Früher als noch vor gar nicht allzu langer Zeit werden Kinder heutzutage an ihre erste Fremdsprache – in der Regel Englisch – herangeführt.
In der Grundschulzeit, häufig auch schon davor, lernen sie auf altersgerechte Art und Weise, dass es in anderen Ländern auch andere Worte für Hund, Katze und Co. gibt, und öffnen sich so bereits in jungen Jahren auf spielerische Art und Weise viele Türen zum späteren Entdecken der großen, weiten Welt.
Warum das Erlernen anderer Sprachen eine große Bereicherung für viele Lebensbereiche ist, liegt auf der Hand. Wesentliche Argumente dafür lassen sich in etwa so kurz zusammen fassen:
- Sprachen zu beherrschen bietet vielseitige Chancen, sowohl im Beruflichen als auch im Privaten. Später im Ausland ein Schuljahr verbringen, studieren oder arbeiten und Freunde finden? All das wird erst möglich, wenn Sprachbarrieren kein Hindernis darstellen.
- Selbst wenn kein dauerhafter Aufenthalt im Ausland geplant ist, bietet es ein gutes, sicheres Gefühl, die Sprache des Urlaubslandes grundlegend zu sprechen und zu verstehen, wenn man sich einmal fernab touristischer Regionen bewegen möchte.
Es zeugt zudem von Höflichkeit und Respekt seinen Gastgebern gegenüber und zaubert häufig ein Lächeln auf das Gesicht der Menschen, wenn man sie in ihrer Sprache grüßen, sich bei ihnen verabschieden und bedanken kann.
- Eine gelernte Sprache – klassischerweise Latein – kann den Einstieg in das Erlernen weiterer Sprachen sehr erleichtern.
Das regelmäßige Pauken von Vokabeln und die Beschäftigung mit (grammatikalischen) Feinheiten anderer Sprachen ist außerdem immer ein wertvolles „Gehirnjogging“, sprich: ein gutes Training für das Lernen an sich, sowie ein kostbarer Beitrag zur Allgemeinbildung.
Wie Eltern ihre Kinder beim Lernen einer Fremdsprache unterstützen können
Trotz all dieser Pluspunkte kann man nicht erwarten, dass der eigene Nachwuchs von vornherein unbedingt Feuer und Flamme für eine neue zu erlernende Sprache ist!
Manch einem Kind fällt es leichter, einem anderen schwerer sich Vokabeln einzuprägen, die richtige Aussprache zu verinnerlichen oder vor der ganzen Schulklasse in der fremden Sprache zu reden.
Zum Glück kann man als Eltern das eigene Kind auch dann auf vielfältige Art und Weise beim Lernen unterstützen, wenn man selbst die betreffende Fremdsprache nicht beherrscht:
1. Zeigen Sie Interesse an der Sprache und bieten Sie regelmäßig Ihre Hilfe an
Ein wachsender, felsenfest verinnerlichter Wortschatz ist das A und O, um sich mit der Zeit immer selbstbewusster auf dem Terrain einer Fremdsprache bewegen zu können.
Haben Sie als Eltern stets ein Auge darauf, dass Ihr Kind von Anfang an das seitens der Schule vorgegebene Lernpensum einhält und unterstützen Sie es dabei, beispielsweise durch regelmäßiges Abfragen.
Wird das Lernen der Vokabeln hingegen schon früh schleifen gelassen, wird es für das Kind später schwierig werden, entstandene Defizite aufzuholen und sich sattelfest beim Sprechen und Schreiben zu fühlen.
2. Ermöglichen Sie Ihrem Kind – und vielleicht sogar sich selbst! – einen Sprachaufenthalt
Jugendsprachkurse im Ausland – ohne Eltern, dafür mit abwechslungsreichem Programm neben dem Fremdsprachenunterricht vor Ort – fördern den Nachwuchs in vielerlei Hinsicht, ermöglichen hautnahe Begegnung mit Kultur und Menschen und zählen später sicherlich zu den unvergesslichen Erlebnissen dieser ohnehin aufregenden Zeit im Leben.
