Das Gefühl kennen wohl alle Eltern: Solange Kinder noch klein sind, überkommt einen eine gewisse Unruhe, sobald Wasser in der Nähe ist.
Ob Gartenteich oder Badesee, ob Meer, ob Hallenbad oder Freibad: Wasser übt einfach eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus und kann sich dabei so schön und friedlich präsentieren, dass Kinder – von Natur aus nun mal in der Regel unbedarft – nicht die Gefahren wittern, die mit einer überraschend kräftigen Welle am Strand, der unterschätzten Tiefe eines Schwimmbads oder auch nur dem völlig harmlos scheinenden Gartenteich verbunden sein können
Die Kinder werden größer, entwickeln ein besseres Bewusstsein für Gefahrenquellen und werden Gewässern mit mehr Respekt begegnen.
Und dennoch: Solange sie nicht richtig gut, ausdauernd und sicher schwimmen können, bleibt die innere Unruhe, wenn an einem schönen Sommertag am Strand, See oder Pool Wasser in der Nähe ist.
Ein Schwimmkurs fürs Kind!
Wenn Kinder möglichst früh sicher schwimmen können, kann es nicht nur das Leben aller entspannter machen, sondern vor allem für das Kind selbst lebensrettend sein!
Daher: Ein Schwimmkurs sollte her! Möglichst früh, damit das Kind nicht erst in der knappen Zeit des Schulschwimmens Gelegenheit bekommt, sein Seepferdchen zu machen und weitere Schwimmabzeichen abzulegen.
Möglichst in der Nähe. Wenn es geht, bitte nicht allzu teuer. Und idealerweise zu Zeiten, die sich gut mit den eigenen Arbeitszeiten und anderen Terminen vereinbaren lassen.
Was schwierig klingt, ist es häufig auch! Immer mehr Hallenbäder werden geschlossen, die Quote der Nichtschwimmer am Ende der Grundschulzeit ist beunruhigend hoch. Schwimmkurse sind vielerorts Mangelware, Wartelisten sind lang.
Was also tun?
1.) Erkundigen Sie sich, welche Angebote es überhaupt gibt
Es gibt keine zuverlässigeren und umfassenderen Quellen als bekannte und befreundete Eltern, in diesem Fall jene mit schon etwas älteren Kindern.
Wo haben deren Kinder schwimmen gelernt?
Wann ist es ihrer Meinung nach sinnvoll, mit einem Kurs zu beginnen?
Welche Erfahrungen haben sie in Bezug auf Wartezeiten und Kosten gemacht?
Mit etwas Glück entdeckt man, dass es mehr Schwimmkurse in der Nähe gibt als man zunächst vermutet hätte.
Natürlich ist das städtische Hallenbad eine gute Anlaufstelle, aber vielleicht gibt es auch das eine oder andere Bad in der Nähe, in dem Kinderschwimmkurse verschiedenster Anbieter statt finden, zum Beispiel in Bewegungsbädern von Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Gesundheitszentren.
Natürlich ist auch das Internet eine gute Anlaufstelle, um Angebote zunächst zu finden, sich detaillierter zu informieren und einen ersten Eindruck zu gewinnen.
2.) Kompakt, länger, dauerhaft?
Kindern, die in der Ganztagsschule betreut werden, bleibt oft nicht viel vom Nachmittag. Ebenso lässt es sich elterlicherseits nicht unbedingt mit den Arbeitszeiten vereinbaren, schon früh nach der Mittagszeit in der Schwimmhalle zu sitzen.
Ein wesentliches Kriterium, das der Schwimmkurs daher erfüllen muss: Er muss sich gut mit dem Familienkalender vereinbaren lassen.
Sind „normale“ Schulwochen ohnehin schon voll mit Terminen (Zeit zum Ausruhen und fürs freie Spiel muss schließlich auch noch bleiben!), ist ein Ferienschwimmkurs vielleicht das Richtige. Über einen kurzen Zeitraum findet dieser in der Regel an mehreren Wochentagen statt und kann so schnell zum gewünschten Erfolg (erst einmal Schwimmen lernen oder ein bestimmtes Abzeichen ablegen) führen.
