Gartenratgeber, Fernsehbeiträge, Hochglanzmagazine: Sie alle laden doch ein, von perfekten Gärten zu träumen. Von blühenden kleinen Paradiesen, an denen man sich einfach nicht sattsehen kann und in denen alles optisch einwandfrei harmoniert. Und das, obwohl alles so zufällig und spielerisch arrangiert zu sein scheint.
Wer tatsächlich an so einem atemberaubenden „Traumgarten“ arbeitet, weiß jedoch eines sicher. Dem Zufall sollte man bei der Gartenanlage und -pflege nichts überlassen. Statt spielerischer Leichtigkeit bedarf es bei der Gartenarbeit hingegen oft schweißtreibender Muskelkraft. Und ist endlich alles mal so, wie es sein soll? Dann kommt man trotzdem deutlich seltener zum Zurücklehnen und Genießen als erwünscht!
Gartenarbeit = Sisyphosarbeit?
Schließlich ist der Rasen mindestens einmal in der Woche zu mähen. Nach jedem sommerlichen Regenschauer schießen zwar erfreulicherweise die Stauden in die Höhe. Aber eben leider auch unerwünschte Gewächse in Beeten und Fugen. Und: Irgendwas ist doch eigentlich immer zu erledigen, wenn man Haus und Garten sein Eigen nennt. Die Arbeit hört indes nie auf. Möge man sich noch so sehr wünschen, dass man einfach mal einen Schlussstrich ziehen könnten. An einem Punkt, an dem man guten Gewissens sagen könnte: „Alles perfekt! Ruhe für ein paar Wochen!“.
Dieser Fall wird jedoch sicherlich niemals eintreten. Und deshalb heißt die wohl beste Lösung? Den ganzen Aufwand im Garten möglichst auf ein Minimum zu reduzieren! Das kann selbstredend bedeuten, einmal Geld und Zeit zu investieren, um dazu eine gute Grundlage zu schaffen. Diese zahlt sich jedoch auf Dauer aus, wenn man dafür schließlich mehr Freizeit zurückbekommt! Freizeit, in der man sich dann einfach mal in den Garten legen und zufrieden den Blick schweifen lassen kann.
Ein guter Anfang auf diesem Weg? Typische „Zeiträuber“ bei der Gartenpflege entdecken! Auf dass man diese danach zielstrebig ausmerzt!
Wir haben im Folgenden 4 solcher enttarnt und zeigen mögliche Alternativen und Lösungsvorschläge dazu auf.
1. Grasflächen, die man von Hand bearbeiten muss
Rasenmähen ist effizient, denn schnell bringt man mit dem Mäher viele Halme auf eine Länge. Ineffizient und zeitaufwändig wird es hingegen dort, wo man von Hand nacharbeiten muss. Daher: Achten Sie bei Neupflanzungen von Büschen etc. im Rasen darauf, dass rundherum Platz zum Umfahren mit dem Rasenmäher bleibt. Gestalten Sie Rasenflächen zudem idealerweise in fließenden Konturen, an denen der Rasenmäher entlang mähen kann. Ecken und Winkel hingegen führen hingegen fast immer dazu, dass man einzelne Halme mit der Hand kürzen muss.
Perfekt ist es natürlich, wenn es gar keine Rasenkanten gibt, die eine entsprechende Schere erfordern. Dies gelingt, indem man Beete ebenerdig mit Rasenkantensteinen einfasst. Denn diese kann man üblicherweise mit dem Rasenmäher überfahren.
2. Pflegeaufwändige Bodenbeläge
Der perfekte Belag für Terrassen? Darüber scheiden sich schon allein, was die Optik betrifft, die Geister. Holz ist natürlich, warm, gemütlich, aber eben auch pflegeintensiv.
Stein kann je nach Art und Verlegung eigentlich alles sein. Kühl, edel und dezent beispielsweise. Er kann der Terrasse genauso erlesenen, mediterranen Charme verleihen oder sie einladend ländlich und rustikal erscheinen lassen. Man kann Steinplatten in strenger geometrischer Anordnung, aber auch willkürlich angeordnet oder in Mustern verlegen. Zur Pflegeleichtigkeit tragen in vielen Fällen Fugenfüllungen bei, die wasserdurchlässig sind, aber Unkraut dennoch sicher trotzen.
