Selbst wenn die guten alten Kinderlieder nicht mehr allzu präsent innerhalb der Familie sind, selbst wenn ansonsten die Musik für alle Altersklassen in der Regel von einer CD oder aus dem MP3-Player ertönt, anstatt selbst gesungen zu werden – kurzum: selbst wenn Singen im Alltag keine große Rolle (mehr) spielt:
In der Weihnachtszeit summt einem vielleicht plötzlich beim Einpacken der Weihnachtsgeschenke doch ein „Ihr Kinderlein kommet“ über die Lippen oder ein morgendliches „Last Christmas“ aus dem Radio lässt einem einfach keine andere Wahl als mitzusingen und die Gedanken ganz verträumt in Richtung weißer Weihnachten schweifen zu lassen.
Viele Weihnachtslieder sind zeitlos und begleiten einen schon das ganze Leben.
Von A wie „Alle Jahre wieder“ bis Z wie „Zu Bethlehem geboren“ – neben regelmäßig neu interpretierten oder frisch komponierten Weihnachts-Hits und (recht) neuen Kinder-Weihnachtsliedern, die bereits zu echten Klassikern avanciert sind, weil sie praktisch jedes Kind kennt und sie die Weihnachtsbäckerei schwungvoll untermalen, sind es oft die vielen bewährten, überlieferten Weihnachtslieder, die schon seit Generationen gesungen werden und eine wunderbare Mischung aus Feierlichkeit, Kindheitserinnerungen und Gemütlichkeit verbreiten, sobald sie ertönen.
Aber wie steht es mit der persönlichen Textsicherheit? Wäre es vielleicht an der Zeit, ein wenig althergebrachtes Liedgut mal wieder aufzufrischen?
Denn eigentlich wäre es doch schade, wenn es verloren ginge, selbst wenn es besonders für die Jüngsten in der Familie hier und da etwas antiquiert und „angestaubt“ anmuten mag.
Wie wäre es in diesem Jahr dazu mit einem musikalischen Adventskalender?
Text und Melodie eines Weihnachtsliedes, an dem sich im Laufe des Tages dann gemeinsam versucht wird, kommen dafür auf einem Zettelchen mit in jedes der 24 Adventskalenderpäckchen.
Denn es gibt viele gute Gründe (mal wieder) zu singen:
1 Kinder singen mit Spaß
Ob die Töne schief sind oder die Lautstärke bemerkenswert, das ist Kindern einerlei, wenn sie singend loslegen. Wichtig ist der Spaß an der Sache, die wunderbare Erkenntnis, selbst Musik machen zu können und das ganz ohne Instrument, ohne Vorbereitung, ohne Notenkenntnisse.
Geben Sie Ihrem Kind zahlreiche Anregungen, von klein auf mit der eigenen Stimme zu experimentieren.
Außer Haus bietet die musikalische Früherziehung reichlich Raum, mit Stimme und Instrumenten zu üben, zu experimentieren und zu improvisieren, natürlich gemeinsam zu singen und für vieles andere mehr.
2 Singen schafft Gemeinschaft
Wer zusammen singt, erlebt eine gewisse Verbundenheit miteinander.
Wer auf dem manchmal anstrengenden Wanderweg, beim fröhlichen „Plumpsack“-Spiel oder heimelig unter dem Weihnachtsbaum miteinander singt, spürt: Wir haben dasselbe Ziel, wir haben Spaß an derselben Sache, wir gehören als Familie zusammen, wir sind eine Gemeinschaft.
3 Singen macht schlau
So einfach, so effektiv: Singen gilt als echter Tausendsassa in Sachen Kinderförderung. Sprach- und Sozialkompetenz sowie bessere Chancen auf frühere Schulreife werden schon beim einfachen „Singen für den Hausgebrauch“ erlangt.
3 gute Gründe dafür, alle Gedanken in Richtung „Ich kann doch gar nicht singen…“ oder „Singen vor anderen? Wie peinlich…“ über Bord zu werfen und seinem Kind zuliebe mal wieder die Lieblingslieder aus der eigenen Kindheit ins Gedächtnis zu rufen und anzustimmen!
Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch danach.
Sie können sich trotzdem nicht zum Singen überwinden? Es fehlt die notwendige Inspiration? Dann helfen vielleicht folgende Tipps:
- Sorgen Sie für die Begleitung! Vielleicht gibt es noch eine fast vergessene Blockflöte, mit der der Gesang der anderen untermalt werden kann. So muss selbst nicht gesungen werden und die Familie bleibt im Takt.
- Stöbern Sie im Buchhandel nach Liederbüchern für Kinder! Achten Sie dabei auf die feinen Details, um ein Buch zu finden, das Ihren Wünschen und Vorstellungen und denen Ihrer Familie gerecht wird. Der eine kann schließlich auf Noten gänzlich verzichten, der andere sucht Noten fürs zwei- oder sogar mehrhändige Klavierspiel oder benötigt die Angaben der Akkorde zur Begleitung auf der Gitarre.
Auch Liedauswahl und Gestaltung müssen natürlich ansprechend sein, damit das Buch oft zum Einsatz kommt – und dafür ist das Blättern in natura oft hilfreicher als jedes Stöbern in Onlineshops. - Fangen Sie klein an! Es muss nicht gleich die Geige oder das Klavier sein, wenn Kinder den Wunsch verspüren, mit Ihnen gemeinsam oder allein Musik zu machen. Mit einem bunten Glockenspiel als „Einstiegsinstrument“ und passendem Notenheft können schon die Kleinsten schnell klangvolle und ermutigende Erfolgserlebnisse genießen und Sie können dank dieser kleinen Hilfestellung gemeinsam mit Ihrem Nachwuchs den richtigen Ton treffen.
- Bringen Sie Musik ins Haus! Immer wieder erscheinen neue Lieder für Kinder. Mit einem Mix aus neuen und altbewährten Musik-CDs für die jeweilige Altersgruppe verfügt der Nachwuchs über ein großes Repertoire zum Mitsingen und Tanzen „für alle Lebenslagen“.
Fragen Sie Ihre Kinder außerdem, was häufig und gerne gesungen wird im Chor, in der Schule oder im Kindergarten. Bestimmt ist einiges dabei, was sie Ihnen noch beibringen können!
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