Die Welt des Internets ist grenzenlos und übt auf Kinder und Jugendliche einen unwiderstehlichen Reiz aus. Wie verlockend sind schließlich schon für die Jüngsten doch all die bunten Bilder und verheißungsvollen Werbebotschaften, die sich dort auf dem Bildschirm tummeln, wenn Mama oder Papa am Computer oder mit dem Smartphone im Netz unterwegs sind.
Bereits während der Grundschulzeit wird auf Schulhöfen von grandiosen Online-Games geschwärmt, von Chatrooms und von Videos erzählt, die man unbedingt kennen und gesehen haben muss. Und spätestens im Teenie-Alter scheint es unerlässlich, quasi rund um die Uhr miteinander vernetzt zu sein, keinen Trend zu verpassen, immer über Sehenswertes im Netz auf dem Laufenden zu sein.
Ein Kind, das sich ganz alleine auf den Weg machen dürfte im „Dschungel Internet“, würde sich gewiss wie auf einer riesengroßen Spielwiese fühlen. Ohne die Gefahren zu erkennen, die durchaus an vielen Ecken lauern, deren Eltern sich bewusst sein sollten und für die es Kinder bereits in jungen Jahren zu sensibilisieren gilt.
Unsere Tipps, wie Eltern ihren Nachwuchs fit machen für den sicheren Umgang mit dem Internet:
1.) Bleiben Sie selbst auf dem Laufenden!
Internetbanking? Surfen mit dem Smartphone? Onlineshopping? Während der Jugendzeit heutiger Eltern waren all diese Dinge schlichtweg noch kein Thema.
Zahllose der mittlerweile Erwachsenen sind heute selbst begeisterte Nutzer von sozialen Netzwerken und sind von den vielfältigen Möglichkeiten des Internets – zu Recht! – begeistert.
Ganz selbstverständlich gehört es für sie einfach zum Leben, online zu sein.
Andere mögen all diese Errungenschaften schlichtweg nicht interessieren, kommt man – fast immer – auch heute noch mit einem Minimum an Internetnutzung und auch ganz ohne Smartphone gut durchs Leben.
Spätestens, wenn die eigenen Kinder ins „Internet-Alter“ kommen, wird jedoch kaum ein Weg daran vorbei führen, sich mit den Möglichkeiten und Risiken des Internets auseinanderzusetzen.
Wer sich dafür selbst erst einmal mit dem Thema vertraut machen muss, findet beispielsweise auf den Webseiten der „Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ Informationen dank der Initiative .
2.) Zeigen Sie Ihrem Kind, wie und wo es sich gefahrlos im Netz bewegen kann
Wie alles im Leben will auch das Surfen im Internet gelernt und geübt sein.
Schon von Grundschülern wird heute mitunter erwartet, dass sie für ihre Hausaufgaben Informationen aus dem Netz zu einem Thema zusammentragen.
Nutzen Sie diese Gelegenheiten, sich zusammen mit Ihrem Kind im Internet umzuschauen und es gleichzeitig mit der Handhabung (Benutzung von Suchmaschinen, Unterscheidungsmerkmale von geeigneten und weniger nützlichen Seiten, Ausdrucken von Inhalten, …) des Computers vertraut zu machen.
Beschränken Sie sich dabei zunächst auf sichere Internetseiten und Suchmaschinen speziell für Kinder, damit der Nachwuchs nicht von der Fülle an Informationen überfordert wird und nicht durch wahlloses Anklicken von Links auf ungewollte „Irrwege“ gerät.
Lassen Sie Ihre interessierten Kinder außerdem zuschauen, wenn Sie selbst online die Nachrichten verfolgen, E-Mails schreiben oder Einkäufe tätigen, und beantworten Sie all ihre Fragen dazu.
So spüren Ihr Sohn oder Ihre Tochter, dass das Internet per se nichts Geheimnisvolles, vielleicht sogar Unheimliches oder Bedrohliches ist.
