Kinder werden so schnell groß! Und ebenso schnell ändern sich Interessen und all das, was jeweils als altersgerechtes Spielzeug gilt.
Sachbilderbücher werden von Experimentierkästen abgelöst, Bausteine werden mit wachsender Feinmotorik und Liebe zum Detail kleiner. Statt großen Lastwagen sind plötzlich kleine Flitzer gefragt, die im rasanten Tempo ihre Runden auf der dazugehörigen Bahn drehen.
Zum „Kann weg!“-Stapel gesellen sich Puzzles, Filme für die Kleinsten und Brettspiele – erst heiß geliebt, plötzlich nur noch „Babykram!“.
So befinden sich Spielzeugschränke, -regale und -kisten praktisch im steten Wandel, denn nur in seltenen Fällen wird es das Platzangebot im Kinderzimmer erlauben, dem Nachwuchs immer Neues zu schenken, ohne sich immer mal wieder von Altem zu trennen.
Vieles von dem, aus dem das Kind „herausgewachsen“ ist, hat eine Kindheit problemlos überstanden. Zwar sehen Bauklötze, Holzeisenbahn und Puzzles vielleicht nicht mehr aus wie brandneu, aber zu schade zum Wegschmeißen sind sie noch allemal!
Gibt es keine kleinen Geschwister als nächste Nutzer und ist man sich recht sicher, dass man nicht alles für potentielle Enkelkinder auf lange Sicht im Keller lagern möchte, wird sich die Frage stellen „Wohin mit all den ausgedienten Sachen?“.
Aus eigener Erfahrung hier 4 typische Wege, die ein Spielzeug gehen kann, wenn es ausgedient hat, sich aber noch in einem guten bis sehr guten Zustand befindet:
1 Auf dem Flohmarkt
Ein Flohmarkt kann ein großer Erfolg – anschließend leere Kisten und volles Portemonnaie – sein, aber auch eine Enttäuschung, wenn man mit zu großen Erwartungen an die Sache heran geht.
Jeder Flohmarkt ist eine Überraschung und das ist u.a. auch das Schöne daran: Oft findet das kleinste, unscheinbarste Teil zuerst einen neuen Abnehmer, von dem man es am wenigsten vermutet hätte.
Wer selber noch nie als Käufer Flohmärkte in der näheren Umgebung besucht hat und noch nicht als Verkäufer aktiv war, kennt vielleicht leidenschaftliche Flohmarktbesucher, die einschätzen können, wo man mit Spielsachen zum Verkauf am besten aufgehoben ist.
Schließlich kostet die Vorbereitung eines Flohmarktes und der Verkauf selbst nicht nur Zeit, sondern in der Regel auch eine Standgebühr.
Vielleicht lohnt sich gar kein eigener Stand, wenn nur sehr wenig in den Kinderzimmern zusammen gekommen ist? In diesem Fall gibt es vielleicht eine/n Gleichgesinnte/n, um zusammen das Projekt „Flohmarktstand“ anzugehen.
Abgesehen davon, dass es zu zweit mehr Spaß macht, gelingen Auf- und Abbau, An- und Abtransport mit vier Händen viel leichter und man kann sich mit der Betreuung des Standes abwechseln.
Alternativ gibt es vielleicht auch einen Flohmarkt speziell für Kindern, auf dem der Nachwuchs selbst seine kleinen Habseligkeiten anpreisen und sein Taschengeld aufbessern kann.
2 Übers Internet
Unkompliziert lässt sich Spielzeug natürlich auch übers Internet verkaufen. Kostenlose Kleinanzeigen, Angebote in Tauschbörsen oder private Auktionen erreichen viele potentielle Interessenten.
Voraussetzung für gute Erfolgsaussichten beim Verkauf: Das Spielzeug lässt sich gut verpacken und verschicken, um nicht durch den Hinwies „Nur an Selbstabholer“ den Käuferkreis auf die nahe Umgebung eingrenzen zu müssen.
Unerlässlich ist eine aussagekräftige, ehrliche Beschreibung des Angebotenen, die keine Fragen – auch bezüglich Zahlungs- und Versandmodalitäten – offen lässt
Fehlende Teile, optische Beeinträchtigungen und andere Mängel und Gebrauchsspuren sollten selbstredend explizit erwähnt werden, damit es später nicht zu Streitigkeiten kommt.
