Inlineskaten steht bei vielen Kindern weit oben auf der Liste der liebsten Freizeitbeschäftigungen.
Zu Recht: Das flotte Herumsausen auf den kleinen Rollen bringt einen schnell von A nach B, erlaubt es, immer wieder Neues auszuprobieren und dabei sein Können zu steigern.
Und „ganz nebenbei“ sorgt es für eine gehörige Portion Fitness, die dem Nachwuchs im Alltag, beim Sport in der Freizeit und im Sportunterricht in der Schule zugute kommt.
Gerade das ordentliche Tempo und die Lust der Kids, immer wieder neue „Tricks“ und Techniken auszuprobieren, birgt aber auch Gefahren: Stürze können glimpflich ausgehen und nur einige Kratzer nach sich ziehen, aber auch schwerste Verletzungen können die Folge sein, wenn dem Aspekt „Sicherheit“ im Vorfeld nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Den richtigen Zeitpunkt abwarten
Inlineskaten trainiert viele Fähigkeiten – Gleichgewicht, Koordination, Reaktionsvermögen –; das Erlernen bedarf aber auch einiger Voraussetzungen, zum Beispiel Mut, Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen.
Die ersten Roll- beziehungsweise Gehversuche auf Inlinern sind in den wohl allermeisten Fällen eine sehr wackelige Angelegenheit.
Keine Frage, dass Kinder sich dabei ganz auf ihre Eltern als sichere Stütze verlassen können müssen!
Mit etwas Glück stellen sich so bald erste Fortschritte und Erfolgserlebnisse ein und das Kind nimmt diese als Motivation, ein wenig mehr – die ersten „freien Schritte“ – zu wagen.
Umgekehrt kann das Ganze aber anfangs auch von wenig Erfolg und Spaß gekrönt sein.
Wenn das Kind dann nicht nur frustriert ist, sondern dazu auch spürbar unsicher und überfordert wirkt und sich einfach nicht wohlzufühlen scheint mit den Skates unter den Füßen, sollte es kein Drama sein, die Inlineskates zunächst einmal für einige Wochen zur Seite zu stellen und erst danach – wieder ein wenig älter geworden und frisch motiviert – einen neuen Versuch zu wagen.
Optimale Bedingungen schaffen
Erwachsene nutzen Inliner nicht selten, um auch lange Strecken zurück zu legen.
Bei Kindern steht in der Regel der Spaß am Fahren im Vordergrund, am liebsten zusammen mit anderen Kindern, gerne immer die selben 100 Meter hin und zurück.
Bekommen die jungen Inlineskater dazu einen Eimer Straßenkreide, wird es garantiert nicht lange dauern, bis auf dem Straßenbelag immer neue Parcours entstehen, die mit Schlangenlinien und engen Kurven den Ehrgeiz wecken, an den persönlichen Fahrkünsten zu feilen.
Zur Sicherheit der Kinder sollte jede Inlineskate-Strecke optimale Bedingungen bieten, kein oder nur sehr wenig Gefälle aufweisen, frei von Unebenheiten (Steinchen etc.) , Stolperfallen (Gullydeckel o.ä.) sein, möglichst wenig bis gar nicht von Autos befahren werden und nicht regennass sein.
Wer solch paradiesischen Zustände für „Roll-Anfänger“ nicht gleich vor seiner Tür vorfindet, sollte den Weg bis zum nächsten geeigneten Feldweg oder ähnlichem nicht scheuen, denn nur wo sicheres Fahren möglich ist, wird die sportliche Betätigung zur entspannten Angelegenheit für Eltern und Kinder.
Wichtige Techniken erlernen und trainieren
Auch wenn das Vorwärtsfahren schon ganz gut gelingt: Kein Kind wird sich auf seinen Inlineskates sicher fühlen solange es das Gefühl hat, bei Bedarf nicht schnell genug und richtig bremsen zu können.
Dazu kommt: Bei aller Vorsicht werden sich anfangs häufige, später seltenere Stürze nicht vermeiden lassen.
Elementar wichtig ist daher, dass das Kind gleich zu Beginn mit wichtigen Techniken – wie Bremsen und „richtiges Hinfallen“ – vertraut gemacht wird.
Wenn sich kein Erwachsener in der Familie oder im Freundeskreis finden lässt, der diese beherrscht und diese Aufgabe übernehmen kann, lohnt es sich, die Augen nach einem der altersgerechten Inliner-Kurse für Anfänger-Kinder offen zu halten, die vielerorts angeboten werden.
Schutzausrüstung – immer, ohne Wenn und Aber!
Ob sowieso schon schwitzend im Hochsommer oder über ohnehin dicken Klamottenschichten in der kalten Jahreszeit: Schützer für Knie, Ellbogen und Handgelenke stoßen bei Kindern selten auf Begeisterung.
Kein Wunder, denn das An- und Ausziehen dauert gefühlt „ewig“, die Bewegungsfreiheit fühlt sich eingeschränkt an und als so richtig „cool“ werden Schützer und Helm vielleicht auch nicht gerade angesehen.
Sollte die kindliche Einsicht noch nicht ausreichen, dass die Schutzausrüstung ein wirklich wichtiges, unerlässliches Muss darstellt, und elterliche Überzeugungsarbeit nicht ausreichen, um immer wieder neue Diskussionen darum dauerhaft zu beenden, hilft nur eine konsequente Haltung, bei der Eltern sich unbedingt einig zeigen müssen: „Keine Schutzausrüstung? Kein Inlineskaten!“
Wie immer in puncto Kindersicherheit gilt, dass Schoner und Helm perfekt passen und sitzen müssen und in der richtigen Größe fürs Kind gekauft werden.
Ist der bereits vorhandene Fahrradhelm des Kindes am Hinterkopf rund (und nicht spitz zulaufend) geformt, kann auch dieser für die ersten Versuche dienen.
Nie verkehrt ist zudem helle, bunte Kleidung, um gutes Gesehenwerden des Kindes zu gewährleisten und damit seine Sicherheit zu erhöhen.
Die richtigen Inlineskates finden
Da es – ebenso wie beim Fahrradkauf – viele Kriterien zu beachten gilt, die beim Kauf der Inlineskates mitentscheidend sein sollten, wird diesem komplexen Thema in der kommenden Woche ein eigener Beitrag gewidmet.
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