Hochsommernacht? Das klingt nach endlosen Abenden auf der Terrasse im Schein von Gartenlaternen, dem Duft von Kerzen mit Zitronenaroma, damit stechende Plagegeister sich tunlichst fernhalten, und Nächten unter dünnen Laken statt dicker Steppdecken – endlich mal ohne kalte Füße – bei geöffnetem Fenster samt Grillengezirp.
Anstatt in wohliger Wärme selig einzuschlummern und bis zum nächsten Morgen bestens durchzuschlafen, kann die Hitze aber auch zum echten Schlafräuber werden. Die Folge: Unruhige Nachtstunden, in denen an erholsamen Schlaf kaum zu denken ist.
Vielleicht können sie dazu beitragen, dass morgens alle wunderbar erholt und bestens gelaunt aus den Federn springen können? Unsere sechs Tipps, damit Jung und „Alt“ trotz sommerlicher Temperaturen guten Schlaf finden:
1 Effektiv lüften
Wenn die Wärme erst mal drin ist in der Wohnung, wird es abends schwierig mit der Abkühlung. Vor allem, wenn kaum ein Lüftchen weht. Morgens ist es in der Regel am kühlsten. Dann heißt es durchzulüften, anschließend alle Fester zu verschließen und jeden Schutz gegen die Sonne – Markise, Rollladen, Sonnenschutzrollos – zum Einsatz kommen zu lassen. Abends erst wieder frische Luft hinein lassen, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Ein Thermometer mit Anzeige der Innentemperatur und Außensensor ist dafür eine praktische Angelegenheit.
Wer einen Keller hat, wird dort zeitweise Erfrischung finden. Das Untergeschoss lädt jedoch nicht dazu ein, dorthin gleich sein Schlafgemach zu verlegen? Dann kann wenigstens vielleicht die Kellertür zu den Wohnräumen offen bleiben, damit ein wenig Abkühlung ihren Weg nach oben findet.
Ein geöffnetes Dachfenster wirkt dafür förderlich; wenn kein Lüftchen weht, kann generell ein Ventilator hilfreich sein, um den Luftaustausch zwischen drinnen und draußen zu beschleunigen
2 Insektenschutzgitter gegen lästige Plagegeister
Da ist man gerade so schön eingedöst – und plötzlich macht ein altbekanntes, fieses, hohes Geräusch alle Sommernachtsidylle zunichte. Unverkennbar hat eine stechlustige Mücke auf der Suche nach frischem Blut ihren Weg nach drinnen gefunden. Sollen morgens nicht regelmäßige einzelne oder alle Hausbewohner über juckende Stiche klagen, sind Fliegengitter vor allen Fenstern eine dauerhafte, zuverlässige Lösung.
3 Alternativen suchen zur Bettdecke
Mit normaler Decke in tropenähnlichen Nächten zu schlafen scheint unmöglich? Ganz ohne ist für viele Kinder wie Erwachsene aber keine in Frage kommende Alternative! Das „Einmummeln“ in die Decke ist einfach ein Muss, das zum zufriedenen Ein- und Durchschlafen nicht fehlen darf. Einen guten Kompromiss stellt eine dünne Bettdecke, bezogen mit hauchzarter Bettwäsche dar. Während sehr glatte Bettwäsche aus Mikrofaser im Winter oft nicht erste Wahl ist, weil sie das gewünschte Kuschel- und Wärmegefühl vermissen lässt, ist sie für warme Nächte ideal. Schwitzt man trotzdem, ist sie tagsüber ruckzuck gewaschen, getrocknet und somit problemlos bis zum nächsten Zubettgehen wieder einsatzbereit.
4 Schlafanzugalternativen?
Es ist zwar Gewohnheit, aber natürlich kein Muss, dass ein Kind in einem „ordentlichen“ Schlafanzug oder Nachthemd schläft.
Wenn kein Durchzug herrscht und die Temperaturen es erlauben, kann Baby genauso gut nur in Windel und Body schlafen. Ein größeres Kind dürfte sich in Unterwäsche oder Unterhose und Top wohlfühlen.
5 Leichte Kost – und bitte nicht zu scharf
Im Sommer ist der Durst ohnehin größer als im Winter. Damit nachts nicht noch das Verlangen nach einem Glas Wasser das Ein- und Durchschlafen zusätzlich erschwert, am besten nicht noch zusätzlich Speisen und Snacks vor dem Schlafengehen essen, die das Durstgefühl verstärken.
Dazu gehören die beliebten, aber in der Regel salzigen Pommes frites, die würzige Bratwurst sowie Cracker, Chips und Co. .
Auch alles, das schwer im Magen liegt, sollte von der sommerlichen Menükarte gestrichen werden. Wobei nach Sauerbraten und Klößen und anderer deftiger „Hausmannskost“ bei 30°C vermutlich ohnehin den wenigsten der Sinn steht. Rohkost hingegen – wie Salatgurken, Paprika, Möhren oder Kohlrabi – schmecken zum Knabbern auch ohne extra Würzung vielen Kindern gut. Und durch ihren hohen Wasseranteil sorgen sie für eine Extra-Portion Flüssigkeit. Damit der sich trotz allem eventuell einstellende Durst nicht zu „Nachtwanderungen“ führen muss, ist eine altersgerechte Trinkmöglichkeit am Bett des Kindes sinnvoll.
6 Abkühlung von Kopf bis Fuß
Wer lange Haare kennt das Phänomen. Sind sie vom Duschen noch feucht, wenn man ins Bett geht, macht sich ein Kältegefühl breit. In kühlen Nächten kann dies zu unangenehmem Frösteln führen kann. Im Sommer kann hingegen genau dieser Effekt erwünscht sein! Natürlich sollten die Haare nicht mehr tropfnass sein, damit sich keine Feuchtigkeit im Kopfkissen sammelt. Ein wenig Restfeuchte auf dem Kopf kann aber angenehme Erfrischung verschaffen! Und auch mit kurzen Haaren ist eine – lauwarme – Dusche vor dem Schlafengehen natürlich eine Wohltat.
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