Flugzeug, Bus, Bahn, Schiff, Wohnmobil – oder doch mit dem eigenen PKW? Viele Möglichkeiten gibt es, an sein Urlaubsziel zu gelangen. Welche man letztlich wählt, hängt dabei selbstredend von verschiedenen Faktoren ab. Und bei mehreren Option gilt es für jeden Reisenden, stets den idealen Kompromiss zwischen Kosten, Zeitaufwand und Bequemlichkeit zu finden.
Bei vielen Familien fällt dabei oft die Wahl aufs eigene Auto. Denn zum einen hat man so selbst in der Hand, wann die Reise beginnt und welche Route man einschlägt. Zum anderen ist man am Urlaubsort uneingeschränkt mobil – und nicht auf Taxis oder den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Und zum dritten ist es auf vielen Strecken schlichtweg die günstigste Art des Reisens.
Aber: Ist die Entfernung bis zum Ziel groß, ist es besonders für Kinder oft auch die unattraktivste Art zu reisen. Im eigenen Auto sitzt man im Alltag schließlich ohnehin sooft. Darin ist nicht auf spannende Erlebnisse zu hoffen – und auf gleichaltrige Reisebekanntschaften zum Zeitvertreib erst recht nicht. Lediglich die von den Eltern als doch so schön angepriesene Aussicht mag Abwechslung bieten. Doch diese allein dürfte beim Fahren (oder beim Stehen im Stau…) kein Kind vom Hocker hauen.
Stattdessen ist oft Genörgel angesagt. Darüber, überhaupt mit dem Auto fahren zu müssen, während Klassenkameraden ganz cool mit dem Flieger gen Süden gedüst sind. Über mangelnde Bein- und Bewegungsfreiheit zwischen Geschwistern auf der Rückbank und allerlei Zeug, das im Kofferraum keinen Platz mehr fand. Und natürlich über Minuten, die sich wie Kaugummi ziehen. Da scheint ja plötzlich selbst die langweiligste Schulstunde im direkten Vergleich schneller zu vergehen!
Was soll man da tun als Eltern? a.) Den Urlaub ausfallen lassen? Eine ganz schlechte Option! b.) Ein anderes Ziel, ein anderes Verkehrsmittel wählen? Oft leichter gesagt als getan – und finanziell womöglich einfach nicht drin! Oder c.): Bis zur Abreise hoffen, dass dieses Mal alles besser wird. Schließlich ist der Nachwuchs ja wieder ein Jahr älter. Meist bleibt dies jedoch nur ein netter Versuch, dem Ernüchterung folgen dürfte.
Stattdessen helfen vielleicht unsere folgenden drei – sicherlich nicht neu erfundenen, aber bewährten – Tipps!
1. Kombinieren Sie idealerweise Reise- und Schlafzeiten
Ja, es ist anstrengend für den Fahrer, sich in der Nacht oder am späten Abend auf den Weg zu machen. Denn vorzuschlafen, um bis zum Morgengrauen hellwach am Steuer sitzen zu können, gelingt ja nie wirklich gut. Aber wenn sich das nächtliche Reisen irgendwie bewerkstelligen lässt, kann es für alle im Endeffekt entspannter sein.
Schließlich brennt nachts keine Sonne heiß aufs Auto. Die Autobahnen sind leerer. Und die Kinder? Schlafen hoffentlich, wenn es ruhig ist und kein Tageslicht dabei stört, am gewohnten Schlafrhythmus festzuhalten! Pluspunkte für den Fahrer: Kein Gequengel über Langeweile tönt in den Ohren. Stattdessen kann er sich auf die ruhige Verkehrslage konzentrieren, beim nächtlichen Radioprogramm mitsummen oder einem Hörbuch lauschen. Und dabei kann hoffentlich sogar der Beifahrer einige Stunden entspannten Schlafs tanken, um bei Bedarf das Steuer zu übernehmen.
Und wenn schließlich morgens die Sonne aufgeht? Dann hat man schon einige hundert Kilometer zurückgelegt. Was gleichsam bedeuten dürfte, dass sich damit ganz neue Aussichten bieten. Aussichten, die Urlaubsfeeling aufkommen lassen und für die Kleinen spannend zu bestaunen sind. Und damit bei dieser (hoffentlich) sonnigen Perspektive alle fit in den neuen Tag starten? Dafür sollte eine ausgedehnte Frühstückspause an der frischen Luft drin sein. Und erst danach geht es wohlgemut weiter in Richtung Urlaubsziel.
2. Legen Sie Zwischenstopps ein
Eigentlich möchte man doch nur eines, wenn man den Zündschlüssel umdreht und in Richtung Urlaubsort startet: Schnell ankommen! Doch einerseits tut jedem Fahrer eine regelmäßige, ausreichend lange Pause gut. Und andererseits sind auch die Kinder froh, wenn sie sich die Beine vertreten dürfen. Idealerweise dort, wo sie sich weitgehend gefahrlos bewegen können.
Doch tummelt sich auf Raststätten und Parkplätzen entlang der Autobahn naturgemäß viel Verkehr auf engstem Raum. Der Lärmpegel ist nicht selten hoch. Kurz und gut: Eigentlich sieht eine kindgerechte Umgebung wahrlich anders aus! Es lohnt sich daher, im Vorfeld zu schauen, welche Raststätte Familien etwas zu bieten hat.
Auf der Internetseite family-blogger.de gibt es dazu als Hilfestellung HIER einen Beitrag zum Thema „Kinderfreundliche Raststätten mit schönem Spielplatz“.
3. Überraschen Sie Ihre Kinder!
Niemand setzt wohl seine Kinder für eine lange Fahrt ins Auto, ohne sich im Vorfeld über mögliche „Zeitvertreiber“ zu machen. Das kann ein DVD-Player mit kleinen Monitoren sein. Oder natürlich das Smartphone, das gleichermaßen Spiele, Hörvergnügen, Surfen im Internet bieten kann. Allesamt Beschäftigungen, die Kinder lieben und die die Zeit im Nu vergehen lassen.
Besonders für die noch Kleinen eignen sich diese aber eben nur bedingt. Daher – auch wenn kein Geburtstag im Kalender steht – bereiten Sie Ihrem Kind doch eine Freude. Zaubern Sie dazu ein neues Hörspiel aus dem Hut, einen Folgeband der Lieblingsbuchreihe, eine handliche Maltafel, ein „autotaugliches“ Spiel. Wer im Spielzeughandel nach solchen sucht, findet beispielsweise Knobelspiele, mit denen Kinder sich auch alleine gut beschäftigen können.
Ebenso kann man im Laufe des Jahres immer wieder nach Schnäppchen auf dem Flohmarkt für die „Autokiste“ schauen. Perfekt ist dafür alles, das wenige Kleinteile enthält, die herunterfallen könnten. Überdies Reisespiele für mehrere Personen, auf deren Spielfeldern dank Magneten keine Spielfigur verrutscht. Oder aber altersgerechte Beschäftigungsblöcke, die vielleicht nicht die ganze Fahrt, aber doch einen guten Teil davon für Kurzweil sorgen.
Mehr speziell zum Thema „Spiele für die Reise“ gibt es dann übrigens hier in der nächsten Woche bei uns!
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