Es ist März, der Frühling naht und die Tage sind endlich wieder so lang, dass man die Kinder nach einer Nachmittagsverabredung (gerne ja von 15 bis 18 Uhr…) im Hellen wieder abholen kann.
Welch Erleichterung ist es da, beim letzten Tageslicht nach Hause radeln zu können anstatt durch die Dunkelheit zu wandern.
Wie erfrischend kann es sein, endlich wieder aufs Rad zu steigen anstatt sich ins Auto zu setzen.
Voraussetzung für gute Fahrt auf zwei Rädern und sicheres Ankommen am Ziel sind maßgeblich:
1.) Ein verkehrstüchtiges Fahrrad in der richtigen Größe
2.) Ausreichende Sichtbarkeit kleiner und großer Radfahrer auch in der einsetzenden Dämmerung
3.) Ein Fahrradhelm auf dem Kopf, der perfekt passt und sitzt
4.) Erfahrung und Sicherheit auf dem Rad
Heute soll es speziell um den dritten Aspekt gehen. Welche Kriterien muss ein Fahrradhelm erfüllen, damit er nicht nur immer auf dem Rad, sondern dabei auch gerne getragen wird?
Der ideale Sitz
Eigentlich ist es selbstverständlich, dass ein Helm waagerecht auf dem Kopf sitzen soll. Und zwar so fest, dass er zwar nirgends drückt oder einengt, gleichzeitig aber auch weder wackeln, verrutschen oder leicht verschoben werden kann. Tatsächlich ist so ein Helm aber mitunter gar nicht so leicht zu finden.
Einfachster Weg dafür ist und bleibt der Weg ins Fachgeschäft, in dem verschiedene Modell vor Ort – idealerweise unter fachkundiger Beratung – ausprobiert und gegeneinander abgewogen werden können.
Oft braucht es einfach den Vergleich verschiedener Helme, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welcher die beste Wahl ist.
Perfekt angepasst
Verfügt der Helm über Möglichkeiten, die Weite nach dem Aufsetzen passend zum Kopfumfang zu regulieren, sollte dies mit einem Handgriff schnell erledigt sein. Perfekt ist es, wenn das Aufsetzen, Absetzen, Schließen des (gepolsterten) Kinnriemens und das Anpassen der Weite schnell vom Kind selbst erlernt und beherrscht wird. Das schafft ein gutes Gefühl, wenn das Kind einmal woanders – beispielsweise beim nachmittäglichen Spielen bei einem Freund – seine Runden auf dem Rad dreht.
Dauerhaft angenehm
Für kurze Strecken scheint der Helm perfekt, aber bewährt er sich auch auf längeren Touren? Wichtig dafür: Der Helm darf nicht zu schwer sein. Er sollte überdies für Fahrten im Sommer über Lüftungsschlitze verfügen. Diese lassen ein wenig Frischluft an den Kopf gelangen, jedoch dank Insektenschutz keine unerwünschten Sechsbeiner. Komfort für die Eltern bedeutet ein Helm, der bei Bedarf leicht zu reinigen ist. Denn bei lebhaften Kindern ist der Helm nicht nur Schweiß und Regen ausgesetzt. Er landet vielleicht auch einmal neben dem geparkten Rad im Matsch.
Optische Aspekte
Nur, wenn er als „schön“ oder „schick“ empfunden wird, hat der Helm die Chance, zum gern genommenen Begleiter zu werden! Daher: Auch wenn die Optik nicht DAS Kriterien bei der Kaufentscheidung sein sollte, sollte es zumindest beim Entscheidungsprozess Berücksichtigung finden! Helle Farben und reflektierende Elemente erhöhen die Sicherheit des Kindes im Straßenverkehr dank seiner besseren Sichtbarkeit.
Die Lebensdauer
Gerade in den ersten Lebensjahren löst eine Helmgröße nach nicht allzu langer Zeit die nächste ab. Die Frage, ob ein neu gekaufter Helm zu alt werden kann, stellt sich daher vermutlich gar nicht. Ansonsten ist die Zeit für einen neuen Helm gekommen, wenn der alte einem starken Aufprall standhalten musste. Denn ein solcher kann vielleicht gar nicht sichtbare (!) Schäden am Helm verursachen. Beziehungsweise dann, wenn der Helm eine Lebensdauer von (maximal) fünf Jahren erreicht hat. Denn mit zunehmendem Alterkann aufgrund möglicher Materialermüdung auch die Schutzwirkung nachlassen.
Gebrauchte Helme sind daher mit Vorsicht zu genießen. Vor allem, wenn der Helm nicht aus der eigenen Familie stammt und man seine „Lebensgeschichte“ (= erlebte Stürze) deshalb nicht nachvollziehen kann.
Die Sicherheit
Für idealen Schutz müssen große Teile des Kopfes bis in die Stirn hinein sowie Schläfen und Hinterkopf vom Helm bedeckt sein. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das gewählte Modell der Europäischen Norm EN 1078 entspricht und das GS-Zeichen trägt. Ganz wichtig für die Sicherheit des Kindes: Beim Radfahren und Inlineskaten nie ohne Helm, in anderen Situationen jedoch keinesfalls mit! Beim Toben und Spielen auf Geräten auf dem Spielplatz beispielsweise besteht das Risiko, dass das Kind mit den Helmgurten hängen bleibt. Und sich dadurch in Lebensgefahr begibt!
Weitere Links zum Thema zum Thema (Stand: November 2018)
- ADAC Fahrradhelm-Test 2016: „Nicht auf den Kopf gefallen?“
- ADFC: „Fahrradhelm für Kinder“
- Süddeutsche.de: „Fahrradhelme schützen Kinder – wirklich“
- Verbraucherinformationssystem Bayern (vis.bayern.de): „Kinder-Fahrradhelme: Vorsicht auf dem Spielplatz!“
Bildquelle: © bigstock.com/ Masarik
3 Kommentare
Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.