Serviettentechnik macht Spaß und bietet viele Möglichkeiten. Ein kreativer Zeitvertreib, mit dem man viele Oberflächen verschönern und besonders schlichte Holzgegenstände im Nu zu echten Hinguckern machen kann.
Ob verspielt, romantisch oder passend zu jeder Jahreszeit: Dank der schier endlosen Auswahl erhältlicher Servietten im Handel findet bestimmt jeder sein Wunschmotiv.
Und spätestens, wenn verschiedene Farben und Muster „gemixt“ werden, beispielsweise auf einem Spiegel-, Bilderrahmen oder Übertöpfen für Blumen, entstehen einzigartige Schmuckstücke, die das eigene Zuhause auffrischen oder als individuelle Geschenke viel Freude bereiten können.
Serviettentechnik ist nicht schwierig und auch für größere Kinder im Grundschulalter mit etwas Hilfe schon gut zu bewerkstelligen.
Eine tolle Beschäftigung auch für „Drinnen-Kindergeburtstage“, von denen alle Kinder anschließend ein schönes Andenken mit nach Hause nehmen können.
Welches Material gekauft werden muss und wie es geht: im Folgenden eine kleine Anleitung zur Serviettentechnik.
Was benötigt wird:
- Spezieller Serviettenkleber, der zum Aufkleber der Serviette und auch später als schützender Überlack dient (Bastelgeschäft)
- Bedruckte Papierservietten mit Wunschmotiven, -mustern oder -ornamenten
- Ein Borstenpinsel (je kleiner die zu bearbeitenden Flächen, desto feiner)
- Gegenstände, die mittels Serviettentechnik verziert werden können (Holzgegenstände aller Art speziell für diesen Zweck gibt es ebenfalls im Bastelzubehör)
- Eine scharfe Schere
- Ein Kugelschreiber
- Evtl. Acrylfarbe zum Grundieren und einen weiteren Pinsel zum Auftragen der Farbe
- Evtl. Dekoelemente wie Streuglitter, Glassteinchen etc. zum Verzieren
Die Arbeitsschritte:
- Die Kontur der Vorlage auf die Serviette übertragen
Das faltenfreie, präzise Aufbringen der Serviette auf den Gegenstand gelingt am einfachsten, wenn das Serviettenstück schon in etwa die richtige Größe hat.
Kleine (Holz)Gegenstände werden dazu auf die Rückseite der Serviette gelegt. Dort wird die Kontur (mit etwas Zugabe an den Rändern) mit Hilfe eines Kugelschreibers auf die Serviette übertragen. Anschließend entlang der aufgezeichneten Linie ausschneiden.
Bei größeren Gegenständen – wie etwa Bilderrahmen – abmessen oder abschätzen, wie groß die Serviettenstücke sein müssen und diese (wiederum mit etwas Zugabe an den Seiten) aus der Serviette ausschneiden.
Bei nicht planen Gegenständen wie diesem Holzkästchen
- müssen natürlich auch die Seitenflächen mit einkalkuliert werden.
- Die Serviette teilen
Vom ausgeschnittenen Stück werden vorsichtig die unteren zwei (in der Regel weißen) Serviettenschichten abgelöst.
Diese werden nicht mehr benötigt. Weiter gearbeitet wird nur mit der obersten, farbig bedruckten Schicht.
- Falls gewünscht: Grundieren
Mit einem Pinsel die Holzfläche mit Acrylfarbe bemalen und vor dem nächsten Arbeitsschritt gut trocknen lassen.
Da die Farbe später umso mehr durchscheint, je heller die Serviette ist, sollte der Farbton den Grundierung sorgsam abgewogen werden: enthält die Serviette weiße Flächen, die später weiß erscheinen sollen, sollte auch für die Grundierung weiße Acrylfarbe gewählt werden.
Bei gemusterten Servietten kann eine zu dunkle Grundierung dazu führen, dass das Muster später kaum noch erkennbar ist. Am besten ist es immer sich die Zeit zu nehmen und den Effekt von Zusammenspiel zwischen Grundfarbe und aufgeklebter Serviette auszuprobieren. Dafür bedarf es nicht zwingend einer Holzfläche, das gelingt auch auf einem hellen Stück Karton.
Nach dem Grundieren:
- Den Kleber aufbringen
Mit dem Pinsel die zu verzierende Fläche großzügig und gleichmäßig einpinseln.
Besonders bei unbehandelten Holzoberflächen, die den Kleber schnell aufsaugen, können zwei Schichten Kleber notwendig sein. Damit später saubere Kanten entstehen, stets ganz bis an den Rand einpinseln!
- Die Serviette aufkleben
Ist die Serviette einmal platziert, lässt sich kaum noch etwas an ihrer Position ändern ohne sie zu beschädigen.
Daher die Serviette gleich in Wunschrichtung auflegen, gegebenenfalls Symmetrien im Muster berücksichtigen und anschließend ganz vorsichtig von der Mitte aus mit dem Finger andrücken. Dabei Blasen vorsichtig zum Rand hin ausstreichen und bis ganz an die Ränder arbeiten.
Wenn es noch nicht richtig „sitzt“, nicht zu viele Korrekturversuche unternehmen! Im feuchten Zustand entstehen sonst blitzschnell Löcher und Risse.
- Trocknen lassen
Klebt die Serviette einmal wie gewünscht, das kleine Kunstwerk am besten nicht mehr berühren, bis der Kleber vollständig durchgetrocknet ist! Im feuchten Zustand entstehen ganz schnell die besagten Risse und Löcher in der Serviette oder es bilden sich unschöne Wellen. Sollten noch Blasen zu sehen sein, können diese später noch behoben werden!
- Überlackieren
Ist der Kleber ganz durchgetrocknet, wird mit dem Pinsel eine zweite Schicht Kleber über das komplette Motiv verteilt.
Kleine „Luftblasen“ können mit dem Pinsel betupft werden und verschwinden so meist.
Der feuchte Kleber kann genutzt werden, um den Gegenstand mit weiteren dekorativen Elementen – z. B. Glitzersteinchen, oder Streuglitter – zu verzieren.
Besonders wichtig ist es bei dieser zweiten Schicht, dass mit dem Kleber bis zum Rand gearbeitet wird, damit der Rand später nicht „ausfranst“.
- Kanten korrigieren
Ist auch die zweite Kleberschicht getrocknet, kann mit einer scharfen Schere die überstehende Serviette am Rand vorsichtig abgeschnitten werden. Entdeckt man Stellen, an denen noch Kleber fehlt, besonders beim Arbeiten um Ecken und Kanten herum, besser noch einmal ein wenig Kleber auftragen und nochmals bis zum getrockneten Zustand mit dem Weiterarbeiten warten, damit die Kanten wirklich „sauber“ werden. Fertig!
So kann es aussehen: Ein kleines „Schatzkistchen“ – hier für Briefmarken – verziert mit Streuglitter und farblosen Glasperlen.
6 Kommentare
Vielen Dank für diese tolle Anleitung. Man kann wirklich so viele schöne Dinge aus Servietten gestalten. Man muss nur seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.