Los geht’s mit unserer ersten Buchempfehlung für die diesjährige Vorweihnachtszeit!
„Hinter verzauberten Fenstern“ ist das erste von insgesamt fünf Büchern für die Adventszeit, die wir an dieser Stelle in den folgenden Wochen bis zum Heiligen Abend vorstellen möchten.
Wobei gerade dieses Buch bereits zu den sehr bekannten Weihnachtsbüchern gehören und schon in vielen, vielen Kinderzimmern vertreten sein dürfte.
Weil es so wahrlich bezaubernd ist, sollte es sich dennoch in die lange Liste der bereits hier im Blog vorgestellten Weihnachtsbücher einreihen. Und nach langer Vorrede geht es nun auch los:
Um Enttäuschungen vorzubeugen:
1.) Auch wenn ein Adventskalender in diesem Buch die zentrale Rolle spielt, handelt es sich bei „Hinter verzauberten Fenstern“ nicht um ein typisches Adventskalenderbuch, das für jeden Tag vom 1. bis zum 24. Dezember ein Kapitel bereit hält!
16 Kapitel auf rund 180 Taschenbuchseiten umfasst diese wahrlich zauberhafte Geschichte.
(Ideal ist sie daher als Adventsgeschichte für alle, die bereits im Vorfeld wissen, dass es der pralle Familienkalender und die hektische Vorweihnachtszeit es trotz aller guten Vorsätze und Wünsche nicht erlauben werden, jeden Abend ein Kapitel vorzulesen. 16 Kapitel an 24 Abenden hingegen – das sollte zu schaffen sein…!)
Natürlich bietet sich das Buch aber auch für die Zeit vor dem Advent, für die Weihnachtsferien oder einfach für kleine Leseratten und leidenschaftliche Geschichtenlauscher für zwischendurch an.
2.) Trotz des vielleicht idyllisch anmutenden Titels darf man kein Rundum-Heile-Welt Buch erwarten, denn den handelnden Personen in der Geschichte ergeht es in der Vorweihnachtszeit nicht anders als man es vielleicht selber von daheim kennt: Unter Geschwistern „kracht“ es gelegentlich, der Alltagstrott macht keine Pause…
Zum Inhalt von „Hinter verzauberten Fenstern“ von Cornelia Funke
Ein Bilderkalender! Kein Schokoladen-Adventskalender? Was hat Julias Mutter sich bloß dabei gedacht, als sie am Abend vor dem 1. Dezember mit solch einem Adventskalender aufwartet und gar noch Freude seitens ihrer Tochter erwartet?
Julia, neun Jahre alt, hat sich natürlich einen Schokoladenkalender gewünscht – so einen, wie ihn ihr kleiner Bruder Olli bekommt! So wie wohl alle Kinder einen bekommen und wie sie selbst in den Jahren zuvor auch immer einen bekommen hat!
Beleidigt verkriecht Julia sich in ihrem Zimmer. Sollen ihre Eltern ruhig spüren, wie enttäuscht sie über diesen Kalender ist!
Doch letzten Endes, nach vielen Stunden der Langeweile, ist sie des Schmollens überdrüssig. Und eine kleine Neugierde packt das Mädchen. Ein heimlicher Blick auf den Kalender kann ja nicht schaden… . Und niemand hat gesagt, dass man bis nach dem Aufstehen warten muss mit dem Öffnen des ersten Türchens, wenn es doch schon nach Mitternacht ist und der Dezember damit offiziell bereits begonnen hat.
So groß Julias erneute Enttäuschung beim Blick hinter das erste Fenster ist – nichts Interessantes gibt es dort zu sehen -, so wundersam ist die Entdeckung, die das Mädchen beim zweiten Hineinschauen macht.
Eins steht fest: Dieser Kalender birgt ein wunderbares Geheimnis! Ist gar das Tor zu einer anderen Welt?
Natürlich ahnt Julia noch nicht, welche außergewöhnlichen Erlebnisse und aufregenden Ereignisse sie auf der anderen Seite der kleinen Fenster erwarten…
„Hinter verzauberten Fenstern“ eignet sich ideal zum Vorlesen für alle Eltern und Großeltern, die Spaß daran haben, Geschichten im Kinderzimmer so richtig lebendig werden zu lassen.
Packende Stellen laden dazu ein, kurz innezuhalten, um die Spannung noch zu schüren. Die mannigfaltigen Figuren in der Geschichte lassen einen gar nicht umhin kommen, ihnen mit Phantasie und unterschiedlichen Stimmen Leben einzuhauchen.
Es ist einfach ein Buch voller schöner Ideen, das immer wieder Überraschungen – wenn beispielsweise die Wesen aus dem Kalenderland den umgekehrten Weg nehmen und Julia in ihrem Zimmer einen mehr oder weniger erfreulichen Besuch abstatten – und feine, kleine Details im Text und in den Illustrationen der Autorin bereit hält, die Lust auf mehr machen.
So fällt es manchmal schwer, das Buch beiseite zu legen, denn gerade an den Kapitelenden wird es in der Regel richtig spannend.
Was wird wohl als nächstes passieren? Wie geht es weiter?
Die kindliche Fantasie wird angesichts dieser Fragen gewiss nicht ruhen und das gemeinsame Weiterspinnen der Geschichte kann zum gemütlichen Tagesausklang nach der Gute-Nacht-Geschichte werden.
Kurz und gut: „Hinter verzauberten Fenstern“ ist idealer Vorlesestoff für die empfohlene Altersgruppe (ab 8 Jahre), in der Erzählungen mit märchenhaften Elementen noch ebenso willkommen sind wie Geschichten aus dem Alltag. Alltagsgeschichten, in denen es eben zwischen Geschwistern manchmal zugeht wie zwischen den Romangeschwistern Julia und Olli.
Definitiv hat „Hinter verzauberten Fenstern“ das Zeug zum alljährlichen, adventlichen Dauerbrenner, denn da es auch den Erwachsenen durchaus noch viel Freude bereiten kann, werden auch die Kinder sicherlich nicht so schnell aus dieser Geschichte „herausgewachsen“ sein!
Dies und das zum Buch
Mehr zum Taschenbuch (ISBN: 9783596809271, 8,95 €), inklusive Leseprobe, Link zu weiteren Rezensionen und Autorenportrait gibt es auf den Seiten des S. Fischer Verlags.
„Hinter verzauberten Fenstern“ ist außerdem aus demselben Verlag in gebundener Ausgabe erhältlich (978-3596851454, 12,95 €) sowie als Hörbuch von Igel Records.
4 Kommentare
Das Buch wird von meiner Familie auch heiß geliebt und ist in der Weihnachtszeit unser heißer Tipp! Die Besprechung hier ist schön ausführlich und trifft es ziemlich den Nagel auf den Kopf.
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