Mehr als jeder Beschreibungstext sagen gute, selbstgemachte (!) Fotos aus.
Wenn es nichts extra kostet, laden Sie besser mehr als zu wenige Bilder hoch und bieten Sie dem späteren Betrachter der Anzeige damit interessante Detailansichten, die die hervorstechendsten Eigenschaften („Gut erhalten“, „Im Originalzustand“, „Sorgfältig verarbeitet“, …) des angepriesenen Spielzeugs positiv unterstreichen.
Wie auch beim Flohmarkt gilt allerdings: Nicht mit zu großen Erwartungen an die Sache herangehen und bitte nicht davon ausgehen, dass der Keller im Nu geleert sein wird!
Manchmal hat man Glück und jemand hat genau auf das angebotene Stück gewartet. Manchmal entpuppt sich gerade das Teil als „Ladenhüter“, dem man die größten Verkaufsaussichten zugeschrieben hatte, und die Aktion „Spielzeug verkaufen“ läuft nur sehr schleppend.
Besonders bei größeren, teureren Dingen lohnt es sich in jedem Fall, die Anzeige bis in die Weihnachtszeit hinein online gestellt zu lassen, denn bekanntlich ist dies die Zeit, in der viele auf der Suche nach dem passenden Geschenk zum kleinen Preis sind.
Der Verkaufspreis – oft zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Bei beiden Optionen – Flohmarkt und Internet – sollte man aufs Feilschen eingestellt sein und keinem Kaufinteressenten sollte man es verübeln, dass er ein Schnäppchen gerne noch günstiger hätte.
Überlegen Sie sich daher nicht nur zu jedem Stück einen Festpreis, sondern auch, wie groß der persönliche Handlungsspielraum angesetzt wird.
Besonders auf dem Flohmarkt, wo schnelle Kaufentscheidungen gefragt sind, steht man oft vor der Frage, ob man dem Interessenten preislich entgegen zu kommen möchte.
Man sollte es tun, wenn man nicht riskieren möchte, keinen anderen Abnehmer dafür zu finden und das Spielzeug am Ende wieder mit nach Hause zu nehmen.
Man sollte nicht, wenn man den Preis für ein gerechtfertigtes Minimum hält und das gute Stück daher gerne ruhig auch ein zweites oder drittes Mal mit zu anderen Flohmärkten nimmt oder alternativ den Verkauf übers Internet in Betracht zieht!
3 Im Secondhand Shop
Bei der Weitergabe an einen Secondhand Shop verzichtet man selbst zwar auf einen Teil des erzieltes Verkaufspreises, hat dafür die Chance, daheim schnell Platz zu schaffen – sofern die guten Stücke sich tatsächlich zum Weiterverkauf eignen.
Eine zweite, neutrale Meinung kann darüber hinaus sehr hilfreich dabei sein, Schaukelpferd, Puppenwagen und Co. noch einmal kritisch zu betrachten: Wenn erfahrene Secondhand Verkäufer diesen generell wenig Aussichten einräumen, zu einem lohnenswerten Preis an neue Besitzer zu kommen, ist es vielleicht die einfachere Lösung, das gute Stück kostenlos in gute Hände weiter zu geben.
4 Kein Geld, aber sicherlich ein herzliches Dankeschön
Es ist immer eine gute Sache, ausgedienten aber noch guten Gegenständen ein „Weiterleben“ andernorts zu ermöglichen anstatt sie gleich kurzerhand zu entsorgen.
Mögliche Ansprechpartner dafür: Befreundete und bekannte Familien mit jüngeren Kindern, Kindergärten (wenn auch nicht für den eigenen Bedarf, veranstalten Schulen, Kindergärten oder ihre Fördervereine vielleicht Bazare, für die Spenden willkommen sind?), Kinderheime, „Toys Companies“, „Die Tafeln“ oder andere karitative Einrichtungen.
Auch hier gilt: Fragen Sie andere Eltern, die Ihnen vielleicht weniger bekannte Möglichkeiten nennen können!
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