Bei anderen Kursen bindet man sich stets nur für einige Wochen oder für die Zeit zwischen zwei Schulferien. So kann man stets aufs Neue entscheiden, ob man einen Folgekurs anschließen lassen möchte.
Zeichnet sich früh ab, dass der Schwimmkurs kein kurzes Intermezzo wird, sondern sich die sportliche Bewegung im Wasser zum neuen Lieblingshobby entwickeln könnte, ist vielleicht die Mitgliedschaft im Schwimmverein die richtig Option?
3.) Passt alles?
Darüber hinaus zählen natürlich auch andere Aspekte, die einfach passen müssen, damit der Schwimmkurs allen Freude macht:
– Die Kosten: Die Bandbreite je nach Anbieter, Kursdauer, Dauer der Unterrichtseinheiten, Gruppengröße ist groß!
– Das Kursziel: Je konkreter dies formuliert ist, desto besser! Ein „Wassergewöhnungskurs“ kann am ganz am Anfang stehen, wenn das noch recht kleine Kind noch nicht erfahren im Umgang mit dem nassen Element ist und es vielleicht noch eine gewisse generelle Skepsis dem Wasser gegenüber abzubauen gilt.
Anfängerkurse für Nichtschwimmer richten sich in der Regel an Vorschulkinder und junge Grundschulkinder, vermitteln Grundkenntnisse und können das Seepferdchenabzeichen zum Ziel haben.
(Manchmal bedarf es dafür aber auch mehrerer aufeinanderfolgender Kurse!)
Darauf aufbauende, altersgerechte Schwimmkurse für Fortgeschrittene haben in der Regel die Vermittlung weiterer Schwimmtechniken, Tauch- und Sprungtechniken sowie die Steigerung der Ausdauer zum Ziel. Mitunter können weitere Abzeichen („Bronze“, „Silber“) erworben werden.
Im Zweifelsfall wird ein qualifizierter Schwimmlehrer binnen kürzester Zeit einschätzen können, ob Ihr Kind im gewählten Schwimmkurs seinen Fähigkeiten entsprechend aufgehoben ist und welcher Folgekurs anschließend der Richtige für es ist.
– Die Gruppenstärke: Je kleiner die Kinder, desto kleiner sollte auch die Gruppe sein.
Kindern macht es in der Regel Spaß, mit Gleichaltrigen im Schwimmkurs zu sein.
Generell besteht aber auch bei manch einem Anbieter – verbunden mit entsprechend höheren Kosten – die Möglichkeit, dem Kind in Kleinstgruppen oder im Einzelunterricht individuell das Schwimmen beibringen zu lassen.
– Die Sympathie: Natürlich sollte die Chemie zwischen Schwimmlehrer(in) und Kind stimmen, damit das Schwimmen Spaß macht und nicht zum wöchentlichen Pflichttermin wird!
Und auch das Bad selbst sollte einen einladenden Eindruck machen, schließlich verbringt man als Eltern mitunter unterm Strich eine Menge Zeit mit Sitzen auf der Bank am Beckenrand.
4.) Am Ball bleiben!
Das Blöde am Schwimmen ist: Man kann es nur im Wasser üben. Gerade bei der oft knapp bemessenen Wasserzeit beim Schulschwimmen ist es daher wichtig, Kindern auch darüber hinaus die Möglichkeit zu geben, das Gelernte zu üben und ihre Ausdauer zu verbessern.
Auch wenn Sie selbst dem Hallenbad nicht viel abgewinnen können: Wenigstens in dieser Phase des Schwimmkurses und danach sollten Sie Ihr Kind unterstützen und ihm den gemeinsamen Schwimmbadbesuch ermöglichen.
Vielleicht kehrt sogar die eigene Liebe zum Wasser zurück und man erinnert sich, wie es war, damals, als man selbst als Kind nie aus dem Wasser heraus zu bekommen war?
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