Schon Babys lieben’s süß! Muttermilch schmeckt süß und ist damit als erste Nahrung voll nach ihrem Geschmack.
Weniger (süß) ist mehr!
Wenn das Baby größer wird und die Zeit der Beikost beginnt, stehen Eltern vor einer großen Auswahl an Gläschen, Breien und anderen Babyprodukten, falls sie nicht ausschließlich selbst für ihr Baby kochen können oder möchten.
Greifen sie auf fertige Babykost zurück, ist ein kritischer Blick auf die Zutatenliste ratsam:
Fruchtsäfte, Instanttees, Babypuddings und süße Babykekse enthalten oftmals viel Zucker und können dadurch den ersten Zähnchen ernsten Schaden zufügen.
Frisches Obst und süß schmeckendes Gemüse wie Möhren sind sinnvolle Alternativen zu Obstgläschen mit Zuckerzusatz, eine Scheibe Brot besser für die Zähne als klebrige Babymüsliriegel.
Süßigkeiten in Form von Schokolade, Gummibärchen und ähnlichem braucht kein Baby zum Glücklichsein! Solange es nicht in den Genuss der süßen Leckereien gekommen ist, wird es diese auch nicht vermissen.
Kuchen, Pudding, Keks und Co.?
Wird das Kind größer und isst mit vom Familientisch, werden mit großer Wahrscheinlichkeit bald auch Süßspeisen sein Interesse wecken!
Auf Familienfeiern gehören Desserts und Kuchen praktisch überall dazu, zu Ostern, Weihnachten und Geburtstagen wird in den meisten Familien Schokolade nicht fehlen, besonders, wenn das Kind bereits ältere Geschwister hat.
Eltern stoßen oft auf Unverständnis bei Verwandten und Bekannten, wenn ihr Kleinkind noch keine Süßigkeiten essen soll.
Letzten Endes ist es aber die – von allen zu respektierende – Entscheidung von Mutter und Vater, wie viel „Süß“ für ihr Kind genug ist und wie der Umgang mit Naschereien innerhalb der Familie gehandhabt werden soll:
Wird die kleine Portion Pudding zum Nachtisch oder der Keks am Nachmittag bereits als Süßigkeit gewertet?
Darf das Kleinkind jeden Tag eine Kleinigkeit naschen oder nur zu besonderen Anlässen?
Dürfen Oma und Opa ihrem Enkelkind gesüßten Saft zu trinken geben oder ihm hin und wieder einen Schokoriegel „zustecken?“.
Entscheidungen, die jedes Elternpaar für sich treffen wird und anderen mitteilen sollte, sobald die Kost des Kindes nicht mehr nur aus Brei und Milch besteht.
Kuchen im Kindergarten?
Spätestens mit Beginn der Kindergartenzeit wird die Ernährung des Kindes wahrscheinlich nicht mehr ausschließlich in den Händen der Eltern liegen.
Der Geburtstagskuchen in der Kindergartengruppe wird üblicherweise genauso zum Alltag des Kindes gehören wie das Eis oder das Bonbon beim nachmittäglichen Besuch bei Freund oder Freundin.
Eine Absprache mit den Eltern der Spielkameraden ist sinnvoll, ebenso wie die Nachfrage bei den Erzieherinnen, wie im Kindergarten der Umgang mit Süßigkeiten gehandhabt wird.
Ein generelles Süßigkeitenverbot wird hingegen schwierig umzusetzen sein und ist vielleicht auch nicht unbedingt sinnvoll.
Abgesehen davon, dass Verbotenes oft einen besonderen Reiz ausübt, wird ein Kind schwerlich verstehen, warum alle das dürfen, was es selbst nicht darf.
Das „gesunde Mittelmaß“
Im Grunde ist bei ansonsten gesunden Kindern gegen den Verzehr von Süßigkeiten nichts einzuwenden, solange sich ihr Konsum im „vernünftigen“ Maß bewegt und sie einen kleinen Teil einer gesunden Mischkost ausmachen.
Süßigkeiten dürfen keine Seelentröster gegen Langeweile, Einsamkeit oder Kummer sein und sollten nicht vor einer Hauptmahlzeit gegessen werden.
Auch der – oftmals unbewusste – Verzehr von Süßigkeiten vor dem PC oder Fernseher führt schnell dazu, dass das Kind zu viel Fett und Zucker zu sich nimmt.
Wer sein Kind belohnen möchte, findet sicher etwas anderes dafür als eine Tafel Schokolade.
Süße Getränke wie Limonaden sollten mit Rücksicht auf die Zähne und die Kalorienzufuhr mit Bedacht verzehrt und bewusst zu den Süßigkeiten gezählt werden.
Bei guter Zahnpflege, ausreichend körperlicher Bewegung und einem gesunden Ausgleich durch vitaminreiche Kost sollte der gelegentliche Verzehr von Süßigkeiten – bei ansonsten gesunden Kindern – nicht zu gesundheitlichen Problemen führen.
Webtipp
Viele Fragen rund um das Thema Kinderernährung werden ausführlich auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. beantwortet.