Ein heiteres Vergnügen sollte der Nachmittag auf dem Spielplatz werden und plötzlich fließen dennoch Tränen?
Keine Frage: Auch der fürsorglichste Vater, auch die aufmerksamste Mutter kann nicht immer verhindern, dass es zu kleineren Unfällen kommt. Manch Sturz mit dem Laufrad, manch unsanfter Abgang von der Schaukel lässt sich einfach trotz aller Umsicht nicht vermeiden. Und diese gehören auch quasi untrennbar zur Kleinkindzeit und zum Kindergartenalter dazu!
Manch einer Verletzung hätte sich jedoch vielleicht vorbeugen lassen? Und zwar mit einer Extra-Portion Umsicht und offenen Augen für potentielle Unfallquellen? Das ist dann stets besonders ärgerlich!
Unsere Sicherheitstipps für entspanntes Spielen auf dem Spielplatz:
- Wählen Sie – sofern möglich – einen eingezäunten oder mit anderweitig klar erkennbaren Grenzen umgebenen Spielplatz. Bei kleineren Kindern ist es ansonsten schnell der Entdeckerdrang, der sie immer wieder von Sandkasten und Co. weglocken wird. Und das im schlimmsten Fall in Richtung der nächsten Straße. Größere Kinder hingegen vergessen gesetzte Grenzen mitunter, wenn sie intensiv ins Spiel vertieft sind. Überprüfen Sie auch Gebüsche und Zäune auf Durchschlupfmöglichkeiten, die auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennbar sind. Denn diese könnten ein unerlaubtes Erweitern des Bewegungsradius zur Folge haben.
- Lassen Sie Ihr Kind immer seinen Helm absetzen, wenn es gerade nicht Fahrrad, Laufrad oder ähnliches fährt. Beim Klettern kann das Kind an den Helmgurten hängen bleiben und es droht Strangulationsgefahr!
- Manche Spielgeräte sind per se gefährlicher als andere und für kleine Kinder nur eingeschränkt geeignet. Bleiben Sie hinter Ihrem Kind stehen und seien Sie einsatzbereit zum Auffangen, wenn es auf dem Klettergerüst hoch hinaus will. Steigen Sie mit in Karussells ein, solange dies dem Kind allein noch nicht geheuer ist. Oder es womöglich bei hohem Tempo die Flucht ergreifen und aussteigen möchte! Achten Sie darauf, dass größere Geschwister oder andere ältere Kinder es beim Anschaukeln Ihres „Schaukelanfängers“ nicht übertreiben. Schaukeln Sie ggf. zusammen mit dem Kind auf dem Schoß. Bleiben Sie in Reichweite, wenn es noch nicht sicher allein schaukelt. Ein oft gesehener Unfall-“Klassiker“ nämlich, der zum Glück meist glimpflich ausgeht? Das Kind möchte beim Schaukeln den Eltern zuwinken und verliert mit nur noch einer Hand am Schaukelseil den Halt. Daher ganz wichtig: Ist ausreichender Fallschutz (Mulch, Sand…) in Bereichen rund um Spielgeräte und darunter noch vorhanden?
- Locken Beeren oder andere Pflanzenteile, die vom Kind in den Mund genommen werden könnten und womöglich giftig sind?
Um sich eine Übersicht zu verschaffen, ist die kostenlose Broschüre „Giftpflanzen – Anschauen, nicht kauen!“, herausgegeben vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen eine wertvolle Hilfestellung für interessierte Eltern.
- Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Ihr noch kleines Kind mit (deutlich) älteren Kindern spielt! Größere Kinder können ihre Fähigkeiten beim Schaukeln und Klettern bereits gut einschätzen. Ein kleines Kind ist hingegen schnell ungewollt vor eine Schaukel gelaufen. Schnell ist es zu hoch geklettert oder kann sich bei nachgeahmten Aktionen jenseits des üblichen Hinunterrutschens auf der Rutsche verletzen.
- Auch wenn der Spielplatz auf den ersten Blick einen „anständigen“ Eindruck macht. Es ist nie verkehrt, vor der ersten Benutzung Spielgeräte genauer unter die Lupe zu nehmen. Sind Schaukelseile einwandfrei und unversehrt? Gibt es morsches oder splitterndes Holz? Sind Leitern fest mit Klettertürmen und ähnlichem verbunden? Lassen sich herausstehende Metallteile, gesplitterte Kunststoffteile oder ähnliches entdecken, die zur Quelle für Verletzungen werden können? Und: Ist der Sand so „appetitlich“, dass man das Kind darin unbesorgt spielen lassen kann?
- Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Lage vorhandener Mülleimer. Und das, bevor Ihr Kind unbemerkt den Inhalt eines solchen oder den Boden der unmittelbaren Umgebung zu untersuchen beginnt. Das Auffinden von Scherben, Zigarettenschachteln und anderem Unrat kann böse Folgen haben!
Bei aller Vorsicht und gutem Willen, das Kind zu behüten, sollte natürlich gelten:
Versuchen Sie, ein gesundes Maß zu finden. Zzwischen dem elterlichem Bemühen, das Kind stets bestens vor allen Gefahren schützen zu wollen, einerseits. Und dem Zugeständnis ans Kind, seinen Tobe-, Kletter- und Entdeckerdrang unbeschwert und sorglos ausleben zu können, andererseits!
Meist sind Eltern dabei gut beraten, einfach auf ihr Bauchgefühl zu hören! Niemand kennt Ihr Kind besser. Keiner kann besser abschätzen und kann verantwortungsvoller entscheiden als Mama oder Papa, wie hoch man das eigene Kind gefahrlos anschaukeln kann. Niemand weiß besser, ob es schon allein den Weg aus dem Kletterhaus über die Rutschstange nach unten schafft. Und niemand darf bestimmen, wie wild es dem eigenen Nachwuchs beim Wippen zugehen darf!
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