Umweltbewusst(er) zu leben, sorgsam mit unserer Erde umzugehen, das ist ein Thema, das derzeit omnipräsent erscheint. Zu Recht, haben wir schließlich nur diesen einen Planeten und sollten daher gut zu ihm sein.
Doch nicht immer ist es möglich, hehre Ziele wie gewünscht in die Tat umzusetzen. Vielen Familien ist es eben schlichtweg nicht möglich, gänzlich aufs Auto zu verzichten. Und bei Weitem gelingt es beim Einkauf im Supermarkt noch längst nicht immer, ohne Plastik im Einkaufskorb auszukommen.
Aber besser, als sich deswegen permanent ein schlechtes Gewissen zu machen? Oder den Kopf in den Sand zu stecken und es gleich ganz aufzugeben, bewusster und nachhaltiger zu leben? Jeden Tag mindestens eine kleine gute Tat zu leisten! Und sich gleichzeitig für den kommenden Tag eine weitere zu überlegen, die man auch wirklich umsetzen kann und wird.
Und solche Taten erfordern wahrlich nicht immer viel Fantasie oder großen Einsatz von Zeit und Energie! Viel Gutes ist bereits getan, wenn man bewusst Papier spart. Denn auch wenn es aus natürlichen Rohstoffen besteht und gerne als Recyclingprodukt ins Haus kommt. Die Produktion von jedem Blatt Papier erfordert schließlich Rohstoffe, Wasser und Energie. Jedes Blatt legt danach weite Wege zurück, bis es in unseren Haushalten landet. Und jedes schlecht genutzte Blatt Papier, das in der Mülltonne landet, ist daher selbstredend eines zu viel!
Dabei ist Papiersparen eine Sache, bei der schon Kinder sich eifrig einbringen können. Und ist der Ehrgeiz zum Papiersparen familienintern erst einmal geweckt? Dann findet jeder für sich bestimmt noch eigene Mittel und Wege, um den Papierverbrauch zu optimieren!
Einige Anregungen von uns zum Thema gibt es heute.
1. Notizzettel
Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen: Braucht es wirklich für jede Notiz einen Zettel? Einkaufszettel, To-do-Listen und ähnliches kann man ebenso gut im Handy vermerken. Auch beim Arzt muss man sich nicht unbedingt ein Zettelchen mitgeben lassen. Ein Eintrag ins Smartphone oder in den mitgebrachten Kalender erfüllt den Zweck ebenso gut. Für Nachrichten an heimkommende Familienmitglieder indes bietet sich ein Whiteboard oder die gute alte Kreidetafel an.
Und wenn es nicht ohne Zettel geht? Dann sollte man sich die Mühe machen, nur halb beschriftete Zettel nicht weg zu werfen. Vielmehr kann man diese durchschneiden. Und die leere Hälfte für spätere Verwendung aufbewahren. Auch Rückseiten bieten sich natürlich an, sie mit der nächsten Notiz zu beschriften.
2. Zeitungspapier
Für viele Menschen fängt ein Tag – zu Recht! – nur gut an, wenn neben der Kaffeetasse die Tageszeitung wartet. Doch am nächsten Tag warten bereits die nächsten brandaktuellen News. Und viele Seiten dann alten Zeitungspapiers des Vortags sind Schnee von gestern.
Dabei muss die ausgelesene Zeitung nicht gleich in der Tonne landen! Vielmehr kann sie vielerlei Aufgaben übernehmen.
a.) Man kann Zeitungspapier hernehmen, um die empfindliche Weihnachtsdeko nach dem Abschmücken darin einzupacken.
Da braucht man keine Küchenrolle, keine Folie oder anders, das man womöglich gar kaufen würde. Mehr zum Thema „Verstauen der Weihnachtsdeko“ gab es übrigens kürzlich hier.
b.) Zeitungspapier ist ideal, um Fußböden vor Malerarbeiten abzukleben.
Zwar braucht man einige Streifen Kreppband oder ähnliches, um es sicher vorm Verrutschen am Boden zu fixieren. Dafür kann man aber viele Quadratmeter Malerfolie aus Plastik sparen.
c.) Wer zu versendende Pakete mit Zeitungspapier ausfüllt, muss nicht befürchten, dass Empfindliches unterwegs zu Bruch geht.
Zeitungspapier ist locker geknüllt leichtes Füllmaterial und macht dem Empfänger beim Auspacken sicherlich mehr Freude als Styroporflocken oder Ähnliches.
d.) Kreative Köpfe können die aktuelle Zeitung verwenden, um Grußkarten daraus zu gestalten.