Gleichzeitig können Sie Ihrem Kind zeigen und erklären, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, und dass nicht alles, was sich ins Bild drängt, auch unbedingt wert ist, angeklickt zu werden.
3.) Lassen Sie Ihre Kinder niemals allein im Internet surfen!
Auch wenn Kinder schon ein wenig erfahren im Umgang mit dem Internet sind, können sie sich nach einem falschen Klick oder einem Buchstabendreher beim Eingeben einer Webadresse schnell in einer Situation wiederfinden, in der sie überfordert sind und Hilfe brauchen.
Ein verlässliches Gespür für „gute“ und „schlechte“ Seiten zu entwickeln, zwischen seriösen und dubiosen Inhalten unterscheiden zu lernen, braucht Zeit und Unterstützung.
Bleiben Sie daher immer in der Nähe und stellen Sie für „Notfälle“ einfache Regeln auf:
Besser keinen Link anklicken, besser einmal eine Seite schließen, wenn sich ein ungutes Gefühl breit macht.
4.) Weisen Sie (immer wieder mal) auf Risiken hin
Es ist ein schmaler Grad, Kinder für die Tücken des Internets sensibilisieren zu wollen, ohne übertriebene Ängste zu schüren; besonders Jugendliche immer wieder zur Vorsicht zur ermahnen, ohne dass es ihnen lästig wird, sie schlussendlich die Ohren auf Durchzug stellen und vorschnell die Sorgen ihrer Eltern abtun.
Aufklärung über die (jeweils aktuellen) Gefahren der Onlinewelt und gelegentliches Daran-Erinnern sind richtig und wichtig!
Zeigen Sie Ihrem Nachwuchs beispielsweise (altersgerechte) Artikel aus der Tageszeitung oder aus Zeitschriften.
Immer mal wieder sind darin ein Thema die unschönen Folgen davon, mit Unbekannten in Chat-Kontakt zu treten oder vorschnell unangemessene Kommentare oder Bilder in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen.
Dank solch konkreter Fälle merken Kinder, dass Ihre elterlichen Argumente durchaus Hand und Fuß haben, wenn Sie ihnen – mal wieder – eindringlich zu vermitteln versuchen, dass Misstrauen Fremden gegenüber angebracht ist und dass persönliche Daten im Netz nichts verloren haben.
Bemühen Sie den anschaulichen Vergleich: „Würdest du jenen Kommentar oder diesen Schnappschuss von dir öffentlich auf dem Marktplatz aushängen?“
5.) Besuchen Sie gemeinsam Internetseiten zum Thema Online-Sicherheit
Eine dieser empfehlenswerten Internetseiten für Kinder, Jugendliche und Eltern ist „Watch Your Web“ (ein Projekt der „Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.“), auf der sich Familien idealerweise gemeinsam umfassend über so wichtige Themen wie Urheberrecht (Filehoster, Tauschbörsen, Veröffentlichen von Bildern, …), gängige Abzock-Methoden (Phishing, Kostenfallen, E-Mail-Spam, …), den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken, Datenschutz bei der Internetnutzung und viele mehr informieren können.
6.) Nutzen Sie technische Hilfen, um ganz einfach und altersgerecht den „Surf-Radius“ ihres Kindes festzulegen!
Sinnvolle Unterstützung, wenn ihr Kind online gehen möchte, erhalten Eltern dank Filtersoftware wie z.B. JusProg (Jugendschutzprogramm.de), die den Zugang zu altersungerechten Internetseiten sperrt und den Internetzugang somit kindersicher macht.
Darüber hinaus ermöglichen solche Programme üblicherweise individuelle Einstellungen, damit das Kind nur so viel Zeit im Internet verbringt und lediglich in dem Maße Zugang zu sozialen Netzwerken, Online-Spielen und anderen Inhalten erhält, wie Eltern es jeweils für richtig halten.