Selbstgemachte Geschenke sind oft die kleinen i-Tüpfelchen unter all dem, was vor Weihnachten aus Online-Shops und Fußgängerzonen zusammen getragen wurde und am Heiligen Abend aus raschelndem Geschenkpapier zum Vorschein kommt.
Und auch wenn manche Kinder gar behauptet haben sollen, dass sich nur Erwachsene über Selbstgebasteltes freuen: stilvolle, schöne, gestrickte Accessoires mit Witz kommen auch bei größeren Kindern, vor allem Mädchen gut an!
Neben den obligaten Schals, Mützen, Handschuhen und Socken gibt es vieles, was schnell und einfach gestrickt ist, im Winter – einen selbst oder nützliche Begleiter – warm hält und so zum gern getragenen Hingucker in der kalten Jahreszeit wird.
Idee 1: Armstulpen/Pulswärmer
Am besten aus flausch-weicher Wolle in der Lieblingsfarbe!
Am einfachsten strickt man sie rund auf einem Nadelspiel, dann erspart man sich später das Zusammennähen und die Stulpen werden „nahtlos schön“.
Kennt man den ungefähren Handumfang der Trägerin (vielleicht gibt es irgendwo ein paar Handschuhe, an dem man Maß nehmen kann?), kann man anhand der Maschenprobe leicht berechnen, wie viele Maschen angeschlagen werden müssen.
Da man Armstulpen in praktisch allen Wollstärken, mit dicken oder dünnen Nadeln und mit verschiedensten Effektgarnen stricken kann, ist eine generelle Empfehlung für die Maschenzahl an dieser Stelle unmöglich.
Das Gute: Im Bündchenmuster gestrickt (1 R, 1 L oder 2 R, 2 L) werden die Stulpen elastisch, passen sich dem wechselnden Umfang zwischen Hand, Handgelenk und Unterarm gut an und rutschen nicht. Auch, wenn man sich verschätzt und zwei Maschen zu viel oder zu wenig angeschlagen hat.
Sollen die Stulpen sehr lang werden, kann man in regelmäßigen Abständen – falls nötig – einige Maschen zunehmen, damit sie Richtung Ellbogen nicht zu eng werden.
Und damit es später nicht immer genauen Hinguckens bedarf, um Ober- und Unterseite (die Seite mit den Maschenzunahmen sollte wegen der schöneren Optik unten sein) zu unterscheiden und erkennen zu können, wie herum die Stulpen an den Arm gehören, kann man die Stelle, die beim Tragen auf dem Handrücken liegen soll, mit bunten oder glitzernden Knöpfen, Pailletten, Filzornamenten oder ähnlichem markieren.
Idee 2: Eine Tasche fürs Smartphone, Handy oder die handliche Digitalkamera
Die selbst gestrickte Tasche fürs Handy ist ein echtes Unikat, ein schnell gemachter Begleiter und praktisch obendrein, denn aus dem Wolltäschchen lässt sich das Handy im Nu herausnehmen, gleichzeitig schützt flauschige Wolle das Handy in der Tasche gegen unschönes Verkratzen.
Da es so viele Gerätemodelle in unterschiedlichen Formaten gibt, sollte man das Modell des zu Beschenkenden kennen, wenn die Tasche als Geschenk gedacht ist. Die Maße lassen sich dank Internet dann bestimmt heraus finden.
Hier dazu beispielhaft eine Anleitung, die sich auf die jeweiligen Maße abstimmen lässt:
Material: gestrickt wird mit einem Nadelspiel Stärke 3,5 und parallel mit zwei Knäuel vierfädiger Sockenwolle (Lauflänge 210 m auf 50 g)
Maschenprobe: 10 cm x 10 cm entsprechen 23 Maschen x 35 Reihen
Maschenanschlag: Der Umfang des Handys wird gemessen oder nachgeschaut und beträgt beispielsweise 11 cm.
Pro Zentimeter Umfang werden etwa 2,3 Maschen kalkuliert (entsprechend 23 Maschen bei 10 cm Umfang, 25 Maschen bei 11 cm Umfang, 28 Maschen bei 12 cm Umfang usw.) und somit 25 Maschen angeschlagen.
Bei anders ausfallender Maschenprobe entsprechend mehr oder weniger Maschen anschlagen!
Da das Fadenende später zum Zunähen der Öffnung unten verwendet wird, sollte er entsprechend lang gelassen werden.
Die angeschlagenen Maschen werden auf vier Nadeln verteilt und glatt rechts in die Höhe gestrickt, bis die Länge der Länge des Geräts plus 2 cm entspricht.
Die Breite der „Klappe“ wird abgeschätzt. Sie sollte etwas breiter sein als die Vorderseite des Handys.
Möchte man die Tasche später mit einem Knopf verschließen, sollte man ein Knopfloch über die Breite von zwei Maschen einplanen. Damit dieses dann mittig sitzt, eine gerade Maschenzahl für die Klappe wählen, bei anfangs 25 Maschen also beispielsweise 12 oder 14 Maschen.
Alle nicht für die „Klappe“ benötigten Maschen werden abgekettet, die restlichen Maschen weiter glatt rechts gestrickt. Das Knopfloch, sofern gewünscht, sollte etwa 2 cm über der geplanten Gesamtlänge eingeplant und gearbeitet werden.
Fertig stellen: Die Maschen werden abgekettet, der Faden am Ende vernäht.
Die fertig gestrickte Tasche wird auf links gezogen. Mit dem Restfaden vom Anfang wird die Öffnung unten geschlossen und der Rest des Fadens anschließend innen vernäht.
Nun fehlt nur noch ein Knopf, der angenäht werden muss.
Mittels zusätzlich angenähter Knöpfe oder anderer „Deko“ kann die Tasche darüber hinaus zu einem individuellen Hingucker und einem schönen Geschenk werden.
1 Kommentar
Eine tolle Anleitung, die ich wohl mal meiner Großmutter empfehlen muss. Die strickt zwar sehr gerne, doch jedes Jahr die Socken unter dem Weihnachtsbaum können irgendwann auch nicht mehr begeistern.
Ich selbst bin ein wenig in mein iPhone verliebt und eine gestrickte Schutzhülle dafür könnte mich auf jeden Fall sehr begeistern.
Wo wir gerade beim Thema sind: Kann diese tolle Seite die Produktproben auch auf iPhone Spiele für Kinder ausweiten? Ich habe häufig das Problem, dass ich mal „babysitten“ (meine Nichte ist mit ihren 8 Jahren schon aus dem Baby-Alter raus) muss meine Nichte immer an mein Handy möchte. Wenn ich da einige geeignete Spiele hätte, mit denen man sie bedenkenlos auch mal 5 Minuten alleine lassen kann, würde das die Sache schon sehr erleichtern.
Nachdem mir zuvor häufig Doodle Jump empfohlen wurde und ich meine Nichte dafür nicht allzu sehr begeistern konnte, bin ich jetzt auf die Biene Maja Apps im iTunes Store gestoßen (sie ist ein großer Biene Maja Fan) und frage mich, ob die sich dafür eignen?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
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