Besonders für Geburtstagskinder ist es schließlich eine schöne Sache, wenn man das Deckblatt der Geburtstag-Tageszeitung zu einer Grußkarte zurecht schneidet. Alternativ kann man eine Collage aus Wetterbericht, Tageshoroskop und wichtigsten Schlagzeilen basteln. Das ist individueller als jede gekaufte Glückwunschkarte und später ein interessantes, wertvolles Erinnerungsstück und Stück Zeitgeschichte.
e.) Nasse Schuhe trocknen schneller, wenn man sie lose mit Zeitungspapier ausstopft.
Zudem nimmt das Papier unangenehme Gerüche auf. Auch Schwimmtaschen, Schlafsäcke und ähnliches, das Feuchtigkeit abbekommen hat, kann man mit Zeitungspapier ausstopfen. So liegen die einzelnen Stoffschichten nicht dicht aufeinander und sie trocknen schneller und effektiver durch.
f.) Zeitungspapier ist die ideale, günstige Unterlage beim Basteln und Malen, um das Gröbste von Möbeln fernzuhalten.
Wer kleine Kinder hat, weiß schließlich, wie weit Farbe klecksen kann, wenn die Kleinen sich ans Werk machen. Das Zeitungspapier dafür einfach mit etwas Malerkrepp am Tisch fixieren. Und Wasserfarbenflecken erreichen empfindliche Tischplatten nicht ganz so schnell. Im Gegensatz zur herkömmlichen Malunterlage muss man zudem später nichts spülen, sondern wirft das Papier einfach weg.
g.) Zeitungspapier schützt empfindliche Blumenzwiebeln.
Wer sich Jahr für Jahr an kälteempfindlichen Zwiebelblumen erfreuen möchte, tut gut daran, diese im Herbst auszugraben. Danach kommen die Zwiebeln über den Winter beispielsweise in den dunklen, luftigen Keller. Das Problem dabei, das sicherlich schon vielen Hobbygärtner die Freude verleidet hat? Liegen die Zwiebeln zu dicht bei- oder übereinander, kann nicht genug Luft zwischen ihnen zirkulieren. Die Folge: Die Zwiebeln neigen rasch zur Schimmelbildung. Im schlimmsten Fall sind sie im nächsten Frühjahr kein Fall fürs Beet, sondern für die Tonne. Solche Verluste kann man gut umgehen, indem man die Zwiebeln weit gestreut auf Zeitungspapier legt. Wickelt man sie locker darin ein, sind sie zudem für etwaige Schädlinge schwerer erreichbar.
h.) Fenster werden streifenfrei sauber, wenn man sie erst mit Wasser und Putzmittel putzt. Und zum Trockenreiben Zeitungspapier verwendet.
Es ist ein uralter Hausfrauentipp, der von Generation zu Generation wandert. Aber an Effizienz und Aktualität hat er dennoch nichts verloren! Tatsache ist schließlich: Es funktioniert! Man bekommt dank Zeitungspapier blitzblanke Scheiben. Ohne Strom für ein elektrisches Fensterputzgerät bezahlen zu müssen. Mit wenig Chemie und weniger Lappen, die anschließend in die Waschmaschine müssen.
i.) Zeitungspapier eignet sich ideal für den Biomüll.
Wer Kartoffeln schält oder Blumenkohl putzt, blickt schnell auf einen großen Haufen Abfall. Diesen kann man natürlich erst in den Bioeimer in der Küche bugsieren. Und ihn dann später in die Biotonne vorm Haus oder in den Kompost bringen. Man kann aber auch direkt ein Stück Zeitungspapier auf die Arbeitsplatte legen und den Bioabfall darauf sammeln. So geht das Entsorgen deutlich schneller. Einzige Voraussetzung: Der Abfall darf nicht so feucht sein, dass er das Papier zum Reißen bringen könnte. Für sehr saftige Angelegenheit wie Apfelsinenschalen daher besser eine Schicht mehr nehmen. Oder die Bioschüssel mit Zeitungspapier auskleiden und diese für den Transport zur Biotonne verwenden.
In jedem Fall bleibt die Tonne draußen hygienischer, wenn man sie nicht nur regelmäßig lüftet und reinigt. Sondern sie zusätzlich auch mit trockenem Zeitungspapier nach der Leerung auslegt und neuen Müll großzügig in Zeitungspapier hüllt. Angeschimmelte Speisereste am Tonnenboden gehören somit der Vergangenheit an.
j.) Legt man Zeitungspapier ins Gemüsefach und wechselt dieses regelmäßig, haben Feuchtigkeit und Schimmel schlechte Karten.