Die relativ neuen WPC (Wood Polymer Composites)-Terrassendielen wiederum splittern im Gegensatz zu Holz nicht und bedürfen deutlich weniger Pflege. Aber sie sind eben nicht hundertprozentig natürlich.
Bei diesen und weiteren Optionen sollte man sich viel Bedenkzeit für die Neuanlage einer Terrasse nehmen. Denn diese bedeutet einerseits in der Regel hohe Kosten und viel Aufwand. Und andererseits eine Entscheidung für viele Jahre. Den ultimativen Belag, der keinerlei Pflege erfordert, um ansehnlich zu bleiben, gibt es indes nicht! Je mehr Feuchtigkeit, je weniger Sonne und Wind, in desto höherem Maße muss man mit Grünbelägen rechnen.
Bleibt unterm Strich, wie leicht und mit welchem Gerät diese unkompliziert zu entfernen sind. Und mit welchen Mitteln und welchem Aufwand man regelmäßig die ursprüngliche Optik wieder herstellen kann. Auf robusten Untergründen kann da kurzerhand der Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen. Bei empfindlichen Hölzern ist jedoch zunächst Handarbeit mit dem Schrubber gefragt. Und anschließend zum Beispiel das Auftragen eines geeigneten Öles.
Kurzum: Wünschen Sie sich eine pflegeleichte Terrasse, entscheiden Sie nicht nur unter optischen Gesichtspunkten. Informieren Sie sich auch ausführlich über Pflegehinweise zum neuen Belag!
3. Gartenbereiche, die nicht klar getrennt sind
Eine vernünftige, dauerhafte und ansehnliche Beeteinfassung macht das Schneiden von Rasenkanten leicht. Oder vermeidet es, wie oben bereits erwähnt, gar gänzlich. Sie verhindert, dass Pflanzen aus dem Beet in den Rasen wachsen, und umgekehrt. Und sorgt dazu einfach für einen gepflegten Eindruck.
Leicht anzubringen, wetterbeständig, dazu ansprechend in der Optik und gar nicht so kostspielig? Das sind beispielsweise Aluminium-Rasenkanten. Diese kommen in Form von langen Blechen daher, die man senkrecht im Erdreich an der gewünschten Stelle platziert. Diese kann man aneinander befestigt dabei praktisch auf beliebige Länge erweitern. Und überdies sind mit ihnen aufgrund ihrer Biegsamkeit nicht nur für schnurgerade, sondern auch runde oder geschwungene Beeteinfassungen möglich.
4. Unkraut
Unkraut? Was das genau ist, liegt zweifelsohne immer im Auge des Betrachters. Manch einem ist bereits das einzelne Gänseblümchen im Rasen ein Dorn im Auge. Bei anderen hört der Spaß erst auf, wenn man Stauden zwischen ungebetenem Grünzeug suchen muss.
Eine derzeit häufig zu sehende Lösung sind mit Steinen bedeckte Flächen mit mehr oder weniger üppiger Bepflanzung. Manche dienen gar primär der aufgeräumten Optik und kaum mehr der Begrünung. Untendrunter ein Vlies oder eine Folie gegen Unkraut – und Wildwuchs hat kaum mehr eine Chance.
Steine sind jedoch zu kühl, zu steril für den Familiengarten? Überdies hat man ein Herz für kleine Lebewesen? Dann kann man dem Unkrautwuchs natürlich auch anders Einhalt gebieten. Rindenmulch oder Pinienrinde in ausreichender Schichtdicke können die Ausbreitung ungeliebter Gewächse fast ebenso effektiv eindämmen. Obgleich unter ihnen viel Leben herrscht!
Nimmt man ein Stück Mulch hoch, sieht man, dass darunter viel Lebensraum für Tiere ist. Einziger „Haken“ an der Sache? Das wissen auch Vögel, Igel und andere Gartenbesucher. Und so kommt es, dass diese bei der Futtersuche Mulch oder Rinde schon mal aus dem Beet heraus befördern. Je gröber jedoch die Rinde, desto schneller ist sie wieder an Ort und Stelle gebracht. Und das kostet auf jeden Fall weniger Zeit als permanentes und lästige Unkrautzupfen auf allen Vieren.
Bildquelle: © bigstock.com/ Gorilla
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