Hätte unser heutiger Spieletipp nicht schon seinen Namen, würde man nach einigen Partien garantiert zu dem Schluss kommen, dass der Ausspruch „Dumm gelaufen!“ als Name für dieses Spiel wie die Faust aufs Auge passt.
Gespielt wird „Dumm gelaufen!“ mit Spielkarten in den Farben rot, gelb und grün – jeweils mit Zahlenwerten zwischen 1 und 11 versehen – und „Actionkarten“, deren Anweisungen ein Mitspieler erfüllen kann oder muss, je nach Art der Karte.
Jeder Spieler bekommt zusätzlich zu seinen Spielkarten zu Anfang einer Partie eine Aufgabenkarte, die ihm aufträgt, aus seinen verdeckten Handkarten bestimmte Kombinationen herzustellen. Diese können etwa so aussehen:
Mal werden Karten einer Farbe (sprich nur rot, gelb oder grün) gesammelt. Die Aufgabe ist erfüllt, wenn dabei die Summe der Zahlenwerte einen vorgegebenen Wert erreicht.
Mal müssen nur Karten mit einem bestimmten Zahlenwert, egal welcher Farbe gesammelt werden; mal eine bestimmte Anzahl Karten derselben Farbe mit ungeraden Zahlenwerten usw. .
Wie man zum Ziel kommt? Indem man die Karten, die man anfangs auf die Hand bekommt, gegen andere Karten eintauscht.
Dafür bietet das Spiel unterschiedliche Möglichkeiten in Form offen liegender Karten und verschiedener Kartenstapel.
Wer als erster drei Aufgaben erfüllt hat, darf sich als Sieger des Spiels küren!
Wäre das schon alles und so einfach, wie es klingt, wäre das Spiel vermutlich schnell langweilig.
Und das wird „Dumm gelaufen!“ so schnell bestimmt nicht!
Warum?
Das Spiel hält immer wieder – freudige wie unangenehme – Überraschungen bereit, getreu dem Motto „Was schief gehen kann, wird auch schief gehen“ oder zumindest „Es kommt immer anders als gedacht“. Nicht ohne Grund heißen die Aufgabenkarten in diesem Spiel „Murphy-Karten“… .
Da schnappt einem der Nebenmann doch tatsächlich die eben umgedrehte Karte vor der Nase weg, die zum Erreichen des Etappensiegs gerade noch gefehlt hätte!
Da sieht man das Ziel schon vor sich und plötzlich tauscht ein Mitspieler, aufgefordert dazu durch eine rote „Actionkarte“ alle Karten mit einem und fährt den Sieg ein.
Da war man so kurz vorm Ziel und bekommt eine neue Aufgabenkarte, die so gar nicht zu den Karten passt, die man auf der Hand hält (hat der erste in der Runde seine Aufgabe erfüllt, bekommen alle Mitspieler eine neue Aufgabe, behalten jedoch ihre Handkarten).
Weitere Tücke: Karten werden immer zwei zu eins getauscht. Sprich: eine nehmen und zwei ablegen oder umgekehrt. Da erweist sich das Abspielen einzelner überflüssiger Karten oft als haarsträubend kniffelige Angelegenheit.
Doch manchmal hat man tatsächlich auch mal Glück und kann mit (fast) denselben Karten zwei aufeinander folgende Runden für sich verbuchen … .
Die Anleitung von „Dumm gelaufen!“ liest sich auf den ersten Blick aufgrund des fiktiven Mitspielers zum Kartentausch etwas umständlich, die Spielregeln sind aber schnell verinnerlicht. Einmal durchgespielt, bleiben praktisch keine Fragen mehr offen, ansonsten hilft die anschauliche Spielanleitung bei Unklarheiten schnell weiter.
Ein Spiel, das zu mehreren Runden einlädt, denn garantiert pocht jeder knappe Verlierer auf eine baldige Revanche.
Kurzum: Ein tolles Spiel für die ganze Familie, das zu zweit schon viel Spaß macht, mit steigender Spielerzahl jedoch zusätzlich an Attraktivität gewinnt.
Empfohlen ist das Spiel für Kinder ab 10 Jahren; erfahrungsgemäß gelingt das Mitspielen aber auch Jüngeren ab 8 Jahren, die schon gut lesen können, ohne Probleme, wenn man ihnen vorab einmal alle Aufgaben anhand von Beispielen erklärt hat.
Handlich, günstig (rund 10 Euro im Spielwarenhandel), in bewährter Ravensburger-Qualität und voller Langzeit-Spielespaß: „Dumm gelaufen!“ aus dem Ravensburger Spieleverlag.
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