechend seines eigenen Tempos und Rhythmus, tun. Ein Vergleich mit anderen Kindern, sowie die Orientierung an strikten Lehr- und Lernplänen ist in diesem pädagogischen Bildungskonzept von Montessori nicht vorgesehen. Bei ihrer pädagogischen Wirkweise folgt Maria Montessori dem Leitspruch: „Hilf mir, es selbst zu tun!“.
Montessori im Alltag anwenden – Die wichtigsten Kindermöbel im Überblick
Um Montessori im Familienalltag anzuwenden, empfiehlt es sich auf entsprechendes Mobiliar zurückzugreifen, das die Umsetzung der Theorie, durch das Einbeziehen von Montessori Möbeln, unterstützt:
1. Der Kindertisch mit Stühlen:
Um dem Kind die Teilhabe an alltäglichen Tätigkeiten zu ermöglichen, ist es ratsam einen Tisch und Stuhl auf Höhe des Kindes zu platzieren, an dem es ohne fremde Hilfe aktiv sein kann. Um beim Arbeiten am Tisch nicht abgelenkt zu werden, sollte das Mobiliar möglichst schlicht gestaltet und qualitativ hochwertig verarbeitet sein. Zur Eindämmung des Verletzungsrisikos, empfiehlt sich ein Tisch mit abgerundeten Kanten. Neben der Mithilfe bei der Zubereitung von Mahlzeiten, kann die Kindersitzgruppe zum Basteln und Entdecken genutzt werden. Darüber hinaus bieten Kindersitzgruppen bei der Nutzung von mehreren Kindern die Möglichkeit der Erprobung der sozialen Interaktion. Tipp: Mit einer durchsichtigen Tischfolie als Tischschutz schützen Sie den Kindertisch vor Kratzern und Flecken und können die Oberfläche bequem mit einem feuchten Tuch reinigen.
2. Das Kinderbett im Montessori Kinderzimmer:
Ein Kinderbett, das im Sinne von Montessori funktioniert, sollte sehr niedrig sein, damit das Kind selbstständig und ohne Hilfe in das Bett ein- und aussteigen kann. Das Risiko des herausfallen wird hiermit ebenso minimiert.
3. Das Bücherregal für Kinder nach Montessori:
Den wichtigsten Aspekt für ein Kinderregal bildet die Struktur. Kinder müssen sich im Regal zurechtfinden können. Jedes Spielzeug sollten seinen festen Platz erhalten. Die Gestaltung des Regals sollte offen gehalten werden, um dem Kind den Zugang und die Interaktion mit vorhandenen Materialien zu erleichtern. Das Verstauen der Spiel- und Lernmaterialien in Kisten (entsprechend der thematischen Zusammengehörigkeit) bietet ebenfalls Struktur. Die Fronten der jeweils verstauten Kisten können mit Symbolkarten versehen werden, anhand derer das Kind versteht, welcher Inhalt sich jeweils darin befindet.
4. Der Lernturm:
Der Lernturm versteht sich als Instrument (moderner Zeiten), mit deren Hilfe Kinder durch die Benutzung einer Steherhöhung sicher auch höhere Flächen problemlos erreichen. Insbesondere zum Erreichen des Waschtischs im Badezimmer, zum Zähneputzen oder Hände waschen, aber auch in der Küche oder dem Kinderzimmer kann ein Lernturm hilfreich sein. Als Alternative bietet sich auch ein klassischer Kinder Tritthocker an.
5. Montessori Kleiderschrank:
Mithilfe eines gut strukturierten Kinderkleiderschrank kann auch das eigenständige An- und Ausziehen des Kindes früh trainiert werden. Sobald das Kind Interesse daran zeigt, dies selbst zu tun, sollte es dabei unterstützt werden. Am besten eignet sich hierzu Kleidung, die praktisch ist und sich leicht und einfach an- und ausziehen lässt. Damit das Kind seine Kleidung selbstständig findet, empfiehlt sich hier, ebenso wie bei der Gestaltung des Kinderregals, der Einsatz von Symbolkarten, die dem Kind den Inhalt verständlich machen. Darüber hinaus ist es wichtig, Kleidung so im Kleiderschrank anzuordnen, dass das Kind seine Kleidung eigenständig finden kann (eine Schublade mit Socken, eine Schublade mit Hosen, …). Neben Schubladen kann auch eine Kleiderstange auf Kinderhöhe zum Einsatz kommen. So kann das Kind seine Kleidung direkt begutachten und die Wahl fällt leichter. Es sollte darauf geachtet werden, dass nur Kleidung zur Verfügung steht, die der Jahreszeit angemessen ist. So können unnötige Diskussion mit dem Kind vermieden werden.
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