Die warmen Tage sind im Anmarsch. Bald schon werden wir die 30-Grad-Marke knacken, und wen es da nicht an den See zum Schwimmen verschlägt, zum Picknicken in den Park oder zu einem Sommerwanderausflug, der ist ein langweiliger Stubenhocker. Richtig? Falsch. Denn bei solch hohen Temperaturen sollten auch Sie ab und zu zum Stubenhocker werden. Während der Schönwetterperiode ist nämlich nicht nur bei Kindern mit Neigungen zu asthmatischen und herz-kreislauf-spezifischen Beschwerden Vorsicht geboten, sondern auch bei kerngesunden Knirpsen. Was die stetigen Begleiter des Sommers — Hitze, Ozon und UV-Strahlung — so gefährlich macht, haben wir für Sie anhand von Expertenmeinungen zusammengefasst und geben Tipps, wie Sie Ihre Sprösslinge gut durch die heißesten Wochen des Jahres bringen.
Auf Signale des Körpers achten – und reagieren
Kleinkinder und Babys sind bei Hitze besonders gefährdet. Ein gesunder Organismus braucht einige Zeit, um sich den extremen Temperaturen der Sommermonate und dem Klima anzupassen, ein empfindlicher hingegen hat mit höheren Belastungen zu kämpfen, und das fast kontinuierlich. Eine der häufigsten Ursachen fürs Unwohlsein ist die Irritation der Atemwege. Der Verursacher ist, unter anderem, Ozon. Aus gesundheitlich relevanter Sicht hat Ozon in der Luft mit der Ozonschicht aus der Erdatmosphäre eher wenig gemein, denn die Schicht ist unbedenklich und absorbiert sogar einen Teil der UV-Strahlung, während Ozon in der Atemluft gesundheitsschädigend ist. Höhere Konzentrationen Ozon enthält die Luft im Sommer. Das kommt daher, dass unter der extremen Sonneneinstrahlung Schadstoffe wie Abgase, deren Verursacher Autos und die Industrie sind, zu Ozon gewandelt werden. Die „Lungenliga“ informiert schon seit Jahren über die Wirkungsweisen und Folgen: Unter anderem werden beim Einatmen der belasteten Luft die Atemwege, der Hals und die Augen gereizt, denn das Gas greift Schleimhäute an. Bereits vorhandene Beschwerden werden verstärkt. Wenn Ihre Kinder unter chronischem Asthma leiden, kennen Sie diese Begleiterscheinungen (leider) schon. Doch auch gesunde Kleinkinder reagieren empfindlich auf diese Arten der Irritation: Die Lungenfunktion wird eingeschränkt, die Augen brennen. Unser Tip, um mit der höheren Ozonbelastung umzugehen: Seien Sie aufmerksamer als sonst. Hören Sie genau hin, ob Ihr Kind öfter hustet oder sich häufiger die Augen reibt. Meiden Sie Betätigungen im Freien, die den Körper stark belasten (wie zum Beispiel ausgedehnte Wanderungen), und Sport in der Mittags- und Nachmittagshitze. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihr Kind ganz generell vom Spielen abhalten sollten.
Die richtige Sonnenbekleidung – ein Muss
Jedes fünfte Kind soll ein vielfach erhöhtes Hautkrebsrisiko haben – und Eltern den Sonnenschutz ihrer Kinder zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Die „Deutsche Hautkrebsstiftung“, die von Hautkrebsspezialisten gegründet wurde und sich unter wissenschaftlichen Aspekten mit der riskanten Krankheit befasst hat im letzten Jahr eine Umfrage unter 3400 Eltern durch und kam zu dem Ergebnis: Jedes fünfte Kind im Kindergartenalter hatte bereits einen Sonnenbrand. Wie das mit dem Hautkrebsrisiko in Verbindung gebracht werden kann, erläutert der Stiftungsvorsitzende Eggert Stockfleth, der die Haut mit einem Sonnenkonto vergleicht: „Auf Ihr Sonnenkonto zahlen Sie ein, können aber nie wieder etwas abheben.“ Was bedeutet: Je früher und je länger wir den UV-Strahlen ausgesetzt sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb sollten Sie Ihre Kinder vor der Strahlung schützen, indem Sie darauf achten, wie es angezogen ist. Wie die Frankfurter Stiftung herausfand, setzen nur 14% der Eltern ihren Kindern eine Mütze auf, wenn diese in der Sonne spielen. Dabei ist vor allem die Kopfhaut sehr empfindlich. Und ganz generell gilt: „Kinderhaut ist besonders gefährdet. Diese Haut ist noch sehr sensibel und verfügt nicht über natürliche Mechanismen, sich vor UV-Strahlung zu schützen.“
Bei der Wahl der Kleidung sollte man aber auch auf die Farbe achten. Ein Mythos ist, dass die Farbe Weiß am besten vor UV-Strahlung schützt. Helle Bekleidung reflektiert zwar das Licht, hat aber lediglich einen Lichtschutzfaktor von 5 – 10. Greifen Sie auch mal zu dunklen Shirts und Hosen für Kinder von Esprit, denn schwarze Kleidung hat einen Lichtschutzfaktor von 20.
Sonnecreme nicht vergessen
Denken Sie auch an die richtige Wahl der Sonnencreme, denn UV-Strahlung wird von der Kleidung nur zum Teil herausgefiltert. Die richtigen Inhaltsstoffe der Schutzmittel sind allerdings mehr als nur entscheidend. Die Verbraucherzeitschrift Öko-Test empfiehlt Cremes mit mineralischen statt chemischen UV-Filtern – diese stehen nämlich unter Verdacht, hormonähnlich zu wirken. Gehen Sie deshalb auf Nummer Sicher und reiben Sie Ihre Kleinen mit Naturkosmetik-Cremes ein.