Süßigkeiten locken viele schier Kinder magisch an, wenn diese einmal auf den Geschmack gekommen sind.
Hätten die Kleinen freie Hand bei der Auswahl der Einkäufe, würden sich dann nicht vielleicht Bonbons statt Brokkoli im Einkaufswagen finden lassen, Schokolade statt Sellerie und Gummibärchen statt Gurken?
Süße Verlockungen sind im Alltag allgegenwärtig: Das so herrlich mit Schokolade überzogene Croissant in der Bäckerei, das erfrischende Vanilleeis von der Eisdiele, der zuckersüße Muffin zum Kindergeburtstag, die Fruchtgummis im Supermarktregal.
Gelingt es da, selbst immer zu widerstehen und/oder die diesbezüglichen Wünsche der Kinder konsequent abzulehnen? Und ist dies unbedingt immer sinnvoll?
Einige Gedanken und Erfahrungen dazu aus Elternsicht:
Süßigkeiten: Bitte in Maßen
In einer ausgewogenen Ernährung darf Süßes durchaus sein (kleines) Plätzchen finden, um für gelegentlichen Genuss zu sorgen.
Strickte Verbote hingegen würden die Süßigkeiten anderer Kinder vermutlich erst recht attraktiv machen. Wege zum heimlichen Naschen würde jedes Kind bestimmt früher oder später finden und bei jedem Fest, auf dem das Kind als einziges auf Kuchen und Co. verzichten soll, würde es sich außen vor fühlen.
Wie oft im Leben gilt es allerdings, ein vernünftiges Maß zu finden: Die „gesunde Mischung“ macht’s – und kleine Tipps und Tricks für den Alltag helfen dabei, diese zu erreichen:
Alternativen zum süßen Snack
Oft gibt es Momente, in denen der Griff zum Schokoriegel die einfachste und schnellste Lösung gegen akuten Hunger und Appetit zu sein scheint. Beispielsweise, um die Zeit zwischen dem Nachhausekommen und dem Mittagessen zu überbrücken.
Bei genauem Hinsehen lässt sich vielleicht die eine oder andere typische „Nasch-Situation“ entdecken.
Vielleicht sind es die langen Autofahren, wenn der Schokoriegel fürs Kind gleichzeitig die Funktion eines Seelentrösters gegen die Langeweile erfüllt?
Oder der Stadtbummel, der mal wieder länger dauert als geplant oder nicht recht von Erfolg gekrönt ist? Schnell machen sich Hunger und schlechte Laune breit – und ein leckeres „Trostpflaster“ muss her.
Mit ein wenig Voraussicht – und Routine – kann man sich für solche Momente mit Alternativen wappnen: Für die Autofahrt nach dem Fußballtraining ein belegtes Brot in eine Dose zu packen statt eines süßen Riegels erfordert gar nicht so viel mehr Aufwand.
Im Auto oder in der Handtasche sind haltbare, fettarme Lebensmittel wie Reiswaffeln oder Buchstabenkekse fürs Kind oft eine gute und preisgünstige Alternative zu süßen Spontankäufen unterwegs.
Obst: Auch süß – und dabei voller Vitamine
Frisches, süßes Obst wie Äpfel, Bananen, Pfirsiche, Ananas – zu einem bunten Fruchtspieß zusammen gesteckt – sieht toll aus, enthält viele Vitamine und stellt nicht selten andere Süßigkeiten in den Schatten.
Zugegeben: Obst in dieser Form anzubieten erfordert etwas Zeit und Vorbereitung, das Essen ist oft eine „kleckerige“ Angelegenheit. Und da einmal geschnittenes Obst schnell verzehrt werden sollte, ist so ein Fruchtspieß nur bedingt als Snack für unterwegs geeignet.
Als buntes Highlight auf dem Buffet ist es aber nicht nur ein Hingucker, sondern eine wunderbar fettarme und süße Ergänzung zu Herzhaftem wie beispielsweise Käsespießchen.
Süße Rezepte für „Obst-Muffel“
Manchmal ist „Obst pur“ jedoch nicht gefragt. Dafür gibt es tolle Rezeptideen, die Süßes und Vitaminreiches miteinander kombinieren.
Ein mit gesüßtem Magerquark bestrichener und mit reichlich Obst belegter Biskuitboden ist ein Genuss auf dem Kuchenbuffet – und steht der an Fett reicheren Sahnetorte auch optisch ins nichts nach.
Schokoladenfondue ist sicher nichts, das man sich jeden Tag gönnen sollte, aber mit Erdbeeren, Birnenstückchen und anderen großen Obststücken zumindest eine vitaminreichere Alternative zum puren Schokoküchlein mit Sahnehäubchen zum Nachtisch.
Lieber weniger, dafür aber mit Genuss!
Hand aufs Herz, wer kennt es nicht: So richtig lecker sind die geschenkten Pralinen eigentlich nicht – gegessen werden sie aber letzten Endes doch?
Eigentlich war die neue Fruchtgummisorte ein Fehlgriff – aber irgendwann ist doch die Tüte leer, weil ja nichts verkommen sollte?
Naschen sollte immer Genuss bedeuten und etwas Besonderes sein, das für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse und Freude sorgt.
Wer seinen Kindern nicht oft, dafür aber echte Lieblingssüßigkeiten anbietet, trägt dazu bei, dass das Naschen keine alltägliche Nebenbei-Angelegenheit wird, sondern ein besonderes Highlight bleibt, auf das es sich zu freuen und auch mal zu warten lohnt.
Nichts essen, nur weil es „weg muss“
Oft nascht man mehr, als man eigentlich wollte, weil einfach die Menge beim Einkauf zu groß gewählt wurde. Bevor die Chips dann in der Tüte weich werden, werden sie eben nicht selten doch aufgegessen, selbst, wenn der Appetit gar nicht mehr so groß ist… .
Am besten daher schon beim Einkauf auf „Großpackungen“ verzichten, die sich schlecht wieder verschießen lassen, um Reste zu vermeiden.
Kritisch sein und Grenzen setzen
Manches Lebensmittel lockt Kinder allein schon durch die bunte Verpackung im Regal an oder dank des Werbe-Spots, der letztens so ansprechend im Fernsehen lief.
Auch, wenn man sich durch ein konsequentes „Nein“ im Supermarkt kurzzeitig unbeliebt beim Nachwuchs macht: Kinder brauchen Grenzen und müssen lernen, dass sie nicht immer alles haben können.
Und dies sollte im besonderen Maße gelten, wenn ein Blick auf die Zutatenliste besonders hohe Anteile von Zucker und/oder Fett verrät.
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