Ist es im Gemüsefach des Kühlschranks zu feucht? Dann wird Gemüse schnell weich und neigt gar zum Schimmeln. Und Knoblauch und Co. bleiben mitunter nicht so lange genießbar, wie sie es sein könnte. Nicht jedoch, wenn man etwas Zeitungspapier unterlegt. Wirklich empfehlenswert ist dies jedoch nur für Gemüse mit Schale, die man später entfernt. Denn auch wenn Druckfarbe nicht gesundheitsschädlich ist. Dass sie auf Essbarem landet und man sie mit verzehrt, ist doch keine appetitliche Vorstellung.
k.) Zeitungspapier eignet sich darüber hinaus für reinigende Einsatzzwecke nach dem sommerlichen Grillabend.
Oft muss man dann nämlich einen Grillrost von hartnäckig Eingebranntem reinigen. Naheliegend ist da, den Rost in der Badewanne einzuweichen oder ihn mit Backofenreiniger oder ähnlichem zu behandeln. Es geht aber auch wassersparender und umweltfreundlicher. Man macht einige Blätter Zeitungspapier einfach richtig nass. Dann legt man den Grillrost darauf und bedeckt das Ganze dann mit weiteren nassen Blättern. Nach einiger Zeit haben sich Verschmutzungen gelöst und sollten sich leicht entfernen lassen. Voraussetzung dafür natürlich? Das Metall muss rostfrei sein. Nach dem gleichen Prinzip lassen sich natürlich auch Backbleche, Backöfen und anderes reinigen. Fest zusammengeknüllt kann nasses Zeitungspapier dabei sogar als kurzzeitiger Schwamm-Ersatz dienen.
l.) Zeitungspapier hält Schmutz von Schränken ab.
Hin und wieder ergibt es sich, dass man einen Blick oben auf die Küchenschränke wirft. Und was man da zu sehen bekommt, ist nicht unbedingt Anlass zur Freude. Auf Schränken sammeln sich naturgemäß Staub. Und in Kombination mit Fett vom Kochen, Backen und Frittieren ergibt dieser eine klebrige, schmuddelige Masse, die hartnäckig haftet. Diese nach Jahren zu entfernen ist mühsam. Besser daher ist allemal, der Entstehung dieser Schmutzschicht von vornherein Einhalt zu gebieten. Wie? Indem man einfach einige Blätter Zeitungspapier auf die Schränke legt. Gegen unerwünschtes Verrutschen fixiert man diese selbstredend mit Klebeband oder Fotoecken. Sehr spannend ist es übrigens, wenn man das Papier nach geraumer Zeit irgendwann gegen Neues austauscht. Eine spannende Reise in die Vergangenheit bedeutet es schließlich stets, in alten Tageszeitungen zu schmökern!
m.) Eine Zeitung im Auto ist ein multifunktionaler Begleiter.
Wer im Auto unterwegs ist, sollte immer irgendwo eine Zeitung mitführen. Warum? Um nasse Gummistiefel darin einzuwickeln, bevor diese den Kofferraum verschmutzen. Um zusätzlich zur Fußmatte Sand aufzunehmen. Oder um dreckige Schuhe nach dem Waldspaziergang damit vom Gröbsten Schmutz zu befreien.
3. Druckerpapier
Es muss nicht immer nagelneues Papier sein, wenn man etwas ausdrucken möchte. Beispielsweise ein Übungsblatt oder einen Vokabellernzettel für den Nachwuchs. Sinnvoll ist vielmehr, neben dem Drucker zwei eindeutig beschriftete Briefablagen zu platzieren. In eine kommt neues Papier für Briefe etc. . In die andere „Schmierpapier“, das im Haushalt so anfällt und dessen Rückseite man noch wunderbar bedrucken kann.
Ansonsten kann man viel Druckerpapier sparen, wenn man bei mehrseitigen Dokumenten mehrere Seiten auf ein Blatt Papier druckt. Und natürlich – sofern vorhanden – die Duplexfunktion nutzt.
4. Geschenkpapier und Geschenktüten
Eine echte Herausforderung wäre es doch einmal, kein neues Geschenkpapier mehr zu kaufen, sobald das letzte vorhandene aufgebraucht ist. Was als Alternative dienen kann? Ausgediente Kalenderblätter beispielsweise. Doppelseiten von Zeitschriften haben oft das ideale Format, um Bücher darin zu verschenken. Selbst Geschenktüten, die im Handel mitunter gar nicht mal so günstig sind, kann man aus ausreichend großen Blättern Papier basteln.
5. Kartons
Zugegebenermaßen kann man nicht jeden Karton aufbewahren, der ins Haus kommt. Einen von jeder Größe vom Schuhkarton bis zum richtig großen Exemplar im Vorrat zu haben, ist jedoch nie verkehrt. So muss man idealerweise nie wieder Versandkartons kaufen. Und auch zur Aufbewahrung von allem Möglichen braucht es weniger extra gekaufte Plastikboxen.
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