Wer sich einmal über die zahlreichen Möglichkeiten und vielfältigen Reiseziele informieren möchte, findet Wissenswertes und Offerten zu Sprachreisen beispielsweise auf der Webseite von Linguista.
Angebote gibt es jedoch nicht nur für Kinder und Jugendliche. Bleiben Sie selbst neugierig auf Neues und nutzen Sie die Chancen, an Ihren Fremdsprachenkenntnissen zu feilen, denn: Zum Sprachenlernen ist man nie zu alt!
Dabei lässt sich durchaus das Angenehme mit dem Nützlichen vereinen. Familiensprachreisen bringen erholsamen Urlaub an attraktiven Zielen weltweit und das Erlernen, Auffrischen oder individuelle Vertiefen einer Fremdsprache fernab von Alltagsstress und -hektik in perfekten Einklang.
3. Stellen Sie Ihrem Kind Literatur in der Fremdsprache zur Verfügung
Kleine Leseratten werden mit altersgerechten Kinderbüchern wie von selbst ihren Wortschatz vertiefen und erweitern können. Voraussetzung dafür allerdings: Der Inhalt des Buchs muss das Kind wirklich interessieren. Er muss die Lust wecken, trotz eventueller anfänglicher Schwierigkeiten beim Lesen durchzuhalten, und darf junge Leser nicht überfordern.
Im Buchhandel finden sich dafür zahlreiche, dem Lernstand angepasste Titel, die Spaß machen und dem Kind motivierende Erfolgserlebnisse bescheren können.
4. Setzen Sie auf Musik und Filme in der Fremdsprache
Schnell wird eine eingängige Melodie zum echten Ohrwurm. Der zugehörige Text prägt sich wie von selbst ein, neue Vokabeln gesellen sich dabei automatisch in den Wortschatz und die korrekte Aussprache gibt es inklusive dazu. Kurzum: Musik, die dem Kind gefällt, kann eine tolle Möglichkeit zum Ausbau des Wortschatzes sein.
DVDs bieten häufig die Option, einen (Lieblings-)Film auch in einer anderen Sprache zu erleben. Selbst wenn der Untertitel fürs bessere Verständnis (anfangs) zugeschaltet wird, übt das Anschauen in anderer Sprachversion das Hörverständnis und vermittelt ein Gefühl für die andere Sprache.
5. „Spielen“ Sie im Alltag mit der Fremdsprache
Der eigene Englischunterricht liegt schon sehr lange zurück? Die Schul-Französischkenntnisse sind ein wenig eingerostet? Nutzen Sie die Chance, mit Ihrem Kind zusammen die Sprache neu zu entdecken.
Überlegen Sie gemeinsam, ob Sie die Vokabeln für Alltägliches im Haushalt (noch) kennen, für Haustiere, Lebensmittel, Kleidungsstücke et cetera. Was fehlt, ist dank Smartphone und Internet im Nu nachgeschlagen.
Damit die neu erlernte oder wiederentdeckte Vokabel nicht so schnell wieder in Vergessenheit gerät: Suchen Sie ein Reimwort darauf in der derselben Sprache, bauen Sie gemeinsam eine Eselsbrücke, bilden Sie einen witzigen, einprägsamen Merksatz um das Wort herum oder schreiben Sie doch gleich den Einkaufszettel für den nächsten Wocheneinkauf einmal in englischer oder französischer Sprache. Nach dem gemeinsamen Einkauf wird sich zeigen, ob der vorhandene Vokabelschatz ausreichte, um am Ende tatsächlich alles Gewünschte im Einkaufswagen landen zu lassen!
Ein Tipp zum Schluss:
Generell werden darüber hinaus in der Regel Lernhilfen von Kindern gut angenommen, die Spaß und Spiel mit sich bringen und weniger an „echtes Lernen“ erinnern. Kreuzworträtsel, Bilderrätsel, Konsolenspiele, Smartphone Apps, interaktive Lernspiele oder altersgerechte Hörbücher sind nur einige Beispiele aus der weiten Palette jener Medien, die speziell dafür gemacht sind, Kindern die Beschäftigung mit anderen Sprachen schmackhaft zu machen.